Leipziger in Neuseeland - SPORTAKUS | Projekt Sport und Medien ...
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SATIREZONE<br />
Café ade!<br />
von Simone Gerbet<br />
Die Banken- <strong>und</strong> F<strong>in</strong>anzkrise ist aktuell ansche<strong>in</strong>end<br />
nicht nur <strong>in</strong> den Köpfen der Regierung <strong>in</strong><br />
Berl<strong>in</strong>, sondern die Welle schwappt auch nach<br />
Leipzig über. Gespart wird an allen Ecken <strong>und</strong> Enden<br />
<strong>und</strong> trotzdem entwickeln sich F<strong>in</strong>anzlöcher zu<br />
Bombentrichtern.<br />
Das Studentenwerk schreibt rote Zahlen<br />
– <strong>und</strong> das nicht erst seit gestern. Im Jahr<br />
2012 wurden r<strong>und</strong> 600.000 Euro Miese<br />
erwirtschaftet. Für das kommende Jahr 2013 geht<br />
der Blick klar nach oben: man will sich auf nur noch<br />
400.000 Euro Neuverschuldung verbessern. Das<br />
schwarze Schaf <strong>in</strong> der Familie ist die Mensa auf dem<br />
Campus Jahnallee: Die <strong>Sport</strong>studenten essen zu wenig.<br />
Statt der geplanten 1.200 werden täglich nur<br />
etwa 700 Portionen verdrückt.<br />
E<strong>in</strong> weiterer Gr<strong>und</strong> für die Unterauslastung ist die<br />
bislang gescheiterte Umsiedlung der Erziehungswissenschaft,<br />
die bis zu ihrem Umzug noch im Palastgebäude<br />
<strong>in</strong> der Karl-He<strong>in</strong>e-Straße verbleibt. Da<br />
<strong>SPORTAKUS</strong><br />
<strong>in</strong> den nächsten fünf Jahren nicht damit zu rechnen<br />
ist, dass die Erziehungswissenschaftliche Fakultät<br />
ihren E<strong>in</strong>-Kilometer-Reiseweg zurücklegen <strong>und</strong> die<br />
Zelte <strong>in</strong> der Jahnallee aufschlagen wird, müssen andere<br />
Leidtragende gef<strong>und</strong>en werden:<br />
Lösung #1: Die frisch sanierte Mensa nach zwei<br />
Jahren Umbauzeit <strong>und</strong> tausenden von verschluckten<br />
Euronen schließen. Dieser Vorschlag wird vorerst<br />
zurückgestellt <strong>und</strong> 2018 nach weiter fortgeschrittener<br />
Fehlwirtschaft <strong>und</strong> nach dem endlich erfolgten<br />
Umzug der Erziehungswissenschaft realisiert.<br />
Lösung #2: Die Caféteria bleibt <strong>in</strong> der Vorlesungszeit<br />
geschlossen. Dafür wird <strong>in</strong> der Mensa von 8.00<br />
Uhr bis 14.00 Uhr Kaffee gekocht.<br />
Lösung #3: Die Studenten löschen den F<strong>in</strong>anzbrand,<br />
<strong>in</strong>dem zum Sommersemster 2013 der Semesterbeitrag<br />
erhöht wird. Diese für das Studentenwerk<br />
besonders schmerzliche Lösung trägt den<br />
Namen „Wasser <strong>in</strong> die Elster schütten“ <strong>und</strong> wird parallel<br />
zu Lösung #2 angewandt.<br />
Alles <strong>in</strong> allem e<strong>in</strong>e für alle zufriedenstellende Situation:<br />
Die Caféteria bleibt geschlossen <strong>und</strong> die Erziehungswissenschaft,<br />
wo sie ist: auf der stillen Treppe.<br />
Die Café-Bar <strong>in</strong> der Mensa wird aktiviert, dafür<br />
das Sortiment e<strong>in</strong>geschränkt. Die Studenten zahlen<br />
drauf <strong>und</strong> das Kultusm<strong>in</strong>isterium kann weiter (fehl-)<br />
wirtschaften.<br />
Karikatur: Simone Gerbet