11.03.2014 Aufrufe

Studie Emissionen – Raumwärme ... - IWO-Österreich

Studie Emissionen – Raumwärme ... - IWO-Österreich

Studie Emissionen – Raumwärme ... - IWO-Österreich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Literaturarbeit: <strong>Emissionen</strong> <strong>Raumwärme</strong>erzeugung 73<br />

Die Relevanz der Behandlung von Extremwerten wurde exemplarisch in Kapitel 3.4.4 gezeigt:<br />

die Nicht-Berücksichtigung von Extremwerten bei der weiteren Auswertung der Messdaten<br />

aus [SPITZER et al., 1998] beeinflusst das Endergebnis maßgeblich (bis 25%!) 21 .<br />

Siehe dazu auch Kapitel 3.1: durch Nichtberücksichtigung der 1% höchsten Messwerte für<br />

CO in der systematischen Messkampagne zur Ermittlung von über den <strong>Österreich</strong>ischen<br />

Anlagenbestand gemittelten Emissionsfaktoren für Heizöl [HÜBNER et al., 1996] wird der<br />

Mittelwert mehr als halbiert.<br />

Einen weiteren Aspekt beinhaltet die Umrechnung der bei der Messung ermittelten Emissionskonzentration<br />

im Abgas in einen auf die eingesetzte Energiemenge bezogenen Emissionsfaktor.<br />

Um diese Umrechnung durchführen zu können, muss der Abgasvolumenstrom<br />

und der Heizwert des eingesetzten Brennstoffes bekannt sein. Die Bestimmung bzw. die<br />

Berechnung dieser beiden Parameter ist aber mit großen Unsicherheiten behaftet (siehe<br />

auch Kapitel 2.2.2. Die Wahl der Methodik und der Parameter ist auch hier wesentlich, um<br />

letztendlich einen repräsentativen Emissionsfaktor zu erhalten.<br />

Bei der Darstellung der ermittelten Faktoren muss überdies jeweils spezifiziert werden, was<br />

genau der Faktor abbildet. Ein Beispiel sind hier die flüchtigen organischen Verbindungen:<br />

die Messung erfolgt üblicherweise als TOCs (organischer Kohlenstoff), dieser Faktor muss<br />

aber für die Berechnung von VOC-<strong>Emissionen</strong> (flüchtige organische Verbindungen) umgerechnet<br />

werden. Außerdem muss spezifiziert werden, ob Methan inkludiert ist oder nicht, da<br />

Methan meist getrennt betrachtet wird. Zudem hat der Bezugspunkt angegeben zu werden:<br />

meist werden Emissionsfaktoren auf den Energieinhalt eines Brennstoffes und Anlagentypus<br />

bezogen. In der Literatur sind jedoch auch Faktoren in Bezug auf Abgas, Reingas, Immissionskonzentration,<br />

bzw. den Energieoutput anzutreffen.<br />

6.8 Allgemeine Anmerkung zur Bewertung von Emittenten<br />

Generell ist zu bemerken, dass ein Emittent nicht ausschließlich aufgrund eines Emissionsfaktors<br />

bewertet werden kann. Will man umfassender bewerten, indem man die Emission<br />

von verschiedenen Schadstoffen in Summe betrachtet, stellt sich das Problem der Gewichtung<br />

der <strong>Emissionen</strong> der unterschiedlichen Schadstoffe.<br />

Für Gruppen von Luftschadstoffen oder Treibhausgasen kann ein „Index“ zur Beurteilung<br />

gebildet werden, indem man die Schadstoffe untereinander in Bezug auf ein bestimmtes<br />

Kriterium normiert (im Fall der Treibhausgase ist dies der Beitrag zum Treibhausgaseffekt,<br />

das so genannte „Greenhouse Warming Potential“).<br />

Dabei ist entscheidend: die Wahl und Gewichtung der betrachteten Kriterien beeinflusst das<br />

Ergebnis maßgeblich. In Bezug auf <strong>Emissionen</strong> kann die Gewichtung entweder hinsichtlich<br />

lokaler Kriterien (aus lufthygienischer Sicht) sein, oder aber national bzw. grenzüberschreitend<br />

(z. B. Versauerung, Eutrophierung) bzw. global (Klimawandel) getroffen werden.<br />

Neben den <strong>Emissionen</strong> beim Betrieb verursachen natürlich auch die Bereitstellung der<br />

Brennstoffe und der Anlage <strong>Emissionen</strong>. Um dem gerecht zu werden sollte das Konzept der<br />

Lebenszyklusanalyse (LCA) angewandt werden.<br />

Gemeint ist damit ein Werkzeug, welches die allgemein gültigen Rahmenbedingungen und<br />

Regeln zur Durchführung einer ökologischen Beurteilung auf Basis einer lebenszyklusweiten<br />

Sachbilanz liefert.<br />

21 Bei der Ermittlung der Emissionsfaktoren für feste Brennstoffe in [SPITZER et al., 1998] wurden dennoch alle<br />

Messwerte in den Endergebnissen mitberücksichtigt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!