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Solothurn - Kirchenblatt

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An der<br />

Klagemauer<br />

Jugendseite<br />

RETO STAMPFLI<br />

*<br />

Wer weiss, was das Judentum, das Christentum, den Islam,<br />

den Hinduismus oder den Buddhismus auszeichnet?<br />

Natürlich kann man dafür Lexika wälzen. Doch besser ist<br />

ein spannender Roman. «Theos Reise» ist genau der richtige.<br />

Auf seiner abenteuer lichen Reise kommt der junge<br />

Weltenbummler auch nach Jerusalem.<br />

AZA<br />

4500 <strong>Solothurn</strong><br />

<strong>Kirchenblatt</strong> 25|2 011<br />

Theo ist ein vierzehnjähriger Franzose mit<br />

einem ausgeprägten Hang zu Mythologie<br />

und geschichtlichen Computerspielen.<br />

Darüber hinaus leidet er an einer schweren,<br />

offenbar lebensbedrohenden Krankheit.<br />

Eines Tages kommt seine Tante Marthe<br />

zu Besuch und lädt ihn ein zu einer<br />

Reise zu den Religionen der Welt. Sie hat<br />

ihre eigene Vorstellung von dem, was<br />

Theo heilen kann, und so reisen sie von<br />

einem Brennpunkt der Religionen zum<br />

nächsten. Überall hat Tante Marthe kompetente<br />

Menschen, z. B. einen Rabbiner<br />

in Jerusalem, gebeten, Theo ihre Religion<br />

nahezubringen, in den wichtigsten Punkten<br />

ihrer Lehren, den grössten Schönheiten<br />

– aber auch ihren hässlichen Fehlern<br />

und Missgriffen. Auf seiner Reise erfährt<br />

Theo sehr viel Neues über die Religionen<br />

der Welt und über sich selbst.<br />

In Jerusalem sucht Theo die berühmte<br />

Klagemauer auf. Sie gilt als der wichtigs -<br />

te und heiligste Ort der Juden und stellt<br />

die Überreste des Salomonschen Tempels<br />

dar. Die Höhe der Mauer misst achtzehn<br />

Meter, ist fast fünfzig Meter lang und befindet<br />

sich in der Altstadt Jerusalems.<br />

Frauen und Männer beten in dem bedeutendsten<br />

jüdischen Heiligtum getrennt<br />

voneinander. Allgemein wird die Mauer<br />

stets für die Mauer des einstigen Tempels<br />

selbst gehalten. Dennoch wurde der Tem-<br />

pel von Salomo einst von den Babyloniern<br />

zerstört und dann später unter König<br />

Herodes wieder errichtet. Letzten Endes<br />

wurde der Tempel aber von den Römern<br />

70 nach Christus niedergerissen und nicht<br />

wieder hergerichtet. Der Frage nachzugehen,<br />

wie die Klagemauer eigentlich zu<br />

ihrem Namen kommt, ist relativ einfach<br />

zu beantworten: Zahlreiche religiöse Besucher<br />

hinterlassen auf kleinen Zetteln<br />

ihre Gebete in den Zwischenspalten der<br />

Mauer. Das macht auch Theo:<br />

«Du bist an der Reihe», sagte der Rabbiner.<br />

«Hast du einen Zettel geschrieben?» «Nein!»,<br />

rief Theo verwirrt. «Ich bin doch kein Jude.»<br />

«Das macht nichts. Ich hab dran gedacht. Ich<br />

hab um deine Heilung gebeten.» Er legte die<br />

Hände auf die Steine, drückte die Stirn dagegen<br />

und murmelte ein Gebet. Dann schob er<br />

die Papierrolle in eines der Löcher und verneigte<br />

sich fromm. Doch als er sich umdrehte,<br />

hatte er eine andere Papierrolle in der Hand.<br />

«Etwas Ungewöhnliches geht vor», flüsterte er.<br />

«Als ich meine Rolle hineinlegte, habe ich auf<br />

dem Boden eine andere gefunden. Hier nimm<br />

diese Botschaft. Sie ist für dich.» «Für mich?»,<br />

wunderte sich Theo, «von der Mauer?» Schnell<br />

entrollte er das Blatt Papier. (Seite 88/89)<br />

Auf diesem geheimnisvollen Papier findet<br />

Theo einen Hinweis, wohin die Reise weitergehen<br />

wird. Wer gerne wissen möchte,<br />

welches das nächste Ziel ist, ist eingeladen,<br />

das Buch von Catherine Clément<br />

weiterzulesen.<br />

Catherine Clément<br />

Theos Reise<br />

Roman über die<br />

Religionen der Welt<br />

Hanser Verlag<br />

ISBN 3-446-19265-4

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