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Das FrieDenshort werk - Evangelische Jugendhilfe Friedenshort

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1 0 0 J a h r e i m Z e i c h e n d e r H o f f n u n g 1 0 0 J a h r e i m Z e i c h e n d e r H o f f n u n g<br />

89<br />

Der Bereich Ost stellt sich vor<br />

Freudenberg<br />

Dorsten<br />

Siegen<br />

Altenkirchen (Kreis)<br />

Heilbronn<br />

Stadt u. Kreis<br />

Hamburg<br />

Lüdenscheid u.<br />

Märkischer Kreis<br />

Tostedt u.<br />

Kreis Harburg<br />

Northeim<br />

Stadt u. Kreis<br />

Öhringen u.<br />

Hohenlohekreis<br />

Kreis Schwäbisch-Hall<br />

Schwerin<br />

Heiligengrabe<br />

Bereich Ost<br />

Wittstock<br />

D<br />

ie Kinder- und <strong>Jugendhilfe</strong> des <strong>Friedenshort</strong>es in den östlichen Bundesländern kann<br />

nicht betrachtet werden, ohne die politischen Verhältnisse der Teilung Deutschlands<br />

im Blick zu haben. Denn, wie an anderer Stelle bereits berichtet, bedeutete dies auch die<br />

Teilung des Werkes. Alle Bemühungen, von 1947 bis 1949 für den gesamten <strong>Friedenshort</strong><br />

eine Heimat zu finden, waren gescheitert. Mit dieser neuen Situation mussten sich alle erst<br />

einmal abfinden. Sowohl <strong>Friedenshort</strong>-Ost wie auch <strong>Friedenshort</strong>-West mussten nun ihre<br />

eigenen Wege finden und gehen. So nahm auch die <strong>Jugendhilfe</strong> in beiden deutschen Staaten<br />

einen unterschiedlichen Weg.<br />

Im östlichen Teil Deutschlands, der ehemaligen DDR, erfolgte eine ganz andere Entwicklung<br />

als die in diesem Magazin bereits beschriebenen Weichenstellungen für die Arbeit<br />

in West-Deutschland. In den ersten Jahren gab es noch zahlreiche Kinderheimaten auf<br />

dem Gebiet der DDR. Aber schon Anfang der fünfziger Jahre zeichnete es sich ab, dass es<br />

mit den politisch-weltanschaulichen Überzeugungen des Sozialismus nicht übereinstimmt,<br />

wenn Kinder in konfessionellen Häusern erzogen würden. In einer groß angelegten Aktion<br />

wurden 1956 und dann auch noch einmal Anfang der 60er Jahre alle Kinder, die keinen<br />

Erziehungsberechtigten hatten, aus unseren Einrichtungen weggenommen und in staatlichen<br />

Heimen untergebracht. Was die Kinder, die zum Teil viele Jahre bei uns waren, an<br />

physischen und psychischen Schäden durchleben mussten, vermögen wir nicht einzuschätzen.<br />

Eine ganze Reihe Kinderheimaten mussten geschlossen werden. Wie sollte es weitergehen?<br />

In dieser Zeit bekamen wir aus einer großen psychiatrischen Einrichtung in Brandenburg<br />

die Anfrage, ob der <strong>Friedenshort</strong> sich um behinderte Kinder kümmern wollte. Für<br />

sie wurde eine geeignete Unterbringungsmöglichkeit gesucht. <strong>Das</strong> war wie ein Fingerzeig<br />

Gottes. Die eine Arbeit wurde uns fast aus der Hand genommen, aber eine andere Tür tat<br />

sich auf und ist bis heute eine wichtige Arbeit, die in Heiligengrabe erfolgt.<br />

Ganz hat man uns die Kinder- und <strong>Jugendhilfe</strong> in Heiligengrabe aber nicht aus der<br />

Hand nehmen können. Die Kinderfamilie »Tannenzweige« und die »Seerosen« in Schwerin<br />

konnten ihre Arbeit bis zur Wiedervereinigung Deutschlands 1990 aufrecht erhalten. Von<br />

staatlicher Seite bekamen wir keinerlei Unterstützung und auch die Jugendämter suchten<br />

kaum Kontakt zu uns. Wenn allerdings Eltern Erziehungsprobleme hatten, ihre Kinder aber<br />

nicht in staatliche Heime geben wollten, wurden sie oft durch Bekannte an uns verwiesen.

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