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EUROPA<br />

Ein Beispiel dafür ist der Streit, welche<br />

Ebene für die Erhaltung der Altstadt von<br />

Vilnius zuständig ist, nachdem sie <strong>zum</strong><br />

Weltkulturerbe erklärt wurde.<br />

Alles in einen Topf<br />

Die Einnahmen der litauischen Gemeinden<br />

setzen sich zu ca. 35 Prozent aus<br />

Steuereinnahmen und zu 55 Prozent<br />

aus staatlichen Zuschüssen zusammen.<br />

Immobiliensteuern kommen ausschließlich<br />

den Gemeinden zugute,<br />

machen jedoch nur ungefähr fünf<br />

Prozent der Steuereinnahmen aus.<br />

Die wichtigste Steuer ist die Einkommensteuer,<br />

von der die litauischen<br />

Kommunen 57 Prozent erhalten.Für<br />

jede Kommune gibt es Zielvorgaben,<br />

wieviel Einkommensteuer eingenommen<br />

werden muss. Nimmt eine Kommune<br />

mehr als das Plansoll ein, so darf<br />

sie den Überschuss behalten. Erfüllt<br />

eine Kommune die Zielvorgaben nicht,<br />

so greift der Staat auf andere Steuereinnahmen<br />

zu. Nur während der Jahre<br />

der Finanzkrise fand der Staat keine<br />

Überschüsse bei anderen Steuern.<br />

Große Überraschung beim<br />

Besuch der Botschaft<br />

Nach dem äußerst informativen Tag im<br />

Innenministerium und in der Gemeinde<br />

Birštonas ging es am Abend in die<br />

wunderbar restaurierte Botschaft<br />

von Dr. Johann Spitzer, Österreichs<br />

Botschafter in Litauen. Dabei nahm<br />

sich für die kommunale Delegation jedoch<br />

nicht nur der Botschafter, sondern<br />

überraschend auch der Vizepräsident<br />

des Europäischen Parlaments Otmar<br />

Karas für die Anliegen der Bürgermeister<br />

Zeit. Karas: „Als ich hörte, dass<br />

österreichische Bürgermeister heute die<br />

Botschaft besuchen, wollte ich Sie alle<br />

gerne persönlich begrüßen.“„Ohne diese<br />

halbjährlich stattfindenden Reisen,<br />

hätten wir dieses Land wahrscheinlich<br />

nie kennengelernt - und wir hätten wirklich<br />

etwas verpasst“, resümierte Generalsekretär<br />

Dr. Walter Leiss die Impressionen<br />

aus den vier Tagen. „Wir wurden<br />

alle positiv von der Gastfreundschaft,<br />

der Offenheit und dem Tatendrang der<br />

Bürger dieses Landes überrascht. Ich<br />

hoffe, wir haben alle ein Stück der Begeisterung<br />

für Europa und den Sinn dieser<br />

Gemeinschaft erkannt und wieder<br />

nach Österreich mitgenommen.“<br />

Haben Sie sich von der Entdeckungslust<br />

auch anstecken lassen?<br />

Lernen Sie von 14. bis 17. Mai 2014 die<br />

griechische Hauptstadt Athen von ihrer<br />

kommunalen Seite kennen! Merken Sie<br />

sich diesen Termin bereits jetzt vor!<br />

Aktionsplan<br />

Unternehmertum und Kreativwirtschaft<br />

im ländlichen Raum<br />

Der europäische Dachverband RGRE<br />

befasste sich mit der Frage, welchen<br />

Beitrag Gemeinden und Regionen<br />

zur Schaffung eines positiven Unternehmensklimas<br />

leisten können und<br />

wie die lokale Wirtschaft gefördert<br />

werden kann.<br />

Laut dem Aktionsplan Unternehmertum<br />

2020 der EU-Kommission finden nur 37%<br />

der Europäer den Schritt in die Selbstständigkeit<br />

erstrebenswert – im Vergleich<br />

zu 51% in den USA und 56% in China.<br />

Dies liege sowohl an fehlenden Vorbildern<br />

(Unternehmer sind keine Stars)<br />

als auch an falschen Curricula (Unternehmertum<br />

sollte flächendeckend Bestandteil<br />

der Lehrpläne sein).Bereits bestehende<br />

Unternehmen wiederum haben<br />

höhere Überlebenschancen, wenn sie in<br />

den ersten fünf Jahren nach ihrer Gründung<br />

gezielt beraten und unterstützt werden,<br />

entweder mithilfe nationaler oder regionaler<br />

Programme oder über Kammern<br />

