Studie Emissionen – Raumwärme ... - IWO-Österreich
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52 Literaturarbeit: <strong>Emissionen</strong> <strong>Raumwärme</strong>erzeugung<br />
4.1.6.3 Staub-<strong>Emissionen</strong><br />
Bei der Holzverbrennung kann eine Vielzahl völlig unterschiedlicher Partikeltypen mit dem<br />
Abgas freigesetzt werden. Dazu gehören im oder am Holz bereits bestehende im Glutbett<br />
gebildete Komponenten, die mit dem Abgasstrom mitgeführt wurden ohne in die Gasphase<br />
überzugehen. Dies wird als Fest-Partikel-Pfad der Partikelbildung bezeichnet. Dabei entstehen<br />
sogenannte grobkörnige Partikel (coarse mode) mit Durchmessern von etwa 1 µm<br />
und größer.<br />
Der zweite Pfad der Partikelbildung ist der Fest-Dampf-Partikel-Pfad. Die Komponenten<br />
verdampfen im Glutbett, werden mit dem Abgasstrom mitgeführt und bilden in der Abkühlphase<br />
Partikel. Die so entstandenen Partikel weisen typischerweise Durchmesser im Bereich<br />
von 100 nm auf. Diese werden als feinkörnige Partikel (fine mode) bezeichnet. Die resultierende<br />
Partikelgrößenverteilung ist bi- oder tri-modal.<br />
Bei der Abkühlung des Abgases aus der Holzverbrennung findet stets eine heterogene<br />
Keimbildung statt, da zum einen Kondensationskerne in der Form von Kohlenstoffverbindungen,<br />
ionischen Verbindungen (z. B. K 2 SO 4 ), Metallen und Metalloxiden (z. B. CaO) vorhanden<br />
sind, zum anderen durch die Abkühlung eine Übersättigung entsteht. Daneben gibt es<br />
aufgrund Übersättigung durch chemische Reaktionen auch eine homogene Keimbildung.<br />
Bei automatischen Holzfeuerungen findet eine quasi-vollständige Verbrennung statt, so dass<br />
der Anteil an organischen Kohlenstoffverbindungen am Partikelkollektiv eher gering ist.<br />
Außerdem ist die Masse der feinkörnigen Partikel in der Regel deutlich größer als diejenige<br />
der grobkörnigen Partikel (eine Ausnahme bildet die Verbrennung von Holzrinde, wo die<br />
Massenanteile der beiden Größenfraktionen von gleicher Größenordnung sind).<br />
4.1.6.4 Staub-Messdaten<br />
Im Folgenden werden Messdaten automatischer Holzfeuerungen aus Abnahme- und Kontrollmessungen<br />
in der Schweiz [HASLER et. al, 2000] aus der bereits im Abschnitt „Stickoxide“<br />
vorgestellten <strong>Studie</strong> präsentiert.<br />
Tabelle 8: Emissionsfaktoren Staub für Hackschnitzel- und Stückholzkessel (aus [HASLER et al.,<br />
2000]).<br />
Vertrauensintervall<br />
(90% Niveau)<br />
Anzahl<br />
Anlagen<br />
Anzahl<br />
Messpunkte<br />
Staub [mg/MJ]<br />
Holzschnitzel<br />
alle Anlagen 90 134 111 426<br />
Unterschubfeuerungen 85 92 61 225<br />
Rostfeuerungen 95 168 46 201<br />
Stückholz<br />
alle Anlagen 45 152 6 18<br />
Im Jahr 2001 gab es außerdem in der Schweiz eine Feldmesskampagne zu Partikelemissionen<br />
aus Holzfeuerungen des Ökozentrums Langenbruck [WIESER et al., 2001]. Ziel des<br />
Projekts war, an einem Querschnitt von typischen Vertretern verschiedener Holzfeuerungen<br />
Emissionsfaktoren für Feinstaub unter 600 nm Durchmesser (PM 0.6) zu erheben. Zusätzlich<br />
wurden auch Feuerungen, die mit fossilen Energieträgern betrieben werden gemessen. Es<br />
wurden 8 verschiedene Typen von Pellets- und Hackschnitzelheizungen hinsichtlich Partikelgrößen<br />
und Partikelanzahl sowie Gesamtstaub-<strong>Emissionen</strong> gemessen. Die untersuchten<br />
Anlagen waren im Nennleistungsbereich von 10 bis 800 kW, Ergebnisse dieser Untersuchungen<br />
werden in nachfolgender Tabelle präsentiert.