Mein Österreich - Vorarlberg Online
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die wichtigsten Aufgaben des Staates (Gesetzgebung, Verwaltung und<br />
Gerichtsbarkeit) > siehe Kapitel 7<br />
>> die Organisation der Aufgaben des Staates und ihr Verhältnis zueinander<br />
(z.B. Gewaltenteilung, Kontrolle) > siehe Kapitel 3 und 7<br />
>> und die Grundrechte des Einzelnen > siehe Kapitel 1<br />
Der liberale Rechtsstaat legt fest: Alle Menschen, die sich in <strong>Österreich</strong><br />
aufhalten, dürfen alles tun, was ihnen nicht durch das Gesetz verboten ist.<br />
Der Staat hingegen darf nur das tun, was das Gesetz erlaubt. Die Gesetze<br />
sind die Grundlage staatlicher Macht. Und die Gesetze bestimmen zugleich<br />
die Grenze dieser staatlichen Macht.<br />
Verfassungsgerichtshof<br />
Gerichte kontrollieren, dass die staatlichen Stellen die Gesetze auch wirklich<br />
einhalten. So kontrolliert z.B. der Verwaltungsgerichtshof die Entscheidungen<br />
der staatlichen Verwaltung (z.B. die Entscheidung einer Bezirkshauptmannschaft<br />
oder eines Magistrats).<br />
Der Verfassungsgerichtshof kontrolliert, ob die österreichische Bundesverfassung<br />
eingehalten wird. Er prüft zum Beispiel, ob Gesetze zur Verfassung<br />
passen. Zusätzlich prüft der Verfassungsgerichtshof in bestimmten Fällen<br />
auch Entscheidungen der staatlichen Verwaltung.<br />
Die Bundesverfassung legt fest: Die Gerichte sind von der Verwaltung<br />
getrennt. Damit können Richter/innen ihre Arbeit unabhängig durchführen.<br />
Sie entscheiden nur aufgrund der Rechtsordnung. Niemand darf ihnen<br />
dabei etwas anordnen.<br />
Richter/innen sind auch unabsetzbar und unversetzbar. „Unabsetzbar“<br />
bedeutet: Sie können niemals wegen einer getroffenen Entscheidung<br />
entlassen werden. „Unversetzbar“ bedeutet: Sie können nicht gegen ihren<br />
Willen an ein anderes Gericht versetzt werden.<br />
3. Was bedeutet der Rechtsstaat für unser tägliches Zusammenleben?<br />
Ich, wir, alle Einwohner/innen <strong>Österreich</strong>s – unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit<br />
und ihrer Aufenthaltsdauer – können darauf vertrauen, dass<br />
sich der Staat an die Gesetze hält. Staatliche Stellen müssen die Gesetze<br />
ohne Benachteiligung und Bevorzugung anwenden. Es dürfen also im<br />
Rechtsstaat keine ungerechtfertigten Unterscheidungen zwischen den<br />
Einwohnerinnen/Einwohnern eines Landes gemacht werden. Zum Beispiel<br />
dürfen wir nicht schlechter oder besser behandelt werden wegen unseres<br />
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