bzw. andere Interessensvertreter.<br />

Auch die Stigmatisierung gescheiterter<br />

Unternehmer wird als Problem erkannt.<br />

Aufgrund objektiver Umstände in den<br />

Konkurs getriebenen Unternehmern<br />

sollte ein Neustart ermöglicht werden.<br />

Dies funktioniere aber nur, wenn sie nach<br />

spätestens drei Jahren schuldenfrei sind.<br />

Die Empfehlung des Vertreters der EU-<br />

Kommission an die teilnehmenden Kommunalvertreter<br />

war, alles in ihrem Kompetenzbereich<br />

mögliche zu tun, um bereits<br />

junge Menschen für die Wirtschaft zu<br />

interessieren und ein wirtschaftsfreundliches<br />

Klima in der Gemeinde zu schaffen.<br />

Gemeindebundvertreter Erwin Mohr wies<br />

in diesem Zusammenhang auf die Erfolge<br />

des dualen Ausbildungssystems in<br />

Österreich hin und präsentierte Beispiele<br />

aus der Vorarlberger Kreativwirtschaft.<br />

Anfang Oktober brachte die EU-Kommission<br />

einen Vorschlag für die Nutzung des<br />

EU-Solidaritätsfonds zur Unterstützung<br />

von Deutschland, Österreich, Tschechien<br />

und Rumänien ein. Insgesamt geht es<br />

um ca. 400 Mio. Euro, die der Fonds zur<br />

Unterstützung der von Hochwasser und<br />

Dürre (Rumänien) geschädigten Länder<br />

auszahlen soll. Deutschland, das seine<br />

Dort findet eine erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

zwischen Kreativen und lokalem<br />

Handwerk statt, welches den „Werkraum<br />

Bregenzerwald“ mittlerweile zur international<br />

bekannten Marke gemacht hat.<br />

Das LEADER-geförderte Projekt hat zur<br />

Positionierung als kreative Region beigetragen,<br />

den Erfolg sieht man auch daran,<br />

dass die Bevölkerung zunimmt und es<br />

sogar Zuzug von außen gibt.<br />

Wenig Erfreuliches vermeldete hingegen<br />

der Vertreter des schottischen Gemeindebundes.<br />

Obwohl Schottland auf eine<br />

große Vergangenheit als Unternehmerund<br />

erfinderfreundliche Region zurückblicken<br />

kann, ging der Unternehmergeist<br />

im Zuge der Industrialisierung verloren.<br />

Das Programm „Business Gateway“ versucht<br />

daher, bestehende Unternehmen<br />

und start-ups besonders zu unterstützen.<br />

Arbeitsplätze sollen in der Region bleiben<br />

bzw. neu geschaffen werden. Es besteht<br />

eine große Diskrepanz zwischen den<br />

hervorragenden Rankings schottischer<br />

Universitäten und dem daraus erwachsenden<br />

Nutzen für die Region – ein Großteil<br />

der Absolventen wandert Richtung<br />

London ab. Dem soll entgegengewirkt<br />

werden, Schottland will seinen ländlichen<br />

Raum nicht aufgeben.<br />

Interessant war auch die Vorstellung einer<br />

Benchmark-Studie des schwedischen<br />

Gemeindebundes, die das Businessklima<br />

in schwedischen Kommunen <strong>zum</strong> Inhalt<br />

hat. Befragt wurden Unternehmen, die<br />

konkreten Kontakt mit der Kommunalverwaltung<br />

hatten, untersucht wurden<br />

Faktoren, die für Unternehmen besonders<br />

wichtig waren. Die Studie enthält<br />

Beispiele und Statistiken, aus denen<br />

andere Gemeinden auf dem Weg zur<br />

„unternehmensfreundlichen Gemeinde“<br />

lernen können.<br />

Katastrophenhilfegelder<br />

für Österreich?<br />

Hochwasserschäden mit 8,1 Mrd. Euro<br />

beziffert hat, soll 360 Mio. Euro erhalten,<br />

Österreich 21,6 Mio. Euro. Die tatsächliche<br />

Auszahlung der Hilfe hängt aber von<br />

der Genehmigung des Berichtigungshaushaltsplans<br />

9/2013 durch die Haushaltsbehörde<br />

(Rat und EU-Parlament)<br />

ab, alle Mitgliedstaaten müssen danach<br />

in den Topf einzahlen.<br />

4 | 13 Die Salzburger Gemeinde 19

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