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PDF 44.747kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Geologische und Geochemische Untersuchungen 127<br />

äquivalenter Obsidianvorkommen vermuten, doch bestätigen die Analysen eher bisherige<br />

archäologische Forschungen – insbesondere in Bezug auf die Dolche – die den Fluss Alasani<br />

als „kulturelle“ Grenze verstehen (I. Motzenbäcker, pers. Mitt.).<br />

10<br />

9<br />

Var A<br />

8<br />

7<br />

Udabno<br />

Aruchlo<br />

Tachtiperda<br />

Zichiagora<br />

Keti<br />

Camay<br />

6<br />

5<br />

1500 2000 2500 3000 3500 4000 4500<br />

Fe / Sc<br />

Abb. 6.14: Vergleich untersuchter Obsidianartefakte aus Siedlungen im Bereich des<br />

Kleinen Kaukasus.<br />

Abb. 6.15 zeigt den geochemischen Vergleich der untersuchten Obsidianartefakte von<br />

Udabno und der bereits angesprochenen geologischen Vorkommen. Hierbei ist ersichtlich,<br />

dass der Rohstoff für die Artefakte überwiegend aus dem Vorkommen nahe des Vulkans<br />

Chikiani am Paravani See stammt. 114 Die drei abweichenden Proben können nicht mit<br />

Bestimmtheit einem Vorkommen zugeordnet werden. Es deutet allerdings vieles darauf hin,<br />

dass das Rohmaterial für das Obsidianartefakt mit der Probennummer MA-061325 aus dem<br />

Bereich der nur unwesentlich von Chikiani entfernten Lagerstätten Djraber oder Hatis<br />

stammt. Die Proben mit den Bezeichnungen FG-050191 und FG-050193 können dieser<br />

Darstellung zufolge mit dem ebenfalls nahe gelegenenem Vorkommen Kechut (Ashotsk) oder<br />

der etwas entfernteren Lagerstätte Gutansar in Verbindung gebracht werden. Eine weitere<br />

Darstellung – La/Yb zu Ta/Yb – schließt Gutansar schließlich aus und „nähert“ die beiden<br />

Artefakte dem Vorkommen von Kechut an (Abb. 6.16).<br />

Die abweichende Nutzung von Obsidianvorkommen am Beispiel Tachtiperda und Camay<br />

zeigt eine auch für Udabno mögliche, wichtige Erkenntnis. Einerseits offenbart sich die Nutzung<br />

regionaler Vorkommen in der Spätbronze-/Früheisenzeit und gleichzeitig eine regionale<br />

Ausrichtung Udabnos nach Südwesten. In Richtung Osten scheint der Fluss Alasani tatsächlich<br />

eine Art kulturelle Grenze zu bilden.<br />

114 Der Vulkan Chikiani liegt nordöstlich des Paravani-Sees und ist Teil der dschawaretischen Vulkankette (Region<br />

Samzsche-Dschawaretien). Das Obsidianvorkommen gilt als eine der in prähistorischer Zeit meist genutzten<br />

Lagerstätten des Nahen Ostens. Vgl. Blackmann et al. (1998, 206) und Badalyan et al. (2004, 442).

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