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PDF 44.747kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Formen und Funktionen der Kleinfunde 61<br />

zweck als Kleiderbesatz erkennen, wie es für ähnliche Objekte aus Grab 85 von Tli in<br />

Zentralgeorgien bereits nachgewiesen wurde (vgl. Kossack 1983, 97). 66<br />

Weitere vergleichbare, aber zu unterschiedlichen Zeitstufen gehörende Objekte stammen<br />

aus den Gräbern der Kolchis (Bill 2003, 92) sowie aus Ost- und Zentralanatolien (zum<br />

Beispiel aus Boazköy und Kültepe; Boehmer 1972, 38).<br />

Abb. 3.42: [672]. Zierbleche. Udabno I. Östliche Befestigung der Zitadelle.<br />

Nadeln/Gewandnadeln<br />

Einleitung<br />

Der Vergleich der Nadelobjekte aus den Grabungen von Udabno mit Funden aus aktuellen<br />

Forschungen im Kaukasusraum gestaltet sich schwierig, da nur selten detaillierte Informationen<br />

über die Typologie und die Datierungen zu finden sind. Gleichzeitig erschweren die<br />

Vielfalt der Formgebung und die weiträumige Verbreitung während der Bronze- und<br />

Früheisenzeit eine Einordnung (vgl. Motzenbäcker 1996a, 81).<br />

Nichtsdestotrotz scheint es für K. Schmidt in Bezug zu den Nadeln Hinweise bezüglich<br />

einer „[…] mehrfach angesprochenen geographischen Brückenstellung zwischen Kleinasien,<br />

Kaukasien und Mesopotamien“ (Schmidt 2002, 72) zu geben. Diese Annahme beruht auf den<br />

Arbeiten von F. Hancar, der erstmals prähistorische Nadelformen des Kaukasusgebietes<br />

untersuchte. Er legte einen ersten regionalen und überregionalen, typologischen und zeitlichen<br />

Vergleich der unterschiedlichen Nadeltypen der Region dar (Hancar 1932). So sind<br />

beispielsweise die so genannten Haken- und Hammernadeln charakteristisch für die kupferzeitlichen<br />

Kulturen des nordkaukasischen Kubanbeckens („Maikopgruppe“/„Kuban-Kumagruppe“),<br />

wodurch schließlich eine „[…] stark orientalische Beeinflussung der Maikopkultur“<br />

(Hancar 1932, 115) nahe gelegt werden konnte und somit für das Chalkolithikum Transparenz<br />

zwischen Nadeln und den dazugehörigen Kulturen herrscht.<br />

Anders verhält es sich mit den späteren, bronze- und eisenzeitlichen Nadeln und Kulturen.<br />

Hancar untersuchte diverse Nadelformen des Kaukasus und postulierte für das Gebiet des östlichen<br />

und zentralen Kaukasus die früheisenzeitliche Lelvar-Kultur. Udabno selbst scheint zu-<br />

66 Zierbleche als Kleiderbesatz erscheinen sehr plausibel, doch sei auf ähnliche Funde aus Verchnjaja Rutcha<br />

verwiesen, die als Applikationen eines Pferdezaumzeugs gedeutet wurden (Motzenbäcker 1996a, 81).

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