Das FrieDenshort werk - Evangelische Jugendhilfe Friedenshort
Das FrieDenshort werk - Evangelische Jugendhilfe Friedenshort
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Der erste kleine Förderer:<br />
Werner Modersohn<br />
ein an alle Kinder gerichteter Brief von der »Sternentante« sowie Berichte über<br />
die Kinderheimaten abgedruckt waren.<br />
Mit den Jahren wuchs der Sternenbund zunehmend an. Ein Mitgliedsbuch<br />
nach dem anderen sei gefüllt worden, schreibt Sr. Eva Frenkel. Dabei blieb dennoch<br />
genug Zeit und Raum für ein ganz persönliches Flair, denn statt lange<br />
Listen und Statistiken zu führen, gestaltete man die Akten auch mit Fotografien<br />
und Auszügen aus Briefen. Natürlich erhielten auch die »Sternchen« Grüße zu<br />
ihrem eigenen Geburtstag und zu Weihnachten.<br />
Zu den »Sternchen« gesellen sich die »Sterne«<br />
Die Mitglieder wurden jedoch nicht nur zahlreicher, sondern auch älter,<br />
so dass zu den Sternchen nun der Zweig der großen »Sterne« hinzukam, dem<br />
sich zahlreiche Erwachsene anschlossen. Einige ließen sich sogar in den Dienst<br />
für den <strong>Friedenshort</strong> rufen. Wie Sr. Eva Frenkel 1963 schreibt, waren 85 der<br />
damaligen Schwestern Mitglieder des Sternenbundes.<br />
Aus rechtlichen Gründen wurde der Sternenbund im August 1933 umbenannt<br />
und hieß ab sofort »Sternenkreis«. Durch die Umstände des zweiten<br />
Weltkrieges wurde die Arbeit des Sternenkreises stark beeinträchtigt. Es wurde<br />
deutlich schwieriger, Zusammenkünfte der einzelnen Gruppen zu organisieren.<br />
Die jungen Menschen seien anderweitig beansprucht gewesen, schreibt<br />
Sr. Eva Frenkel rückblickend, und hätten so den Aufgaben der Sternenarbeit<br />
nicht mehr gut nachkommen können. Dennoch sei eine große Anzahl treu<br />
geblieben. Im Oktober 1938 – zum 25-jährigen Bestehen des Sternenkreises – gelang es<br />
60 Mitgliedern trotz widriger Bedingungen, sich zur Tagung im <strong>Friedenshort</strong> einzufinden.<br />
Diese Form von Zusammentreffen hatte Eva von Tiele-Winckler einst 1918 initiiert, um<br />
Tage des Austauschs und Beisammenseins zu ermöglichen.<br />
Mit der Ausweisung des <strong>Friedenshort</strong>es aus Miechowitz und den neuen Standorten in<br />
Heiligengrabe, vorübergehend Bad Berleburg und schließlich Freudenberg, war die Sorge<br />
groß, dass man sich aus den Augen verloren habe. Doch die Mitglieder des Sternenkreises<br />
hatten Erkundigungen eingeholt und meldeten sich nach und nach zurück, so dass die<br />
Verbindungen neu geknüpft werden konnten. In West- und Ostdeutschland zählte der<br />
Sternenkreis dann noch jeweils 1000 Mitglieder. Elf Jahre nach dem letzten Treffen im<br />
<strong>Friedenshort</strong>, konnte 1949 in der Kinderheimat in Mistlau endlich wieder eine Sternentagung<br />
realisiert werden. Ihr folgten fast jedes Jahr weitere an wechselnden Orten.<br />
Nachdem sich in den 70er Jahren neue Formen der sozialpädagogischen Hilfen zur Erziehung<br />
(vor allem auch ambulante und teilstationäre) entwickelten, schwanden die Möglichkeiten<br />
unmittelbarer Patenschaften. Vor allem, weil sich auch die Verweildauern in<br />
den Einrichtungen verkürzten. Nur noch sehr selten konnten die Sterne jeweils ein Kind<br />
über viele Jahre hinweg betreuen. Aus den Sternenkreis-Mitgliedern sowie weiteren Spendern<br />
entstand daher ein Freundeskreis aus Förderern, der bis heute dem <strong>Friedenshort</strong> in<br />
besonderer Weise verbunden ist und seine Arbeit unterstützt. Eine Besonderheit bildet der<br />
seit Jahrzehnten tatsächlich noch bis heute existierende Sternenkreis um Esther Wagner<br />
in Sindelfingen. Seit ihrer Konfirmation 1946 ist sie ein »Stern«. Die Leitung des 1920 gegründeten<br />
Sternenkreises hatte sie von ihrer Mutter übernommen. Und bis heute trifft sich<br />
der Kreis der mittlerweile betagteren Damen zwischen 75 und 93 Jahren regelmäßig am<br />
6. Januar und hält dem <strong>Friedenshort</strong> die Treue. Besonders treu wurde zu DDR-Zeiten der<br />
<strong>Friedenshort</strong> in Heiligengrabe unterstützt. Weitere Besonderheit sind die beiden existierenden<br />
Fördervereine für die Behindertenhilfe des Tiele-Winckler-Hauses in Berlin sowie für<br />
die Region Süd der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Jugendhilfe</strong> <strong>Friedenshort</strong>. Christina Hohmann<br />
Sternenbüro im <strong>Friedenshort</strong> Miechowitz<br />
Bild im Bild: Seit ihrer Konfirmation<br />
ist Esther Wagner dem <strong>Friedenshort</strong><br />
durch den Sternenkreis in Sindelfingen<br />
verbunden, dem außerdem angehör(t)en:<br />
Doris Schäfer, Erna Klotz, Elfriede Volz,<br />
Marianne Gerlach, Luise Israel, Renate<br />
Ulrich, Elisabeth Groß, Elfriede Maier.