Studie Emissionen – Raumwärme ... - IWO-Österreich
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Literaturarbeit: <strong>Emissionen</strong> <strong>Raumwärme</strong>erzeugung 71<br />
dungen, sowie (flüchtige) organische Verbindungen und damit natürlich auch Staub. Mögliche<br />
Messorte sind Kamineintritt (nahe der Feuerstelle) bzw. im Kaminverlauf.<br />
6.5 Betriebszustand<br />
Eine weitere Einflussgröße ist der Betriebszustand, in dem die Messung durchgeführt wird.<br />
Je nach Technologie sind die <strong>Emissionen</strong> im Teillastbetrieb größer oder kleiner als bei Volllast.<br />
Moderne Öl- und Gas- (Niedertemperatur)kessel haben eine Teillastoptimierung, die<br />
gute Verbrennungsbedingungen gewährleisten, während alte Kessel im niedrigen Leistungsbereich<br />
höhere <strong>Emissionen</strong> vor allem unvollständiger Verbrennungsprodukte aufweisen.<br />
Auch automatische Biomassefeuerungsanlagen zeigen ein ungünstigeres Emissionsverhalten<br />
im Teillastbetrieb, wie aus den Typenprüfungsmessungen des BLT Wieselburg und<br />
Feldmessungen in der Schweiz [WIESER et al., 2001] hervorgeht. Die <strong>Studie</strong> über „Aerosole<br />
in Biomassefeuerungen“ [OBERNBERGER, 2001] zeigte, dass zumindest bei der gemessenen<br />
Biomasseanlage die Aerosolbildung unabhängig von der aktuellen Anlagenleistung ist.<br />
Für einen optimierten Anlagenbetrieb ist die richtige Dimensionierung der Anlage ausschlaggebend<br />
(siehe auch Kapitel 6.1).<br />
Bei Feldmessungen und bei Kontrollmessungen erfolgt die Messung häufig in dem Zustand<br />
in dem die Anlage aufgefunden wird bzw. üblicherweise betrieben wird. Hier ist vor allem der<br />
Einfluss der Wartung ausschlaggebend. Die Messungen des Landes Vorarlberg zeigen für<br />
Hackgutfeuerungen, dass die <strong>Emissionen</strong> von Anlagen, die zunächst aufgrund der Überschreitung<br />
des CO Grenzwertes (1000 mg/m³) beanstandet wurden, nach erfolgten Servicemaßnahmen<br />
unter dem Grenzwert liegen. Dabei ist bemerkenswert, dass die beanstandeten<br />
Anlagen <strong>Emissionen</strong> teils um ein Vielfaches über dem Grenzwert aufwiesen. Durch regelmäßige<br />
Wartung lässt sich auch bei Öl- und Gaskesseln das Emissionsverhalten zumindest<br />
hinsichtlich unvollständiger Verbrennungsprodukte noch verbessern.<br />
Ein weiterer sehr wesentlicher Einflussfaktor besteht darin, ob es sich um Feldmessungen<br />
oder Prüfstandmessungen handelt. Prüfstandmessungen stellen ideale, genau definierte<br />
Bedingungen her, die in der Praxis nur schwer erreicht werden können.<br />
Einen Spezialfall stellen Typenprüfungsmessungen dar, bei denen die Anlagen hinsichtlich<br />
der gemessenen Parameter soweit wie möglich optimiert werden. Die in dieser Literaturarbeit<br />
betrachteten <strong>Studie</strong>n kommen sowohl für Öl [HÜBNER et al., 1996] als auch für automatische<br />
Biomassefeuerungen [HASLER et al., 2000] zu der Erkenntnis, dass für CO die<br />
Prüfstandsergebnisse deutlich besser als Feldmessungen sind, während bei NOx-<br />
<strong>Emissionen</strong> lediglich eine breitere Schwankungsbreite bei Feldmessungen beobachtet wird.<br />
Auch hinsichtlich Staubemissionen zeigen Prüfstandmessungen deutlich günstigere Emissionswerte<br />
als Feldmessungen (siehe [HASLER et al., 2000] und auch die Emissionsfaktoren<br />
aus Typenprüfungsmessungen des BLT Wieselburg in Kapitel 4.1.6.4).<br />
6.6 Brennstoffqualität (insbes. Feuchte, Verunreinigungen)<br />
Neben dem Zustand der Anlage hat auch die Qualität des Brennstoffes einen Einfluss auf die<br />
sich ergebenden Emissionswerte.<br />
Bei Gas ist die Zusammensetzung genau definiert und über alle Anlagen konstant, bei Heizöl<br />
gibt es ein definiertes Spektrum.<br />
Von besonderer Relevanz ist die Brennstoffqualität jedoch für feste Brennstoffe, die je nach<br />
Brennstoff- und Aufbereitungsart sehr unterschiedliche chemische und physikalische Eigenschaften<br />
haben können (z. B. Hackschnitzel/ Rindenschnitzel/ Holzabfälle). In<br />
[NUSSBAUMER, 2004] und [EMPA, 2000] wurde beispielsweise der Einfluss der Brennstoff-