und Wissensmanagement in sozialen ... - Sozialinformatik
und Wissensmanagement in sozialen ... - Sozialinformatik
und Wissensmanagement in sozialen ... - Sozialinformatik
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Praxishandbuch -<br />
IT-gestütztes Informations- <strong>und</strong> <strong>Wissensmanagement</strong> <strong>in</strong> <strong>sozialen</strong> Organisationen.<br />
werden. Konkrete Beispiele aus der Praxis haben gezeigt, dass e<strong>in</strong>e Sammel-Mail mit mehreren<br />
Anhängen die Speicherkapazität e<strong>in</strong>er ganzen Festplatte benötigt, wenn man das Datenaufkommen<br />
bei allen Empfängern addiert.<br />
Nur ansatzweise lässt sich der Zeitaufwand für die mehr oder weniger systematische Suche<br />
nach „verlegten“ Informationen beziffern. Dabei gilt es folgendes Phänomen zu beobachten:<br />
Die verzweifelte Suche nach e<strong>in</strong>em irgendwo <strong>in</strong> der Organisation vorhandenen Dokument ist<br />
zeit- <strong>und</strong> nervraubend, aber vertraut. Der vergleichsweise m<strong>in</strong>imale Zeitaufwand für e<strong>in</strong>e<br />
Suchabfrage im Intranet wird dagegen von vielen Mitarbeitern <strong>in</strong> der Anfangsphase als zu<br />
zeitaufwendig – weil mental noch nicht <strong>in</strong>tegriert – erlebt. Deshalb erfolgt dann doch wieder<br />
die Suche im Aktenstapel.<br />
3.6.3 Qualitative Nutzenfaktoren<br />
Unabhängig davon, ob e<strong>in</strong>e Information als Papierdokument oder per E-Mail weitergegeben<br />
wird: es entscheidet der Absender, was, wann auf dem Schreibtisch oder <strong>in</strong> der Mailbox des<br />
Empfängers landet. In den wenigsten Fällen deckt sich das mit dem aktuellen Informationsbedarf<br />
des Empfängers. Was s<strong>in</strong>d die Konsequenzen? Viele wichtige Informationen kommen<br />
nicht dort an wo sie sollen. Gleichzeitig s<strong>in</strong>d die Empfänger mit der Bewältigung der oft unkontrollierten<br />
Flut überfordert. Es ist nicht mehr möglich die Bedeutung des Informationsgehaltes<br />
für die eigene Arbeit zu beurteilen. Deshalb werden die Informationen unverarbeitet<br />
gespeichert, gelöscht oder weitergeleitet. Insbesondere mit der Weiterleitung wird die Informationsflut<br />
zusätzlich potenziert. Wird die Information dann e<strong>in</strong>ige Zeit später doch noch<br />
gebraucht, f<strong>in</strong>det man sie nicht mehr. Oft rettet e<strong>in</strong> Anruf beim Absender <strong>und</strong> die Information<br />
wird e<strong>in</strong> weiteres Mal verschickt. Im anderen Fall entspricht die lokal gespeicherte Version<br />
nicht mehr dem aktuellen Stand.<br />
Nach Erhebungen der Gartner Group benötigen Mitarbeiter von Firmen heute im Durchschnitt täglich<br />
49 M<strong>in</strong>uten für das Lesen, Ordnen <strong>und</strong> Verfassen von E-Mails. Jeder Vierte braucht dafür sogar länger<br />
als e<strong>in</strong>e St<strong>und</strong>e am Tag. Als wirklich wichtig werden zugleich nur 27 Prozent der Nachrichten e<strong>in</strong>gestuft,<br />
jedes dritte Schreiben gar als komplett überflüssig.<br />
E<strong>in</strong> Informations- <strong>und</strong> <strong>Wissensmanagement</strong>-System teilt die Verantwortung. Es ist nach wie<br />
vor angewiesen auf die Informationsqualität des Absenders. Der Empfänger ist jedoch selbst<br />
für se<strong>in</strong>e Nutzung des Systems verantwortlich. Er entscheidet, welche Informationen er unaufgefordert<br />
erhalten will (Abonnement) <strong>und</strong> wann er benötigte Informationen aktiv e<strong>in</strong>holt.<br />
Er hat den Vorteil, stets auf den gesamten freigegebenen <strong>und</strong> aktuellen Informationsbestand<br />
zugreifen zu können. (Tipp: Im Informations- <strong>und</strong> <strong>Wissensmanagement</strong>s geht es nicht primär<br />
darum, wie möglichst viele Informationen vor dem Zugriff geschützt werden können. Vielmehr<br />
steht im Mittelpunkt, wie der sachgerechte Zugriff für möglichst viele Informationen optimiert<br />
werden kann.)<br />
E<strong>in</strong> weiterer Nutzenfaktor liegt im Qualitätsmanagement <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Qualitätssicherung. Gerade<br />
die Verknüpfung von <strong>in</strong>ternem Wissen <strong>in</strong> Form von Prozessbeschreibungen <strong>und</strong> Stan-<br />
- 32 -