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16 Kapitel 2. Einzelspin-Asymmetrien in der elastischen Elektron-Proton-Streuung<br />
< r 2 > definieren, den man aus der Reihenentwicklung der Fouriertransformation<br />
der Ladungsdichte ρ(⃗r) an der Stelle Q 2 = 0 herleiten kann:<br />
< r 2 >= −6 ·dG E(Q 2 )<br />
dQ 2 ∣ ∣∣∣Q 2 =0<br />
(2.28)<br />
Bei der Interpretation dieser Größe muß man jedoch Vorsicht walten lassen, da<br />
die Ladungsdichte ρ(⃗r) nicht einfach die Fouriertransformierte des elektrischen<br />
Formfaktors G E (⃗q) darstellt. Diese Interpretation ist nur in einem ganz bestimmten<br />
Bezugssystem zulässig, dem sogenannten Breit-Frame (⃗P f = −⃗P i ) [23]. Der Wirkungsquerschnitt<br />
der elastischen ep-Streuung kann mit den Sachs-Formfaktoren auf<br />
einfache Weise ausgedrückt werden. Dies wurde erstmals von Rosenbluth formuliert<br />
[25]:<br />
( )<br />
{(<br />
dσ<br />
α 2 E ′ p) 2 (<br />
p<br />
) 2<br />
}<br />
G<br />
E + τ G<br />
M<br />
=<br />
dΩ<br />
lab 4E 2 sin 4 cos 2 θ e<br />
(θ e /2) E 1 + τ 2 + 2τ( G p ) 2<br />
M sin<br />
2 θ e<br />
2<br />
(2.29)<br />
Um die Beiträge der verschiedenen Quarkflavours zu trennen, kann man versuchen,<br />
eine Flavour-Dekomposition durchführen. Dabei wird der Strom des Nukleons als<br />
Summe der einzelnen Quarkströme dargestellt. Beiträge von Quarks schwerer als<br />
Strange-Quarks werden in diesem Formalismus ignoriert, da diese als sehr klein<br />
abgeschätzt wurden [3]. Der hadronische Strom (Gl. 2.23) läßt sich daher schreiben<br />
[26]:<br />
J µ = ū p (⃗P f )<br />
[<br />
(<br />
∑ q f F f<br />
1 (q2 )γ µ + 1<br />
) ]<br />
F f<br />
f =u,d,s<br />
2M<br />
2 (q2 )iσ µν q ν u p (⃗P i ) (2.30)<br />
N<br />
wobei q f die elektrische Ladung des Quarkflavours f bezeichnet (Tab. 2.1) und<br />
die F f<br />
1 und F f<br />
2<br />
die jeweiligen Pauli- und Dirac-Flavour-Formfaktoren. Die Flavour-<br />
Dekomposition gilt auch für die Sachsformfaktoren G E und G M und soll hier exemplarisch<br />
für Proton und Neutron ausgeschrieben werden:<br />
G p E,M =<br />
G n E,M =<br />
∑ q f G f ,p<br />
E,M = 2<br />
f =u,d,s<br />
3 Gp,u E,M − 1 3 Gp,d E,M − 1 3 Gp,s E,M<br />
(2.31)<br />
∑ q f G f ,n<br />
E,M = 2<br />
f =u,d,s<br />
3 Gn,u E,M − 1 3 Gn,d E,M − 1 3 Gn,s E,M<br />
(2.32)<br />
Die linken Seiten dieser Gleichungen, G p,n<br />
E,M<br />
, lassen sich experimentell bestimmen.<br />
Zu einer Verringerung der Unbekannten auf den rechten Seiten der Gleichungen<br />
trägt die Ausnutzung der Isospin-Symmetrie oder genauer der Ladungssymmetrie<br />
bei, also die Annahme, daß die Lagrange-Dichte der QCD invariant ist unter Vertauschung<br />
von Up- und Down-Quarks. Der Effekt einer Ladungssymmetriebrechung<br />
wurde in [27] untersucht. Er ist klein und führt bei den in dieser Arbeit untersuchten