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Mein Österreich - Vorarlberg Online

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Der österreichische Bundeskanzler Engelbert Dollfuß und seine christlich-soziale<br />

Regierung nützten die Krisensituation: 1933 schaltete Dollfuß<br />

das Parlament aus. Er wollte einen autoritären Staat gründen. Autoritär ist<br />

eine Regierung dann, wenn sie ohne demokratische Kontrolle, also ohne<br />

gewähltes Parlament, regiert.<br />

An die Stelle der „Ersten Republik“ trat der „christlich-deutsche Ständestaat“<br />

<strong>Österreich</strong>. Dieser Staat hatte keine demokratisch gewählten Institutionen. Er<br />

stützte sich unter anderem auf die katholische Kirche und wollte die politische<br />

Unabhängigkeit <strong>Österreich</strong>s gegenüber Deutschland aufrechterhalten.<br />

Engelbert Dollfuß<br />

(Bundeskanzler 1932-1934)<br />

Ein Putsch ist ein Umsturz,<br />

den eine kleine Gruppe<br />

durchführt, um die Macht<br />

im Staat zu übernehmen.<br />

Im Februar 1934 kam es zu einem Bürgerkrieg. Auf der einen Seite standen<br />

die Regierung des Ständestaates und die christlich-sozialen Milizen. Diese<br />

Milizen waren mit der Regierung verbündet. Auf der anderen Seite kämpfte<br />

die verbotene sozialdemokratische Partei und ihre Miliz. Die Regierung<br />

des „Ständestaates“ gewann den Bürgerkrieg, weil sie sowohl ihre Milizen,<br />

als auch das Bundesheer einsetzen konnte.<br />

Im Sommer 1934 versuchten die Nationalsozialisten einen Putsch gegen<br />

die österreichische Regierung und ermordeten den Bundeskanzler Dollfuß.<br />

Aber noch scheiterte damals eine Machtübername durch die Nationalsozialisten<br />

und der „Anschluss“ an Deutschland.<br />

Doch im März 1938 wurde <strong>Österreich</strong> Teil des nationalsozialistischen<br />

Deutschland. Einerseits war die Macht Deutschlands bereits zu groß. Andererseits<br />

gab es in <strong>Österreich</strong> sehr viele Menschen, die den „Anschluss“ an<br />

Deutschland wollten. Die Regierung des Ständestaates unter Kurt Schuschnigg<br />

trat im März 1938 unter dem Druck Hitler-Deutschlands zurück. Das<br />

österreichische Bundesheer leistete keinen militärischen Widerstand.<br />

3. Erste Republik und Ständestaat: Was lief schief?<br />

Die „Erste Republik“ stand von Beginn an unter keinem „guten Stern“: Am<br />

Anfang wollten viele Einwohner/innen <strong>Österreich</strong>s nicht Bürger/innen eines<br />

kleinen Staates sein. Sehr viele wünschten sich den „Anschluss“ <strong>Österreich</strong>s<br />

an Deutschland. Dieser „Anschluss“ wurde jedoch von den Siegern<br />

des Ersten Weltkrieges verboten.<br />

Verkündung des Anschlusses <strong>Österreich</strong>s<br />

an Deutschland auf dem Wiener<br />

Heldenplatz<br />

Ein großer Teil der Bevölkerung empfand auch die neuen Grenzen des<br />

Staates als ungerecht. Besonders die Abtrennung von Südtirol, wo die<br />

meisten Menschen Deutsch sprachen, führte zu Protesten. Dazu kam, dass<br />

der Zerfall <strong>Österreich</strong>-Ungarns negative wirtschaftliche Folgen hatte. Aus<br />

einem großen einheitlichen Wirtschaftsraum wurden mehrere kleine Wirt-<br />

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