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PDF 44.747kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Basaltische Mahlsteine 124<br />

ERGEBNISSE<br />

Korrespondierend mit den Artefakten von Kazreti sowie den geologischen Bezugsproben<br />

Bas_KwKa und Bas_Kur können somit für die Mahlsteine von Udabno auf Grundlage der<br />

Abb. 6.5–6 und 6.9 sicher zwei, möglicherweise drei Abbaugebiete von Basalt vorgeschlagen<br />

werden. Hiervon konnte vermutlich ein Gebiet „lokalisiert“ bzw. eingegrenzt werden.<br />

Demnach stammen die Mahlsteinproben [53], [121], [130], [143], [300], [470], [477],<br />

[480], [482], [544] und insbesondere [686] aus dem Gebiet der geologischen Bezugsproben<br />

Bas_KwKa 1 (2+3) und KwKa 2 (1+2) sowie Kur (1+2) im großflächigen Bereich (siehe<br />

Abb. 6.2) zwischen dem Fluss der Mashavera (nahe den heutigen Ortschaften Bolnisi und<br />

Dmanisi) und des Dzoragets (bei Stepanavan).<br />

Binäre und tertiäre Darstellungen zeigen signifikante geochemische Unterschiede. Dies<br />

kann teilweise damit begründet werden, dass mit den Artefakten differierende Einzelströme<br />

und zum Teil sehr große Vorkommen erfasst wurden. Für sechs der Udabno-Proben und fünf<br />

der Kazreti-Proben kann eine gemeinsame Herkunft angenommen werden. Allerdings ergab<br />

sich keine sichere Übereinstimmung mit den hier untersuchten geologischen Proben, so dass<br />

auch ein weiteres Herkunftsgebiet außerhalb der Region anzunehmen ist, auch wenn es eher<br />

unwahrscheinlich ist.<br />

Eine ausschließlich auf den geochemischen Analysen basierende exakte Zuordnung zu<br />

einem Einzelstrom oder einer genauen Gewinnungsstelle ist allerdings nicht möglich.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Die chemische Analyse von grobporigem Vulkangestein aus dem Kleinfundmaterial von<br />

Udabno (17 Artefakte), zusammen mit acht Artefakten und fünf Geo-Proben aus der Region<br />

Kwemo Kartli in Südostgeorgien sowie vier Geo-Proben aus dem benachbarten Nordarmenien,<br />

ergab einen ersten Hinweis darauf, dass aufgrund der geochemischen Übereinstimmung<br />

zwischen den beiden Artefaktgruppen äquivalente Herkunftsgebiete anzunehmen sind.<br />

Durch gegeneinander aufgetragene Elementpaare der Haupt- und Nebenelemente, insbesondere<br />

bei Ca–SiO 2 und Zr/TiO 2 –SiO 2 , sowie der Untersuchungen der Gehalte der Spurenelementen<br />

Ni, Sr, Cr, La und Yb konnten sich zwei, möglicherweise drei Gruppierungen ableiten,<br />

die sich durch die unterschiedlichen Lavaströme erklären lassen können.<br />

Der Vergleich der Mahlsteine aus Udabno mit den geologischen Proben des vorgeschlagenen<br />

Herkunftsgebietes in Südostgeorgien/Nordarmenien erbrachte den Hinweis, dass elf der<br />

insgesamt 17 untersuchten Artefakte aus dem anstehenden Basalt des beprobten Gebietes (im<br />

Bereich zwischen den Flüssen Mashavera und Dzoraget) hergestellt sind. Die weiteren sechs<br />

Artefakte aus Udabno stammen – ausgehend von den Untersuchungen – vermutlich von<br />

einem weiteren Liefergebiet, für das bisher keine geologischen Referenzproben vorliegen.<br />

Es konnte zumindest teilweise das Lagerstättengebiet für das Material der Mahlsteine eingegrenzt<br />

werden. Der vorliegende mineralogische und chemische Nachweis der Bezugsquellen<br />

des in Udabno benutzten Materials stellt eine Grundlage für die Darstellung von Handelswegen<br />

und -beziehungen dar. Hinsichtlich der Herkunft korrelieren die Untersuchungen<br />

mit der angesprochenen mittel- bis spätbronzezeitlichen Einbindung des Zentralkaukasus in<br />

das Handelssystem des Vorderen Orients (Bertram 2005b, 161; Schachner 2005, 181).<br />

Allerdings sollte angemerkt werden, dass Untersuchungen dieses Verbindungsmodells<br />

durch weitere Analysen geologischen Materiales und die direkte geochemische Unterscheidung<br />

der Einzellavaströme aus dem Untersuchungsgebiet folgen sollten, um eine profundere<br />

Datenbasis zu erhalten.

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