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PDF 44.747kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Schmuck 66<br />

der Verbindung Transkaukasiens mit Kleinasien, mit der Ägäis und weiterhin mit der Kultur<br />

des ferneren Mittelmeeres in der Bronzezeit“ (Hancar 1932, 127). Sämtliche Beispiele unterstreichen<br />

den Zusammenhang zwischen ostanatolischen und vorderasiatischen Bronze- und<br />

Eisenzeitkulturen. Trotz des bereits untergegangenen hethitischen Reiches zu Zeiten der Besiedlung<br />

Udabnos und einem möglicherweise abgeschwächten Handel mit den Regionen Anatoliens<br />

ist nicht von einem Bruch der Handelsverbindungen auszugehen.<br />

Die Hethiter sowie die hethitischen Nachfolgestaaten können sicherlich als „Brückenkultur“<br />

zwischen Kaukasien und Westanatolien sowie dem mediterranen Raum bezeichnet<br />

werden. So sind analoge Formen von weitverbreiteten Rollenkopfnadeln nicht nur im<br />

Südkaukasus (zum Beispiel in der ostgeorgischen Kultstätte Schilda [Pizchelauri 1984, 65] und<br />

den Nekropolen von Beshtasheni-Safar Charaba [Tsalka Plateau; Zischow 2004, 78] sowie in<br />

Demyeler [Nachichevan; Bakhshaliev & Marro 2009]), sondern auch in ganz Vorderasien<br />

verbreitet (Miron & Orthmann 1995, 270). Als Beispiel aus dem Bereich Westanatolien lässt<br />

sich Troia II–VI heranziehen: Die meisten Funde stammen aus Troia VI, welches an das Ende<br />

der Bronze- und den Beginn der Eisenzeit datiert. Ein Export bzw. Handel von Nadeln<br />

(Rollenkopfnadeln), auch in Verbindung mit der zeitlichen Äquivalenz beider Regionen<br />

(Westanatolien mit Troia VI und Kaukasien unter anderem mit Udabno), ist somit offensichtlich.<br />

Ähnliche Analogien – wenn auch nicht in diesen quantitativen Dimensionen – ergeben<br />

sich in Troia ebenso für den zweiten Typus von Nadeln in Udabno, die Ösennadeln<br />

(Götze 1902, 451).<br />

Die Betrachtung zur Herkunft der Nadeln soll keine direkte Handelsverbindung zwischen<br />

dem zentralkaukasischen Raum und Troia postulieren, sondern allgemein die Übernahme<br />

einiger Typen aus dem (west-)anatolischen Raum aufzeigen. Darauf, dass Nadeln nicht direkt<br />

von Troia nach Udabno gehandelt wurden, verweisen auch chemische Analysen und metallographische<br />

Untersuchungen, die sehr differierende Ergebnisse hinsichtlich der Erzgrundlage,<br />

der Legierung und der Schmiedetechnik zeigen (u. a. bei Wagner et al. 2003, 177–186).<br />

Ringschmuck<br />

Insgesamt fanden sich in Udabno 13 Ringe; überwiegend aus Metall hergestellt (Abb.<br />

3.48–50, Taf. 50). Vier Objekte wurden vom Fußboden der Gebäude geborgen. Typologische<br />

Unterteilungen erfolgen nach folgender, für die Arbeit entworfener, Aufstellung (in Klammern<br />

die Angabe der jeweiligen Fundanzahl):<br />

A: kleiner Drahtring ohne überliegende Enden (1)<br />

B: kleiner Drahtring mit überliegenden Enden (2)<br />

C: massiver Ring ohne überliegende Enden mit Verjüngung zu einer Seite (1)<br />

D: massiver Ring ohne überliegende Enden und ohne/mit geringfügiger Verjüngung (2)<br />

E: Knochenring (2)<br />

F: Ring, fragmentiert (5)<br />

Abb. 3.48–50: Beispiele von Bronzeringen aus Udabno I. Typ B: [108], Haus UI–C (Arsenbronze); Typ D:<br />

[336], Haus UI–I (Zinnbronze) und [674], Zitadellenbefestigung (Zinnbronze).

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