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Themenheft als PDF zum Download - Landentwicklung - Steiermark

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Perspektiven im Agrarbereich<br />

xxxxxxxxxxx | 32 |<br />

Entwicklungen und<br />

Heraus forderungen<br />

Die österreichische Landes-<br />

Agrarreferenten-Konferenz<br />

in der <strong>Steiermark</strong> im Juni<br />

stand im Brennpunkt<br />

schwierigster Verhandlungen<br />

um die Zukunft der Bäuerinnen<br />

und Bauern.<br />

Jetzt, vor dem entscheidenden<br />

Beschluss über die Ausgestaltung<br />

der EU-Agrarpolitik<br />

von 2014 bis 2020,<br />

richtet sich der Fokus auf die<br />

Grundfrage der Existenzsicherung<br />

für Bergbauern<br />

ebenso wie auf die Entwicklung<br />

der landwirtschaftlichen<br />

Betriebe im Acker- und<br />

Spezialkulturenbereich.<br />

Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft ändern sich<br />

2007 bis 2013 stand in der Ländlichen Entwicklung<br />

ein Gesamtbudget in Höhe von<br />

8 Milliarden Euro zur Verfügung. Die derzeitige<br />

Mammutaufgabe liegt neben der<br />

Budgetabsicherung im Bereich der Leistungsabgeltungen<br />

und Investitionshilfen.<br />

Ein weiterer Meilenstein der zukünftigen<br />

Agrarpolitik liegt in der Neugestaltung der<br />

agrarischen Bildung. Sie ist die Grundlage<br />

für die umfassenden, neuen Herausforderungen<br />

im Landwirtschaftssektor. Der dritte<br />

große Fragenkomplex bei der Landes-<br />

Agrarreferenten-Konferenz widmet sich<br />

den Verhandlungen um Einheitswerte, SV-<br />

Gesetzgebung sowie Pauschalierung.<br />

„Die Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft<br />

ändern sich. Zwar haben wir aktuell<br />

auf den Märkten eine sehr gute Situation,<br />

auf der anderen Seite wissen wir<br />

nicht, wie viel Budget uns zukünftig für<br />

den Agrarbereich zur Verfügung steht.<br />

Umso wichtiger ist es, die Unternehmerkompetenz<br />

der einzelnen Betriebe zu stärken.<br />

Mir geht es darum, den Bäuerinnen<br />

und Bauern Planungssicherheit zu geben<br />

und gute Rahmenbedingungen für ihre<br />

Arbeit zu schaffen. Genau das treiben wir<br />

auch auf europäischer Ebene voran – im<br />

Sinne unserer Bäuerinnen und Bauern.<br />

Leistungsabgeltungen sind für die Zukunft<br />

unserer Landwirtschaft existenziell<br />

und entgegen bauernfeindlichen Aussagen<br />

verhältnismäßig moderat. Nach<br />

einer kürzlich veröffentlichten Studie sind<br />

Beihilfen für landwirtschaftliche Betriebe<br />

in den USA dreimal so hoch wie jene in der<br />

EU“, so Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich.<br />

Landesrat Johann Seitinger: „Eine optimale<br />

Ausbildung ist deshalb so wichtig, weil<br />

die Herausforderungen in der Landwirtschaft<br />

immer breiter und anspruchsvoller<br />

werden. Der Bauer der Zukunft ist nicht<br />

nur Urproduzent, sondern ebenso Veredler,<br />

Direktvermarkter, Lebensmittel- und<br />

Energielieferant, eben Dienstleister für<br />

den ländlichen Raum. Daher ist neben der<br />

fachlichen Ausbildung in Spezialbereichen<br />

auch die unternehmerische Komponente<br />

ganz entscheidend. Derzeit wird gerade<br />

intensiv an einem neuen Bildungsprogramm<br />

für die Landwirtschaft gearbeitet,<br />

das all diesen Facetten gerecht wird.<br />

Ein künftiges Ziel der agrarischen Bildung<br />

wird in der verstärkten Zusammenführung<br />

von Kompetenzen liegen, und zwar im Bereich<br />

von Schul-, Versuchs- und Forschungszentren<br />

sowie Lehrbetrieben, die<br />

auch räumlich möglichst nah beieinander<br />

sein sollen.“<br />

„In Österreich werden täglich rund 15 Hektar<br />

landwirtschaftliche Fläche für Verkehr,<br />

Industrie und Wohnbau verbaut, davon allein<br />

sechs Hektar in der <strong>Steiermark</strong>. Das ist<br />

eindeutig zu viel“, betont Landwirtschaftskammer-Präsident<br />

Gerhard Wlodkowski.<br />

Und weiter: „Österreichs Landwirtschaft<br />

braucht diese Flächen, um die Versorgung<br />

der Bevölkerung weiterhin zu gewährleisten“.<br />

Die Landwirtschaftskammer verlangt<br />

daher einen „Staatsvertrag“ zwischen<br />

Bund und Ländern zur Reduktion der Flächenverschwendung.<br />

Wlodkowski schlägt daher eine rasche<br />

Bund-Länder-Vereinbarung gemäß Artikel<br />

15a Bundesverfassungsgesetz vor, um den<br />

Flächenverbrauch in der Raumordnung<br />

wirksam zu verankern.<br />

Massive Unwetterschäden<br />

machen betroffen<br />

Ungewöhnlich heftige Gewitter haben die<br />

<strong>Steiermark</strong> getroffen. Riesige Flächen sind<br />

durch Vermurungen und Überschwemmungen<br />

massiv in Mitleidenschaft gezogen<br />

worden. Auch Forststraßen, Zufahrtswege<br />

und Brücken wurden beeinträchtigt,<br />

deren Wiederherstellung jedenfalls mehrere<br />

Monate in Anspruch nehmen wird.<br />

„Angesichts der Schäden wird die Bedeutung<br />

einer Risikoabsicherung in der Landwirtschaft<br />

deutlich. Ich appelliere hier an<br />

Bund und Land, die Unterstützungen für<br />

die Hagelversicherung aufrechtzuerhalten<br />

und die Katastrophenmittel nachhaltig<br />

abzusichern“, verlangt Wlodkowski abschließend.<br />

Ländliche Ent wicklung

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