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Download Festschrift - Asklepios

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1954–1990<br />

wachen. Daraus entwickelt sich die Chirurgische Intensiv medizin.<br />

Ihr obliegt es, den Patienten nach einer schweren Operation zu<br />

betreuen, ihn zum Teil über mehrere Tage mit Infusionen, Schmerzmitteln<br />

und Atemluft zu versorgen.<br />

Zum Fünfzigsten Geburtstag des Krankenhauses schreibt der<br />

Gesundheitssenator Walter Schmedemann 1963: „Unsere Aufgabe<br />

wird es nunmehr sein, das Allgemeine Krankenhaus Barmbek zu<br />

einem Hochleistungskrankenhaus nach modernsten Erkenntnissen<br />

auszubauen...“<br />

Das geschieht auch. Man erkennt dies zunächst weniger an<br />

baulichen Veränderungen, als an der Auffächerung einzelner Fachgebiete.<br />

Bei der Chirurgie ist das bereits ausgeführt worden. Noch<br />

stärker entwickelt sich diese Auffächerung in der Inneren Medizin.<br />

Die Internistischen Abteilungen und die Neurologie<br />

Zwar werden bis heute in allen Internistisch medizinischen<br />

Abteilungen alle Krankheiten behandelt, aber es gibt schon seit<br />

den Dreißiger Jahren darüber hinaus Schwerpunkt bildungen:<br />

Die 1. Medizinische Abteilung kümmert sich um die Infektionskrankheiten,<br />

die 2. Medizin um den Diabetes. Zu ihr gehört<br />

auch die Diätküche. Die 3. Medizin, ganz modern, ist für die<br />

Physi kalische Therapie zuständig. Darüber hinaus gibt es noch<br />

eine weitere Abteilung, die sich um Lungenkranke, vorwiegend<br />

Tuberkulose patienten, kümmert. Ferdinand Bertram (1894–<br />

1960) ist ab 1932 Chefarzt der 2. Medizinischen Abteilung, ein<br />

Spezialist für die Zuckerkrankheit. Seit 1922 kann man sie mit<br />

Insulin behandeln. Aber bis zur Einführung einer Tabletten therapie<br />

des Altersdiabetes wird es noch fast 30 Jahre dauern. Bertram,<br />

von seinem Mitarbeitern liebevoll „Zuckerferdl“ genannt, gestaltet<br />

diese Phase aktiv mit. Er gehört zu den Pionieren der<br />

Tablettenbehandlung des Diabetes. Seine Ver dienste würdigend,<br />

benennt die Deutsche Gesellschaft für Diabetologie ihren<br />

renommierten Wissenschaftspreis nach ihm. Seit 1963 wird<br />

er jährlich verliehen. Sein Nachfolger als Abteilungs chef wird<br />

1959 Heinrich Berning, ein aus der Eppendorfer Universitätsklinik<br />

kommender Spezialist für Magen- und Darmerkrankungen,<br />

ein Gastro enterologe.<br />

Er führt sehr bald die Technik<br />

der Magen- und der Darmspiegelung<br />

ein. Damit verändert<br />

er den Schwerpunkt<br />

der Abteilung, legt aber den<br />

Grundstein für einen neuen,<br />

der dann – ähnlich wie unter<br />

Bertram – Ausgangspunkt<br />

für medizinische Spitzenleistungen<br />

ist.<br />

Bernings Nachfolger ist 1974 Professor Ferdinand Bertram<br />

Meinhard Classen. Dieser bringt aus<br />

bei der Visite<br />

der Erlanger Universitätsklinik das<br />

weiterentwickelte Handwerk der Spiegelung von Speiseröhre, Magen<br />

und Dickdarm mit, die man inzwischen aus allen Winkeln durch<br />

Endoskope betrachten kann. Was man ebenfalls sichtbar machen<br />

kann, ist die im Zwölffingerdarm gelegene Papilla Vateri, ein kleines<br />

knopfförmiges Gebilde, in das Gallen- und Bauchspeicheldrüsengang<br />

münden. Classen sondiert diese Gänge, füllt Kontrastmittel<br />

hinein und macht so Verengungen sichtbar und Steine, die in ihnen<br />

stecken. Er ist der erste, der die Papille mit einem Elektrischen Draht,<br />

Dialyseteam mit Dr. Rolf Fischer (li.)<br />

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