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PDF 44.747kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Rahmenbedingungen 17<br />

Ab dem 8./7. Jh. v. Chr. ist ein Angleichen der Sachkultur in ganz Georgien zu beobachten<br />

und es tritt in Kachetien vermehrt eine neuartige, rötlich-gelbe, feine Ware (Ziegelware) auf<br />

(S. Brodbeck-Jucker, pers. Mitt.). Eine deutliche Abnahme der Anzahl der Bestattungen im 6.<br />

Jh. v. Chr. lässt einen weiteren Wandel vermuten, der jedoch noch weiterer Untersuchungen<br />

bedarf.<br />

Der Gesamtkomplex von Udabno<br />

Das Udabno-Projekt umfasst archäologische Feldarbeiten und in Zusammenhang stehend<br />

interdisziplinäre Forschungen auf dem gleichnamigen Fundplatz in Georgien, ca. 40 km südöstlich<br />

der heutigen Hauptstadt Tbilisi (Tiflis). Der aus mindestens fünf Siedlungen bestehende<br />

Komplex in unmittelbarer Nähe zu mehreren Salzseen liegt auf im Tertiär gebildeten<br />

Hügelrücken in der David-Garedschi-Steppe – einer nahezu baumlosen, grassteppenähnlichen,<br />

innerkaukasischen Zwischengebiergsregion mit einer durchschnittlichen Höhe von<br />

ca. 1000 m ü. NN – zwischen den Flüssen Iori und Mtkwari (Kura) nahe der Stadt<br />

Sagaredscho (Abb. 2.2). Die strategisch günstige Lage ermöglichte den Bewohnern der<br />

Siedlungen die Beobachtung und Kontrolle des weitläufig umgebenden Gebietes sowie im<br />

Besonderen der wichtigsten Verkehrswege vom Kaspischen zum Schwarzen Meer. Wie oben<br />

erwähnt, ergaben zahlreiche 14 C-Untersuchungen von Holzkohle und Knochen eine Datierung<br />

der Siedlungen in den Übergangsbereich vom 2. zum 1. Jahrtausend v. Chr. (Korfmann et al.<br />

2005, 203–208; Bertram & Pizchelauri 2005, 347; Bertram 2008, 241–245; Bertram &<br />

Ilgezdi-Bertram 2012), der, wie bereits beschrieben, nur unspezifisch als Spätbronze-/<br />

Früheisenzeit angesprochen wird.<br />

Abb. 2.2: Georgien. Lage von Udabno (modifiziert, Kartengrundlage:<br />

d-maps).<br />

In den Jahren 2000–2001 fanden erste magnetische Prospektionsarbeiten auf drei Siedlungshügeln<br />

statt, die bereits durch sowjetische Luftaufnahmen aus den 1980er Jahren<br />

bekannt waren (Abb. 2.3): Udabno I, II und III. Bereits bei der Auswertung der Luftbilder<br />

und der geophysikalischen Messbilder (Hübner et al. 2002; vgl. Anhang A) wurde deutlich,<br />

dass sich die drei Siedlungen zum einen durch ihre enorme Größe und zum anderen durch regelhafte,<br />

einheitlich orientierte Anordnungen ihrer Baustrukturen auszeichnen (Korfmann et<br />

al. 2005, 180–182). Diese Ergebnisse gaben den Anlass für umfangreiche Ausgrabungsarbeiten<br />

bis zum Jahr 2007. Der Grund für die Aufnahme der Arbeiten in Udabno lag in dem bis<br />

zum damaligen Zeitpunkt herrschendem Defizit an systematisch erforschten Siedlungen in<br />

weiten Teilen der Kaukasusregion – insbesondere in Ostgeorgien.<br />

Die Siedlung von Udabno I erstreckt sich über ein ca. 700 Meter langes und bis zu 30<br />

Meter breites nordwest-südöstlich auf dem Höhenrücken verlaufendes Plateau (Abb. 2.4–5).

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