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Editorial 07_08 - Zm-online

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48 Tagungen<br />

17. Brandenburgischer Zahnärztetag in Cottbus<br />

Interdisziplinäre Funktionsdiagnostik<br />

Einen Glücksgriff tätigten die Organisatoren des jüngsten brandenburgischen<br />

Zahnärztetages mit der Wahl ihres wissenschaftlichen Leiters: Prof. Dr. Georg<br />

Meyer, Greifswald. Er verwirklichte am Ende seiner Amtszeit als Präsident der<br />

DGZMK seine Vision einer fachübergreifenden Funktionsdiagnostik und Therapie.<br />

„Diese Tagung entspricht meinem Ziel, welches<br />

ich mir für meine Präsidentschaft vorgenommen<br />

hatte: die Zahnmedizin viel<br />

mehr interdisziplinär zu betrachten und zu<br />

fordern, dass wir medizinische Verantwortung<br />

übernehmen müssen für die Segmente,<br />

für die wir Kraft unserer Qualifizierung<br />

zuständig sind“, umschrieb Prof.<br />

Meyer in Cottbus seine Intention für die Gestaltung<br />

des Zahnärztetages. Auch Jürgen<br />

Herbert, Präsident der Landeszahnärztekammer<br />

Brandenburg, freute sich auf die<br />

namhaften Referenten aus allen Teilen der<br />

Bundesrepublik. Die über 1 400 Zahnärzte,<br />

Zahnmedizinischen Fachangestellten,<br />

Zahntechniker, Studenten und Gäste des<br />

Zahnärztetages kamen in den Genuss, zahlreiche<br />

Spitzenvertreter verschiedener Fachgesellschaften<br />

mit ihren Vorträgen zu erleben.<br />

Die Veranstaltung wird von der Landeszahnärztekammer<br />

und Kassenzahnärztlichen<br />

Vereinigung Land Brandenburg<br />

sowie dem Quintessenz Verlag Berlin alljährlich<br />

gemeinsam veranstaltet.<br />

Wichtig für die Einheit des Berufsstandes sei<br />

insbesondere der Zusammenhalt zwischen<br />

Wissenschaft und Standespolitik, unterstrich<br />

der Vizepräsident der BZÄK und Präsident<br />

der Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Dr. Dietmar Oesterreich in seinem<br />

Grußwort. Dass sämtliche zahnärztliche<br />

Fachgesellschaften die bis dato bekannten<br />

Pläne zur Novellierung der GOZ<br />

abgelehnt hatten, zeige Wirkung gegenüber<br />

der Politik. Am brandenburgischen<br />

Zahnärztetag erfreute ihn die Beständigkeit<br />

hoher Teilnehmerzahlen.<br />

Interessante Einblicke in die so ganz eigene<br />

Welt der Lippenpflockindianer gewährte Dr.<br />

Roland Garve aus Geesthacht als Festredner.<br />

Selbst Zahnarzt, beteiligt er sich seit Jahrzehnten<br />

an Expeditionen und Forschungsreisen<br />

nach Afrika, Asien, Südamerika und<br />

Foto: M. Helbig<br />

Prof. Dr.<br />

Georg Meyer,<br />

wissenschaftlicher<br />

Leiter<br />

erzählte von seinem jüngsten Projekt, innerhalb<br />

eines von der EU unterstützten Regenwald-Programmes<br />

die Sozialstruktur, Kultur<br />

und den Gesundheitszustand der Zoé zu erforschen.<br />

Thematisch aufbauend erhielten die<br />

Zahnärzte zur „Zahnärztlichen Funktionsdiagnostik<br />

und Therapie interdisziplinär“<br />

umfassende Einblicke, den aktuellen Stand<br />

der Wissenschaft und praxisnahe Tipps. Beginnend<br />

mit dem anatomischen Grundlagenwissen<br />

ging es über den ersten Schritt<br />

der Diagnostik, dem CMD-Screening, zur<br />

Funktionalität von Artikulatoren und deren<br />

korrekten Einsatz hin zu den Prinzipien der<br />

Schienentherapie, insbesondere mit Okklusionsschienen.<br />

Welche Auswirkungen Kaufunktionsstörungen<br />

überhaupt haben, offerierte<br />

die Auswertung der „Study of Health<br />

in Pomerania (SHIP)“ – beispielsweise mit<br />

der Erkenntnis, dass CMD-Patienten nicht<br />

nur häufiger, sondern auch unter stärkeren<br />

Kopfschmerzen leiden. Ein gewichtiger<br />

Grund dafür, der Funktionsdiagnostik entsprechendes<br />

Augenmerk zu widmen.<br />

Beleuchtet wurde darüber hinaus das<br />

junge Gebiet der Zahnmedizin CAD-<br />

CAM, mit dessen Hilfe im Zuge von Restaurationen<br />

sehr gut Kauflächen so gestaltet<br />

werden können, dass eine optimale<br />

Okklusion wiederhergestellt ist. Mit<br />

einem Abstecher zu einem Randgebiet<br />

der Zahnmedizin, dem Behandeln von<br />

Schlafapnoe, führte das Programm wieder<br />

zurück zur Biomechanik, sprich den<br />

Zwei Zahnärzte des<br />

Landes erhielten die<br />

„Silberne Ehrennadel<br />

der Deutschen<br />

Zahnärzteschaft“:<br />

Dr. Klaus Markula aus<br />

Cottbus und Dr.<br />

Heinz Büttner aus<br />

Welzow. Kammergeschäftsführerin<br />

Marie-<br />

Luise Decker und Präsident<br />

Jürgen Herbert,<br />

der die Auszeichnung<br />

verlieh, gratulierten<br />

(v.r.n.l.).<br />

Wechselwirkungen zwischen Kiefergelenksund<br />

Kauflächenfunktionen. Den Abschluss<br />

der zweitägigen Vortragsreihe für die<br />

Zahnärzte bildeten der Zahnmediziner Prof.<br />

Kopp und der Mediziner Dr. Plato. Sie<br />

beschlossen das Thema interdisziplinär aus<br />

orthopädischer Sicht, legten den Schwerpunkt<br />

auf praxisrelevante Screeningtechniken<br />

und demonstrierten vor Ort, wie leicht<br />

diese Techniken im täglichen Praxisalltag<br />

anzuwenden seien.<br />

Der nächste brandenburgische Zahnärztetag<br />

am 14. und 15. November steht unter<br />

dem Thema: „Vollkeramische Restaurationen“<br />

mit Prof. Dr. Peter Pospiech als wissenschaftlichem<br />

Leiter.<br />

Jana Zadow<br />

Landeszahnärztekammer Brandenburg<br />

Postfach 10 <strong>07</strong> 22, 030<strong>07</strong> Cottbus<br />

zm 98, Nr. 7, 1. 4. 20<strong>08</strong>, (936)

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