Ressortforschungsberichte zur kerntechnischen Sicherheit ... - DORIS
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5.2.2 Referenzregion Süddeutschland<br />
Heutiges gemäßigtes Klima<br />
Gegenwärtig stellt der Karstgrundwasserleiter des Tiefen Karst (Malm) den tieferen<br />
Geosphärenaquifer dar. In der Referenzregion gibt es aber zwei oberflächennahe<br />
Grundwasserleiter, die mit diesem Geosphärenaquifer in hydraulischer Verbindung<br />
stehen. In den Karsttälern der Schwäbischen Alb tritt das Karstgrundwasser aus dem<br />
Tiefen Karst über die Karstquellen zu Tage. Bedingt durch diese Situation bildet der in<br />
den Tälern austretende Karstgrundwasserleiter den Biosphärenaquifer. Südlich der<br />
Schwäbischen Alb (nördlich der Donau) tritt das Karstgrundwasser aus dem Tiefen<br />
Karst über hydraulische Fenster in die Schotterablagerungen der Donau über. Im Donautal<br />
und südlich bilden die oberflächennahen alluvialen Talaquifere (Quartär) den Biosphärenaquifer.<br />
Die Austauschprozesse im Biosphärensystem sind unter Berücksichtigung der verschiedenen<br />
Naturräume in der Referenzregion für die heutigen Klimabedingungen in<br />
Abb. 81 schematisch dargestellt. Die zwei verschiedenen Biosphärenaquifere erfordern<br />
die Darstellung des Biosphärensystems in einem Karsttal – mit dem Karstaquifer als<br />
Biosphärenaquifer – und des Biosphärensystems im Donautal – mit dem Talaquifer als<br />
Biosphärenaquifer.<br />
Im Kompartiment Boden werden die unterschiedlichen Eigenschaften und Merkmale<br />
der drei terrestrischen Naturräume Alb, Schotter und Aue berücksichtigt, vgl. Kapitel<br />
5.1.2. Der Naturraum Alb umfasst die Karstlandschaft der mittleren und östlichen Flächenalb,<br />
nördlich des Donautals. Südlich des Donautals befindet sich der Naturraum<br />
Schotter, welcher die Hügellandschaft der Schotter und Molasse im nördlichen Alpenvorland<br />
beinhaltet. Der Naturraum Aue umfasst die Niederungen der Donau und ihrer<br />
Nebenflüsse in der Referenzregion 42 . Bei den terrestrischen Naturräumen wird zwischen<br />
phasenweise ungesättigtem Oberboden und gesättigtem Unterboden unterschieden,<br />
angedeutet durch eine gestrichelte Trennlinie.<br />
Im Kompartiment Oberflächengewässer werden die unterschiedlichen Eigenschaften<br />
und Merkmale der drei aquatischen Naturräume Fluss, Quelle und Moor berücksichtigt,<br />
siehe auch Abb. 81. Das Moor nimmt eine Sonderstellung ein und wird aufgrund seiner<br />
Ähnlichkeit zu einem See – vgl. Referenzregion Norddeutschland – den aquatischen<br />
Naturräumen zugeordnet. Der Naturraum Fluss umfasst die Donau und die Flüsse in<br />
ihrem Einzugsgebiet. Der Naturraum Quelle berücksichtigt nur die Karstquellen in den<br />
Tälern der mittleren und östlichen Flächenalb, da über diese der Geosphärenaquifer<br />
des Malms schüttet. Über die Quellen südlich der Donau kann kein zusätzlicher Radionuklideintrag<br />
aus dem Geosphärenaquifer erfolgen. Der Naturraum Moor umfasst die<br />
42 Im Gegensatz <strong>zur</strong> generalisierten Referenzregion in Norddeutschland kommt in Süddeutschland der<br />
Naturraum Moräne nicht vor, dafür aber der Naturraum Alb (Karstlandschaft).<br />
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