3R Im Zeichen der Kanäle (Vorschau)
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Veranstaltungen<br />
Nachrichten<br />
Goldener Kanaldeckel 2010<br />
Engagierte Projektleiter ausgezeichnet<br />
In diesem Jahr hat das IKT zum neunten Mal den Preis „Goldener<br />
Kanaldeckel“ vergeben. Während des IKT-Forums „Klima,<br />
Energie und Kanalisation“ wurden am 19. Januar 2011<br />
drei Projektleiter für ihr Engagement geehrt.<br />
Die Laudationes hielt Hans-Josef Düwel, Abteilungsleiter<br />
im NRW-Umweltministerium. Ausgezeichnet mit einem Preisgeld,<br />
einer Trophäe in Form eines goldfarbenen Kanaldeckels<br />
mit einem Durchmesser von 10 cm und einer Anstecknadel<br />
wurden drei Projektleiter für ihren Einsatz in ganz unterschiedlichen<br />
Bereichen.<br />
1. Platz: Andrea Hollenberg und ihr Team<br />
Mit dem Verfahren zur Bewertung und Klassifizierung des<br />
Fremdwasseranfalls wurde von Andrea Hollenberg und ihrer<br />
Arbeitsgruppe, <strong>der</strong> Lothar Dören, Franz-Josef Glomb und<br />
Günter Stenzel angehören, eine Methodik entwickelt, um<br />
Fremdwasser-Schwerpunktgebiete und -Eintragsquellen zu<br />
ermitteln.<br />
Als Grundlage für eine systematische Beurteilung <strong>der</strong><br />
Fremdwassersituation auch in größeren Entwässerungsgebieten<br />
wurde eine Bewertungsmatrix erarbeitet. Zu <strong>der</strong>en Entwicklung<br />
hat die Arbeitsgruppe für den Fremdwasseranfall<br />
maßgebliche Parameter ermittelt und entsprechende Grenzwerte<br />
bestimmt. Die Matrix weist für unterschiedliche Randbedingungen<br />
jeweils vier Fremdwasserstufen aus, die durch passende Farbgebung<br />
nach dem Ampelprinzip anschaulich dargestellt werden.<br />
Mit dem von <strong>der</strong> Arbeitsgruppe eigens entwickelten Berechnungsprogramm<br />
können zur Fremdwassersituation erhobene<br />
Messergebnisse mit umfangreichen Datenmengen systematisch<br />
und komfortabel ausgewertet werden.<br />
Die abschließende Darstellung <strong>der</strong> Ergebnisse in Form von<br />
Themenplänen lässt Teileinzugsgebiete mit stark erhöhtem<br />
Fremdwasseranfall schnell erkennen und ermöglichen so eine zielgerichtete<br />
Überprüfung <strong>der</strong> Örtlichkeit und des Kanalzustandes.<br />
Mithilfe des Verfahrens konnten in Bielefeld effizient und systematisch<br />
Fremdwasserquellen identifiziert und geordnet nach Prioritäten<br />
vermin<strong>der</strong>t werden.<br />
Die Jury prämiert die Arbeitsgruppe unter <strong>der</strong> Leitung von<br />
Andrea Hollenberg mit dem ersten Platz, da die Entwicklung des<br />
Verfahrens insbeson<strong>der</strong>e folgende Kriterien in beispielhafter Weise<br />
beinhaltet:<br />
Innovation, Wirtschaftlichkeit, Qualitätsbewusstsein, Umweltschutz<br />
und<br />
Bürgerfreundlichkeit<br />
Freuen sich über den ersten Platz: Andrea Hollenberg und Lothar Dören,<br />
im Bild mit Hans-Josef Düwel (links) und Roland W. Waniek (rechts).<br />
2. Platz: Mario Hecker<br />
Mario Hecker ist seit Oktober 2008 in <strong>der</strong> 8.500 Einwohner zählenden<br />
Gemeinde Dörentrup als Technischer Leiter <strong>der</strong> Bereiche<br />
Versorgung, Entsorgung und kommunale Verkehrsanlagen beschäftigt.<br />
Auch in Dörentrup werden zurückgehende Einwohnerzahlen<br />
aufgrund <strong>der</strong> demografischen Entwicklung vorhergesagt.<br />
Ein Umstand, <strong>der</strong> den Gebührenhaushalt im Bereich Wasser und<br />
Abwasser insbeson<strong>der</strong>e kleiner Gemeinden im ländlichen Raum aus<br />
<strong>der</strong> Balance zu bringen droht. Vor diesem Hintergrund hat es sich<br />
Mario Hecker zum Ziel gesetzt, mit einem ganzen Bündel von<br />
Maßnahmen Betrieb und Unterhaltung des Kanalnetzes unter Kosten-<br />
und Qualitätsaspekten zu optimieren und parallel dazu ein<br />
entsprechendes Bewusstsein in <strong>der</strong> Öffentlichkeit zu schaffen.<br />
Auf <strong>der</strong> Basis eines Forschungsprojektes des IKT führte Hecker<br />
die bedarfsorientierte Kanalreinigung mit einem Einsparpotenzial<br />
von bis zu 25 Prozent des bisherigen Kostenaufwandes<br />
ein. Parallel dazu erstellte Hecker einen Inspektionsplan. Da er sich<br />
zum Kanalinspekteur und zum Zertifizierten Kanalsanierungsberater<br />
fortbilden ließ, können Schadensansprache und -bewertung<br />
eigenständig im Büro vorgenommen werden. Geschätztes Einsparpotenzial:<br />
30 Prozent.<br />
Der Aufbau einer Kanaldatenbank spart Zeit in <strong>der</strong> Verwaltung,<br />
die Mario Hecker nutzt, um auf <strong>der</strong> Basis seiner langjährigen<br />
Tätigkeit in einem Ingenieurbüro Baumaßnahmen und Genehmigungsanträge<br />
in Eigenregie zu planen, umzusetzen und abzurechnen.<br />
Die Erstellung von Leistungsverzeichnissen, <strong>der</strong> Einsatz regenerativer<br />
Energien und nicht zuletzt die von Mario Hecker initiierte<br />
interkommunale Zusammenarbeit im Bereich <strong>der</strong> Abwasserentsorgung<br />
seien nur stichwortartig genannt, um das Bild<br />
abzurunden.<br />
3. Platz: Ludger Wördemann<br />
Die Funktion und Qualität unserer Abwasserinfrastruktur ist maßgeblich<br />
vom Zustand <strong>der</strong> öffentlichen und privaten <strong>Kanäle</strong> abhän-<br />
146 3 / 2011