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Anhang 1 - FMH

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9. Lebensabschnitte und Übergänge<br />

In der Behandlung und Betreuung von Patienten mit Behinderung ist, genau<br />

wie bei allen anderen Patienten, der Bedeutung der lebenslangen Entwicklung<br />

Rechnung zu tragen. Behinderung steht in einer Wechselwirkung mit Reife- und<br />

Alterungsprozessen. Auf der einen Seite können in jedem Alter neue Kompetenzen<br />

erworben werden, die zur selbstbestimmten Lebensgestaltung beitragen.<br />

Auf der anderen Seite können Fähigkeiten durch Krankheit oder höheres Alter<br />

eingeschränkt werden oder verloren gehen, was zu grösserer Abhängigkeit führen<br />

kann.<br />

Je nach Art der Behinderung kann eine Diskrepanz zwischen dem entsprechend<br />

dem Lebensalter zu erwartenden und dem tatsächlichen Verhalten bestehen. Die<br />

Bedürfnisse solcher Patienten in Bezug auf Betreuung, insbesondere bezüglich einer<br />

respektvollen Art der Kommunikation 33 , müssen sorgfältig abgeklärt und die<br />

Behandlung angepasst werden.<br />

9.1. Übergang vom Kindes- ins Erwachsenenalter<br />

Der Übergang ins Erwachsenenalter ist durch verschiedene Veränderungen gekennzeichnet.<br />

Diese können den Alltag stark prägen und für den betroffenen<br />

Menschen Gewinn bringen, aber auch mit Gefühlen von Verlust einhergehen.<br />

Dies betrifft unter anderem:<br />

− Veränderungen in langfristigen konstanten Beziehungen: insbesondere<br />

Eltern, aber auch Schul- und Heimkollegen;<br />

− Veränderungen der Wohnsituation;<br />

− behördliche Massnahmen des Erwachsenenschutzes;<br />

− die zunehmende Bedeutung von Sexualität;<br />

− das Eingehen einer Partnerschaft;<br />

− den Austritt aus der Schule;<br />

− den Eintritt ins Berufsleben oder die Aufnahme einer anderen Beschäftigungsform;<br />

− den Vergleich mit Geschwistern in Bezug auf Beruf, Partnerschaft usw.;<br />

33 Der unvermittelte Übergang zur Höflichkeitsform ab einem bestimmten Alter kann ebenso<br />

irritierend sein wie unreflektiertes Duzen bei Erwachsenen.<br />

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