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40 Kapitel 3. Prinzip und experimenteller Aufbau des A4-Experiments<br />

nen. Das Meßprinzip ist einfach (Abb. 3.1). Die am Target polarisiert einlaufenden<br />

Elektronen werden nach der Streuung von einem Detektor unter dem Polarstreuwinkel<br />

θ e nachgewiesen und gezählt. Der Nachweis der am Target elastisch gestreuten<br />

Elektronen erfolgt über eine kalorimetrische Ein-Arm-Messung. Das Proton wird<br />

in der Streuung nicht nachgewiesen, da in der elastischen Streuung die Messung<br />

des Winkels und der Energie des gestreuten Elektrons ausreicht, um die Kinematik<br />

festzulegen. Die Grundlagen zur Bestimmung der Asymmetrie A phys sollen kurz<br />

aufgezählt werden:<br />

• Proportionalität zwischen Wirkungsquerschnitt σ ± und elastisch nachgewiesenen<br />

Ereignissen N ±<br />

• Normierung der elastischen Ereignisse auf Proportionalitätsfaktoren, welche<br />

für “+”- und “−”-Polarisation verschieden sein können<br />

• Korrektur der Asymmetrie auf apparative Asymmetrien und Polarisationsgrad<br />

Präzise Messungen eines Wirkungsquerschnitts σ sind schwierig, da etliche Proportionalitätsfaktoren<br />

(Luminosität und damit verbunden Strahlstrom und effektive<br />

Targetdichte, Raumwinkel, Detektoreffizienzen etc.) eingehen. Bei der Asymmetriebildung<br />

hingegen kürzen sich Proportionalitätsfaktoren weg, die für die beiden<br />

Polarisationsrichtungen “+” und “-” gleich sind. Die Anzahl der elastisch gestreuten<br />

Teilchen N ± ist proportional zum Produkt aus Luminosität L ± und Wirkungsquerschnitt<br />

σ ± . In einem ersten Schritt wird daher eine experimentelle Rohasymmetrie<br />

A exp aus den auf die Luminosität normierten elastischen Ereignissen gebildet. Im<br />

A4-Experiment wird statt auf die Luminosität L ± auf die Targetdichte ρ ± = L ± /I ±<br />

normiert, die der Quotient von Luminosität L ± und Strahlstrom I ± ist (Kap. 5):<br />

A exp = N+ /ρ + − N − /ρ −<br />

N + /ρ + + N − /ρ − (3.2)<br />

Um daraus die physikalische Asymmetrie A phys zu bestimmen, muß auf den Polarisationsgrad<br />

des Elektronstrahls und apparative Asymmetrien korrigiert werden.<br />

Apparative Asymmetrien sind triviale Asymmetrien im Wirkungsquerschnitt, die<br />

von mit der Helizitätsumschaltung korreliert auftretenden unterschiedlichen Strahleigenschaften<br />

hervorgerufen werden. Ist beispielsweise die Strahllage für die beiden<br />

Polarisationsrichtungen “+” und “-” unterschiedlich, so sind auch Streuwinkel<br />

und Raumwinkel unterschiedlich, die sich im Wirkungsquerschnitt niederschlagen.<br />

Beispielsweise führt bei einer Elektronenergie von E=855 MeV eine Differenz in<br />

der Strahllage von ∆y = y + − y − = 0.28 µm zu einer trivialen apparativen Asymmetrie<br />

von A app = 1 · 10 −6 . Die apparativen Asymmetrien werden manchmal auch

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