Editorial 07_08 - Zm-online
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2te Zahnarztmeinung.de<br />
Versteigerungen sind rechtswidrig<br />
Versteigerungen von Zahnarztleistungen<br />
und Zahnersatz über<br />
das Internetportal „2te-ZahnarztMeinung.de“<br />
sind berufsund<br />
wettbewerbsrechtlich unzulässig.<br />
Das hat das Oberlandesgericht<br />
(OLG) München in<br />
einem noch nicht rechtskräftigen<br />
Urteil entschieden.<br />
Die beklagte Betreiber-GmbH<br />
hatte angeführt, ein Patient<br />
könne sich auch ohne Internet<br />
mehrere Angebote bei verschiedenen<br />
Zahnärzten einholen,<br />
berichtet die Kassenzahnärztliche<br />
Vereinigung Bayerns<br />
(KZVB).<br />
Das Gericht hielt dem entgegen:<br />
„Ein ganz wesentlicher Unterschied“<br />
sei, dass beim Zahnarztbesuch<br />
jeweils eine persönliche<br />
Untersuchung stattfinde. Dies<br />
sei bei der virtuellen Plattform<br />
nicht der Fall. Zudem werde<br />
das Zahnarzthonorar gedrückt.<br />
20 Prozent des Gesamthonorars<br />
müsse der Zahnarzt bei Vermittlung<br />
an die Betreiber zahlen. Das<br />
sei allein durch günstige Laborarbeiten<br />
nicht zu kompensieren.<br />
Der Zahnarzt müsse folglich<br />
Abstriche bei seiner Leistung<br />
machen. Das könne die Qualität<br />
der Versorgung beeinträchtigen.<br />
Die KZVB-Vorsitzenden Dr.<br />
Janusz Rat und Dr. Martin Reißig<br />
hatten als Kläger bereits Mitte<br />
November 2006 vor dem Landgericht<br />
München Recht bekommen.<br />
Die Betreiber waren daraufhin<br />
in Berufung gegangen.<br />
Das OLG bestätigte am 13. März<br />
das Urteil des Landgerichts.<br />
jr/pm<br />
Gesundheitsökonomen<br />
IQWIG-Papier abgelehnt<br />
Die deutschen Gesundheitsökonomen<br />
haben den Methodenvorschlag<br />
des IQWIG (Institut für<br />
Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />
im Gesundheitswesen) zur Bewertung<br />
medizinischer Verfahren<br />
abgelehnt. Die Mehrheit der<br />
Mitglieder des Ausschusses für<br />
Gesundheitsökonomie im „Verein<br />
für Sozialpolitik“ mit 29<br />
namhaften Fachexperten formulierten<br />
in einer „Gemeinsamen<br />
Erklärung“ am 4. März ihre<br />
Kritik. Die Inhalte des IQWIG-<br />
Papiers entsprächen in wesentlichen<br />
Punkten weder den Erfordernissen<br />
in Deutschland noch<br />
den fachlichen Standards der<br />
Gesundheitsökonomie. Das<br />
IQWIG schlage mit seinem ersten<br />
Entwurf zur Kosten-Nutzen-<br />
Bewertung konzeptionell und<br />
methodisch einen unerprobten<br />
und wissenschaftlich nicht etablierten<br />
deutschen Sonderweg<br />
ein und entspreche damit nicht<br />
den in Fachkreisen anerkannten<br />
internationalen Standards. Das<br />
Methodenpapier solle verbessert<br />
werden, um Schaden von der<br />
Versichertengemeinschaft der<br />
GKV abzuwenden und die dringend<br />
benötigte, rationale Abwägung<br />
von Kosten und Nutzen<br />
bei Entscheidungen über<br />
neue medizinische Technologien<br />
zu fördern, so die Wissenschaftler.<br />
Das IQWIG hatte im Januar,<br />
seinen gesetzlichen Verpflichtungen<br />
nachkommend, der<br />
Fachöffentlichkeit einen ersten<br />
Methodenentwurf zugänglich<br />
gemacht.<br />
pr/pm<br />
zm 98, Nr. 7, 1. 4. 20<strong>08</strong>, (897)