26.02.2014 Aufrufe

3R Im Zeichen der Kanäle (Vorschau)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Fachbericht<br />

Fernwärme<br />

gestellt werden. Außerdem wird das flexible Verbundrohr<br />

bei diesem Herstellungsverfahren mehrmals gebogen,<br />

was zu Schäden führen kann. Die Maßhaltigkeit, insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Koaxialitätsabweichung, ist bei mit diesem<br />

Herstellungsverfahren produzierten flexiblen Verbundrohren<br />

oft ungenügend.<br />

Flexible Verbundrohre mit einem Mediumrohr aus<br />

„Weichstahl“ sind mit den Mediumrohrdimensionen<br />

20×2,0…28×2,0 für die Nenndruckstufen PN 16 und PN<br />

25 verfügbar. Als Material kommt nach EN 15632-4 ausschließlich<br />

die Stahlsorte E215+N (1.0212) (Vergleiche<br />

FW 420-2) zum Einsatz. Diese Stahlsorte wird von Energieversorgungsunternehmen<br />

als nicht ausreichend stabil<br />

für warmgehende Anwendungen erachtet, da dieser Stahl<br />

nicht für den Druckbehälterbau vorgesehen ist und somit<br />

einige <strong>der</strong> dafür notwendigen Eigenschaften nicht aufweist.<br />

Flexible Verbundrohre mit einem Mediumrohr aus<br />

„Weichstahl“ sind nicht selbstkompensierend und benötigen<br />

daher eine Kompensation im Rohrnetz. Diese Kompensation<br />

kann durch bogenförmige Verlegung (U-Bogen,<br />

Z-Bogen) <strong>der</strong> Rohrleitung erreicht werden.<br />

Bei neu zu bauenden KMR-Netzen erfolgt <strong>der</strong> Anschluss<br />

<strong>der</strong> Verbraucher über Abzweige (T-Abzweig, Parallelabzweig),<br />

die als Formteile verfügbar sind. Der Anschluss<br />

weiterer Verbraucher an vorhandene KMR-Netze<br />

erfolgt vorzugsweise über Anbohrungen, da bei diesen<br />

Verfahren die Hauptleitung nicht aufgetrennt und entleert<br />

werden muss. Aus Sicherheitsgründen erfolgt eine Absenkung<br />

<strong>der</strong> Vorlauftemperatur auf unter 100 °C zur Vermeidung<br />

des Austritts von Wasserdampf, falls beim Anbohren<br />

eine Leckage auftritt.<br />

Bisher erfolgen die Planung und vor allem die Berechnung<br />

<strong>der</strong> Statik für jeden Hausanschluss einzeln. Dies verursacht<br />

einen enormen administrativen Aufwand, <strong>der</strong> oft<br />

die maßgeblichen Kosten verursacht.<br />

Ziele des Forschungsprojektes<br />

Ziel ist es, praxiserprobte, in sich geschlossene und standardisierte<br />

Gesamtsysteme für den „Fernwärmehausanschluss<br />

für kleine Wärmeleistungen“ zu realisieren. Dazu<br />

ist es erfor<strong>der</strong>lich, die Kosten für jedes Gesamtsystem unter<br />

die Kosten für bisher ausgeführte Hausanschlüsse für<br />

kleine Wärmeleistungen zu senken, wobei dies jedoch<br />

nicht zu Lasten <strong>der</strong> Betriebssicherheit und <strong>der</strong> Lebensdauer<br />

<strong>der</strong> Komponenten gehen darf. Eine Kostensenkung<br />

von mindestens 20 bis 30 % für jeden Fernwärmehausanschluss<br />

wird angestrebt. Für das Gesamtsystem wird<br />

eine Lebensdauer von mindestens 30 – möglichst 50 –<br />

Jahren erwartet. Auf Grundlage <strong>der</strong> Ergebnisse dieses<br />

Forschungsprojekts soll ein AGFW-Regelwerk erstellt<br />

werden. Zudem soll für die Kostenplanung eine o<strong>der</strong> mehrere<br />

Kennzahlen ermittelt werden, die den Preis in Beziehung<br />

setzen, z.B. zur übertragbaren Wärmemenge o<strong>der</strong><br />

zum Volumenstrom (Einheiten von Kennzahlen können<br />

sein: €•kW −1 , €•m −1 kW −1 , €•m −1 (m³/h) −1 ). In Bild 2 sind<br />

die spezifischen Anschlusskosten kleiner Hausanschlüsse<br />

einer durchschnittlichen deutschen Großstadt dargestellt.<br />

Als Zielkosten werden hier 400 € je kW Anschlussleistung<br />

angestrebt.<br />

Ziel ist auch, möglichst viele Verbraucher mit Fernwärme<br />

zu versorgen, <strong>der</strong>en Versorgung bisher an technischen<br />

o<strong>der</strong> wirtschaftlichen Hemmnissen gescheitert ist.<br />

Durch die Versorgung mit Fernwärme aus Kraft-Wärme-<br />

Kopplung o<strong>der</strong> regenerativ erzeugter Wärme sinken die<br />

Schadstoffemissionen im Vergleich zur Einzelstättenfeuerung<br />

mit fossilen Energieträgern und getrennter Stromerzeugung<br />

in mit fossilen o<strong>der</strong> nuklearen Energieträgern<br />

betriebenen Kraftwerken ohne Kraft-Wärme-Kopplung.<br />

Neben <strong>der</strong> Emission von umweltschädlichen Stoffen wie<br />

Stickoxiden und Schwefeldioxid und dem Anfall von nuklearem<br />

Abfall wird auch die Emission des Treibhausgases<br />

Bild 2: Spezifische<br />

Anschlusskosten bei kleinen<br />

Anschlussleistungen in einer<br />

deutschen Großstadt<br />

(Quelle: AGFW)<br />

230 3 / 2011

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!