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Verteilung Schmuck, Waffen und sonstige Artefakte 78 Die Verteilung von Schmuck, Waffen und sonstigen Artefakten Insgesamt 404 Schmuckartefakte verteilen sich auf die drei Siedlungen. Davon konnten 340 Funde (einschließlich der depotartigen Niederlegungen) auf dem Fußbodenniveau, 47 aus überlagernden Schichten und 17 aus stratigraphisch nicht gesichertem Kontext dokumentiert werden. Analog zu den Werkzeugen verteilen sich die Schmuckfunde (ohne die Deponierungen) vor allem auf die Lauf- und Brandhorizonte sowie die darüber liegenden Füllschichten. Ein Vergleich zwischen den freigelegten Häusern ergab eine recht ungleichmäßige Verteilung der stratigraphisch gesicherten Schmuckobjekte: Zahlreiche Artefakte wurden aus dem Bereich der Zitadelle geborgen. Neben den Bronzezierblechen fanden sich Nadeln, Ringe, Perlen und Anhänger. Besonders hohe Fundkonzentrationen von Anhängern lagen in Haus UI–B vor. Die Anzahl der Schmuckartefakte aus den Füllschichten ist wesentlich größer als jene von den Fußböden. Dieser Umstand spricht möglicherweise dafür, dass wertvolle Schmuckartefakte und Zierelemente, wie Bleche, Ringe oder Nadeln, an aufgehängter Kleidung befestigt waren bzw. in Nischen der Hauswände oder aufgehängten Regalbrettern gelagert wurden. Während des relativ plötzlichen Verfalls der Häuser gelangten sie dann vor allem in die Füllschichten, statt auf die Fußböden. Abweichende Fundsituationen waren bei einem Vergleich der drei Siedlungen so gut wie nie festzustellen. Doch ist ein ernstzunehmender, statistisch relevanter Vergleich auch nicht möglich, da zum Beispiel aus Udabno II nur ein gesicherter und fünf stratigraphisch nicht gesicherte Anhängerfunde vorliegen. Die Untersuchung der drei Schmuckdepots ermöglicht genauere Aussagen zur Organisationsstruktur der Arbeit in den Siedlungen selbst: Außerhalb der östlichen Zitadellenbefestigung lagen in einer Mauernische insgesamt 152 Bronzebleche mit mehreren Karneolperlen und Ringen als Beifunden vor. Unter den Zierblechen befanden sich zahlreiche Halbfabrikate. Vermutlich lagerte bzw. versteckte ein Schmuckhandwerker seine Utensilien an diesem Ort. Sein Wohnhaus bzw. seine Werkstatt könnte nahe dem Fundort gelegen sein. Interessanterweise fanden sich tatsächlich einzelne passende Bronzebleche in den unweit entfernten Häusern UI–B und F. Die archäologischen Untersuchungen des Mittelteils von Udabno I ergaben ein weiteres Schmuckdepot, zu dem 76 Karneol- sowie einige Knochen- und Antimonperlen zählen. Die Objekte befanden sich innerhalb eines Gebäudes (UI–K) und wurden auf einer Art kleinem Podest vor der Nordmauer gelagert. Ein zum Depot gehöriger Bronzemeißel gibt ebenfalls einen Hinweis auf mögliche laufende Produktionsvorgänge zum Zeitpunkt der Zerstörung der Siedlungen. In Udabno III (Haus B) konnte ebenfalls ein zusammenhängendes Fundensemble von 65, größtenteils unfertigen Tonschieferanhängern geborgen werden. Auch hier wurden die Artefakte in einem Wohnhaus, das vermutlich einem Handwerker zuzuordnen ist, aufbewahrt. Die Schmuckherstellung fand in den Siedlungen wohl in einem weitaus größeren Rahmen statt, als es auf dem Verteilungsplan den Anschein erweckt. Allerdings betrifft dies scheinbar nicht das gesamte Siedlungsareal, sondern ausgewählte Bereiche, in denen man sich jeweils auf eine bestimmte Art des Schmuckhandwerks spezialisiert hatte. Das insgesamt relativ kleine, qualitatitive und quantitative Spektrum an Schmuck- und Dekorelementen erklärt sich möglicherweise dadurch, dass Schmuck auch explizit zu Handelszwecken hergestellt und dementsprechend gestaltet wurde – darauf könnten insbesondere die Niederlegungen verweisen. Weitere Schmuckformen, die im Alltag Verwendung fanden, sind vermutlich als Beigaben in den – bisher nicht lokalisierten und freigelegten – Gräbern zu erwarten.
Vorkommen, Häufigkeit und Kombination der Kleinfunde 79 Abb. 4.6–7: Udabno I–III. Schmuckfunde von den Fußböden und aus den Füllschichten der Häuser. Schematische Darstellung. Die genaue Fundlage und -anzahl ist hierbei nicht wiedergegeben. Die Symbolgröße verweist auf eine Anzahl von mehr als fünf Funden. Die Anzahl der Objekte aus den depotartigen Niederlegungen ist gesondert gekennzeichnet. Ohne Maßstab.
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VORBEMERKUNGEN Auf Initiative von P
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