Männedorf - fischotter.ch

ingt. Hingegen ist es für uns nicht einfach,
die frei gewordenen Plätze in den
Kitas wieder zu besetzen.
Auf Elternseite hört man doch immer,
dass Kita-Plätze fehlen. Ist das nicht
ein Widerspruch?
Das Bild trügt. Die Leute suchen vor
allem Babyplätze. Wir dürfen aber die
Plätze nicht beliebig auffüllen, das Amt
für Jugend und Berufsbildung (AJB)
macht uns klare Vorgaben. Bei uns werden
im Sommer Plätze für Kinder ab 18
Monaten frei. Dieses Jahr waren es 19
aufs Mal.
Sind Tagesfamilien, wie Sie sie auch
vermitteln, eine Alternative?
Ja, Tagesfamilien haben immer Plätze
frei, auch für Babys ab drei Monaten.
Die Tagesmütter oder -väter besuchen
obligatorisch einen Grundkurs. Sie werden
begleitet und beaufsichtigt von der
Leiterin der Vermittlungsstelle. Ausserdem
gibt es Richtlinien der Pflegefamilienverordnung.
Dennoch wählen weniger Eltern die Tagesfamilie.
Woran liegt das?
Oft ziehen sich Eltern, speziell von kleinen
Kindern, wieder aus dem Arrangement
zurück, wenn sie den Ort besucht
haben, wo ihr Kind hinplatziert würde.
Ihnen ist z. B. eine Treppe zu unsicher,
oder sie wollen nicht, dass Tageseltern
ihr Kind anders erziehen als sie selbst.
Eltern klagen manchmal über die hohen
Kosten für die schulische Kinderbetreuung.
Die Leute sehen nicht alle Kosten, die
sich uns stellen. Zu den Lohn- und
Martina Schwammberger leitet seit dem
1. Januar 2012 die Geschäftsstelle «Familien-
und schulergänzende Betreuung».
Die ehemalige Sekundarlehrerin phil. II
war von 2009 bis 2011 Projektleiterin im
Bereich Bildungs- und Integrationsprogramme
der AOZ. 2011 schloss sie ein
Nachdiplomstudium in Sozialmanagement
an der ZHAW ab.
Raumkosten kommen immer mehr obligatorische
Abgaben an die verschiedenen
Verbände, wie den Berufsverband,
den Fonds Social, das AJB. Diese Verbände
und Ämter garantieren aber auch
für die Qualität unserer Angebote. Wie
hoch die Kostendeckung sein soll und
dass Gutverdienende Vollkosten bezahlen,
wurde an der Gemeindeversammlung
bestimmt.
Worin sehen Sie Ihre Kernaufgabe?
In erster Linie bieten wir pädagogisch
hochstehende Betreuung an. Im Zentrum
steht eine ganzheitliche Förderung,
altersgerechte Erziehung und vor allem
Chancengleichheit für alle Kinder. Wir
sind aber auch ein attraktiver und verantwortungsbewusster
Ausbildungsbetrieb.
Diesen Sommer haben vier
Fachfrauen Betreuung die Lehre abgeschlossen.
Aktuell sind zwölf Lernende
angestellt.
Sie bieten auch Praktikumsplätze an?
Ja, in den Kitas Zauberloki und Purzelbaum
arbeiten je drei Praktikantinnen.
Wir ermöglichen ihnen den Besuch
des Berufsvorbereitungsjahres Kinderbetreuung
mit einem Tag Schule pro
Woche.
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