SOZIALINFORMATIK IN LEHRE UND FORSCHUNG - wikiinarbeit

• die Leistungs- und Qualitätsvereinbarungen, verbunden mit Evaluation und
Outcome-Orientierung, die eine verstärkte Messung des Erfolgs Sozialer Arbeit
mit sich bringen
• die finanziellen Engpässe aufgrund knapper öffentlicher Mittel, die eine unternehmerische
Steuerung als Voraussetzung für das Überleben im Sozialmarkt
der Zukunft darstellen.
Diese Entwicklungen und die allgemein stark gestiegene Verbreitung der Computertechnik
haben in Arbeitsfeldern wie der Kinder- und Jugendhilfe, der Behindertenhilfe,
Suchtkrankenhilfe oder Sozialpsychiatrie zu einem verstärkten
Einsatz von Informationstechnologie und ihren fachspezifischen Anwendungsformen
geführt (vgl. Kreidenweis 2002). Die Ungleichzeitigkeiten in der Praxis
sind nach wie vor groß, doch ein Ende der Entwicklung hin zu einer breit gefächerten
und tief in die Kernprozesse sozialer Organisationen hineinreichenden
Nutzung der IT ist nicht abzusehen.
Wie Analysen von Stellenanzeigen zeigen (vgl. Stempfle/Rosenkranz 2003)
werden solide IT-Grundkenntnisse von FH-Absolventen bereits heute vielfach
erwartet. Sozialarbeiter und Führungskräfte in sozialen Organisationen werden
in den kommenden Jahren tagtäglich mit verschiedenen Anwendungsformen
der Informationstechnologie konfrontiert sein.
Fach- und Führungskräfte benötigen darüber hinaus auch Kenntnisse über die
Arbeits- und Funktionsweise einschlägiger Fachsoftware sowie über die Möglichkeiten
und Grenzen ihres Einsatzes. Weiterhin benötigt werden Kenntnisse
über fachspezifische Formen der Internet-Nutzung wie Online-Beratung oder
die Gewinnung von Fach- und Rechtsinformationen.
Führungskräfte brauchen darüber hinaus Wissen über die strategische Bedeutung
der Informationstechnologie sowie über Methoden des IT-Managements in
sozialen Organisationen (vgl. Kreidenweis 2003). Nützlich sind ferner Kenntnisse
über Programme, die steuerungsrelevante Daten bereitstellen oder aufbereiten.
b) Anforderungen der Fachwissenschaft und Lehre
Eine Ausbildung, die an den Anforderungen der künftigen Arbeitgeber von
Hochschulabsolventen vorbeigeht, kann heute kaum mehr gerechtfertigt werden.
Tagungsband Sozialinformatik in Lehre und Forschung 12