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Studie Emissionen – Raumwärme ... - IWO-Österreich

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Literaturarbeit: <strong>Emissionen</strong> <strong>Raumwärme</strong>erzeugung 61<br />

5 FERNHEIZWERKE<br />

Um im Rahmen dieser Literaturarbeit alle Bereiche der <strong>Raumwärme</strong>erzeugung zu umfassen,<br />

werden in diesem Kapitel größere Anlagen (ab etwa > 350 kW bzw. 2 MW, siehe Kapitel 6.3)<br />

behandelt.<br />

Die installierten Leistungen von Nah- und Fernwärmeanlagen nahmen in <strong>Österreich</strong> in den<br />

letzten Jahren deutlich zu. Auch der Anteil der Wohnungen die mit Fernwärme beheizt werden,<br />

stieg in den letzten Jahren stark an. Im Jahr 2000 waren rund 15% der gesamten<br />

Haushalte in <strong>Österreich</strong> an ein Fernwärmenetz angebunden, das entspricht rund 445.000<br />

Fernwärmeanschlüssen.<br />

In den letzten zehn Jahren haben vor allem Biomasse-Fernwärmeanlagen einen großen<br />

Anstieg verzeichnet. Ende 2002 waren 775 Biomasse-Fernwärmeanlagen mit insgesamt<br />

878 MW Leistung in Betrieb [JONAS, 2003] <strong>–</strong> die durchschnittlich installierte Leistung liegt<br />

bei ca. 1.132 kW. 70% der installierten Biomasse-Fernwärmenetze werden von bäuerlichen<br />

Interessengruppen, so genannten bäuerlichen Fernwärmegenossenschaften, betrieben.<br />

Gemeindeanlagen sind schwerpunktmäßig in den westlichen Bundesländern vorhanden.<br />

Biomasse Großanlagen > 50 MW sind in <strong>Österreich</strong> derzeit nicht in Betrieb, aber in Planung.<br />

Analog der Vorgehensweise bei den Kleinfeuerungsanlagen werden auch bei den größeren<br />

Anlagen neue Technologien entsprechend der Entwicklungen auf dem <strong>Raumwärme</strong>markt<br />

schwerpunktmäßig behandelt. In diesem Kapitel werden deshalb Verbrennungstechnologien<br />

und Emissionswerte von Biomasseanlagen > 350 kW dargestellt. Der Vollständigkeit halber<br />

werden zudem Emissionsfaktoren für andere Heizkraftwerke präsentiert.<br />

5.1 Größere Biomasseanlagen: Technologien<br />

5.1.1 Rostfeuerungen<br />

Bei der Rostfeuerung wird über ein kontinuierliches Beschickungssystem eine Brennstoffschicht<br />

auf einen Rost befördert. Dort wird der Brennstoff entzündet und verbrannt. Die<br />

Einteilung der Rostfeuerungstypen erfolgt nach Art und Weise wie der Brennstoff auf dem<br />

Rost durch den Brennraum zum Ascheaustrag transportiert wird. Derzeit werden Vorschub-,<br />

Wander-, stationärer Treppen-/Schräg- und Rückschubrostfeuerungen für die Verbrennung<br />

holzartiger Brennstoffe verwendet. Hinsichtlich der Brennstoffeigenschaften ist diese Feuerungsart<br />

sehr flexibel, wobei vom Holzgut mit geringem Staubanteil bis zu grobstückigen<br />

Holzresten mit in weiten Grenzen schwankenden Feuchten, aber auch stark staubhaltige<br />

Brennstoffe eingesetzt werden können.<br />

Die Primärluft wird unterhalb, die Sekundärluft oberhalb des Rostes und vor den teilweise<br />

ausschamottierten Nachbrennzonen eingeblasen, wobei der Luftstrom durch den Rost<br />

zugleich eine Kühlungsfunktion für den Rost selbst übernimmt. Wassergekühlte Roste werden<br />

bei Brennstoffen mit sehr niedrigem Ascheschmelzpunkt, wie Halmgütern eingesetzt, um<br />

die Primärluftzufuhr genauer auf den Verbrennungsluftbedarf und nicht vorwiegend auf den<br />

Bedarf an Kühlungsluft abstimmen zu können.<br />

5.1.2 Stationäre Wirbelschichtfeuerung<br />

Bei der stationären Wirbelschicht wird der aufbereitete Brennstoff in einem Wirbelbett mit 95-<br />

98% Inertmaterial (meist Sand) bei 800-900°C verbrannt. Der aufwärts gerichtete Luftstrom<br />

ist dabei so stark, dass der Feststoff in Schwebe gehalten wird, ohne nach oben hin ausgetragen<br />

zu werden. Der Brennstoff kann über eine Wurfbeschickung auf das Wirbelbett auf-

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