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Solothurn - Kirchenblatt

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Istanbul<br />

Die Pilgergruppe: Franz Mali, Professor für Patristik, Geschichte der alten Kirche,<br />

orientalische Sprachen; Christian Rutishauser SJ, Bildungsleiter im Lassalle-Haus<br />

Bad Schönbrunn; Esther Rüthemann, Pastoralassistentin, Bibliodrama leiterin;<br />

Hildegard Aepli, Mentorin für Studierende, Exerzitienleiterin, geistliche Begleiterin,<br />

Bibliodramaleiterin<br />

Gespräch und Tee bei einer Rast mit Männern<br />

von Sülümenli.<br />

Jerusalem<br />

Konya<br />

Adana<br />

Damaskus<br />

Amman<br />

Angebote<br />

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Pilgergruppe<br />

ideell und geistlich zu begleiten, wie<br />

auch eine Wegstrecke mitzugehen.<br />

Eine Ausstellung im Lassalle-Haus und die<br />

Blog-Seite im Internet verbinden mit der Pilgergruppe.<br />

Das Gehen eines eigenen Wegs der inneren<br />

Erneuerung ermöglichen den Daheimgebliebenen<br />

die grossen Exerzitien des Ignatius von<br />

Loyola, die parallel zum Pilgern während<br />

sechs Monaten angeboten werden.<br />

Thema<br />

Rüthemann. Privatunterkünfte seien dagegen<br />

Glückssache, weil sie ja zu viert<br />

sind.<br />

Nach 170 Tagen befinden sich die vier Jerusalempilger<br />

aus der Schweiz, nachdem<br />

sie das türkisch-syrische Grenzgebiet hinter<br />

sich gelassen haben, in Syrien. Sie<br />

wollen trotz der äusserst kritischen Lage<br />

durch syrisches Gebiet gehen, schreiben<br />

die Pilger in einem Blogeintrag. Wie ist<br />

die Lage in Syrien? Diese Frage steht in<br />

diesen Tagen im Mittelpunkt. Seit Istanbul<br />

seien sie fleissige Sammler von Informationen<br />

zur politischen Lage in Syrien,<br />

berichten die Vier, und darüber miteinander<br />

im Gespräch. «Wir hatten den Vorteil,<br />

dass wir mit drei Pilgern, die in Syrien unterwegs<br />

waren, Kontakt hatten und immer<br />

authentische Nachrichten von ihren<br />

Erfahrungen erhielten. Zudem haben wir<br />

schon von Anfang an eine Route geplant,<br />

die an den betroffenen Zentren vorbeiführt.»<br />

Dennoch seien sie darauf gefasst,<br />

dass ihre Pläne durchkreuzt oder über den<br />

Haufen geworfen werden könnten.<br />

Den Fuss über die Grenze setzen<br />

Wahrscheinlich ist die gute Stimmung in<br />

der Gruppe mit ein Grund dafür, dass die<br />

Jerusalempilger den Weg durch Syrien<br />

«mit der Bereitschaft zu Flexibilität» gehen.<br />

Das Quartett hat für seine Etappe<br />

durch Syrien rund drei Wochen berechnet.<br />

Die Schweizer Botschaft in Damaskus<br />

habe ihnen vorgeschlagen, mit dem<br />

Zug, dem Bus oder einem Taxi durch Syrien<br />

zu fahren. Eine dieser Varianten sei<br />

auch ihre Alternative, um «einen gefährlichen<br />

Ort zu verlassen und zu versuchen,<br />

an einer anderen Stelle weiterzugehen»,<br />

falls sie in die Lage kämen. Es sei nicht ihr<br />

Ehrgeiz, der sie zu diesem Schritt treibe,<br />

schreiben die Pilger in einem Blogeintrag<br />

vom 3. November: Sie sähen in der politischen<br />

Lage in Syrien «ein Hindernis auf<br />

unserem Weg, worauf wir angemessen<br />

reagieren müssen, wie wir dies bei zahlreichen,<br />

viel kleineren Hindernissen bereits<br />

tun mussten».<br />

Gegenwärtig seien sie noch auf der Suche<br />

nach einer arabischsprachigen Person,<br />

die sie informiere und auch vertreten<br />

könne. Jemanden, mit dem sie sich jederzeit<br />

in Verbindung setzen könnten, der<br />

sie aber «nicht auf Schritt und Tritt be -<br />

gleitet», präzisiert Hildegard Aepli. Das<br />

Pilgerquartett ist sich bewusst, dass es<br />

mit seinem Gang durch Syrien nicht Frieden<br />

im Land schaffen wird, doch möchte<br />

es zeigen, dass «man differenziert hinsehen<br />

muss sowie mutig und weise seine<br />

Werte vertreten». Für den Zeitraum ihres<br />

Aufenthalts in Syrien werden die vier Pilger<br />

ihren Blog nicht mehr bedienen – zu<br />

ihrem eigenen Schutz, wie auch zum<br />

Schutz der Menschen, denen sie begeg-<br />

nen werden. Ferner rechnen sie damit,<br />

von Armee und Geheimdienst täglich<br />

kontrolliert sowie überwacht zu werden.<br />

Dazu seien sie aber bereit.<br />

Die vier Pilger hoffen, Anfang Dezember<br />

in Jordanien zu sein. Dort wollen sie ihre<br />

Blogeinträge wieder aufnehmen. Die vier<br />

Pilger sind in der Endphase jedoch nicht<br />

allein unterwegs. Über Internet stehen sie<br />

in Kontakt mit ihrer Heimat und auf dem<br />

Weg von Amman nach Jerusalem wird<br />

sich ihnen eine kleinen Gruppe anschliessen.<br />

Der Weg von Amman in die Jordansenke<br />

und über Jericho, fast tausend Meter<br />

hinauf nach Jerusalem, ist historisch<br />

und geschichtsträchtig: Es ist eine klassische<br />

Wegroute für die Menschen der Antike<br />

und der Weg, über den der Einzug<br />

ins verheissene Land nach biblischem Bericht<br />

erzählt wird. Ab dem 17. Dezember<br />

werden sie dann von rund 25 Personen<br />

auf ihrer letzten Etappe nach Jerusalem<br />

begleitet. In Jerusalem selbst werden sie<br />

von weiteren Personen aus der Schweiz<br />

erwartet. Mit ihnen wird es eine zweitägige<br />

Friedenskonferenz vor Ort geben.<br />

Informationen zur Pilgerreise<br />

«Zu Fuss nach Jerusalem»<br />

und zum Blog unter<br />

www.lassalle-haus.org<br />

KIRCHENBLATT 25 2011<br />

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