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42 Kapitel 3. Prinzip und experimenteller Aufbau des A4-Experiments<br />

Maximum angibt, bei welchem Streuwinkel man in kürzester Zeit eine Asymmetrie<br />

mit definierter relativer statistischer Unsicherheit bestimmen kann. Während der<br />

Wirkungsquerschnitt mit der vierten Potenz des Impulsübertrags Q 4 abfällt, wächst<br />

die Asymmetrie mit Q 2 an. Es zeigte sich [57], daß bei der derzeitigen MAMI-<br />

Maximalenergie von 855 MeV das Optimum bei einem Streuwinkel θ e = 35 ◦ liegt.<br />

Da die Asymmetrien mit einer Genauigkeit von 10 −7 vermessen werden sollen,<br />

ist eine Minimierung systematischer Fehler unerläßlich. Ein häufiger Wechsel zwischen<br />

den Polarisationszuständen “+” und “-” - im A4-Experiment mit einer Umschaltfrequenz<br />

von 25 Hz - sorgt dafür, daß sich langfristige Veränderungen in<br />

den Experimentbedingungen nicht in der Asymmetrie niederschlagen. Die Strahlparameter<br />

werden im gesamten Experiment von der Quelle bis zum Target überwacht,<br />

korreliert mit der Polarisationsumschaltung auftretende Schwankungen werden<br />

durch Stabilisierungssysteme mit Rückkopplung minimiert. Die wichtigsten<br />

Komponenten des Experiments werden im folgenden Kapitel vorgestellt.<br />

3.2 Experimentelle Realisierung<br />

Das A4-Experiment hat seinen Platz in den Experimenterhallen 3 und 4 am<br />

Elektronenbeschleuniger Mainzer Mikrotron (MAMI). Eine Übersicht über den Beschleuniger<br />

mit den für das A4-Experiment wichtigen Komponenten ist in Abbildung<br />

3.2 dargestellt. Die polarisierten Elektronen werden an der Quelle für polarisierte<br />

Elektronen erzeugt, in den Mikrotronen beschleunigt und in die Experimentierhallen<br />

tranportiert (Kap. 3.2.2). Eine spezielle Elektronik, der sogenannte Gategenerator<br />

(Kap. 3.2.1), steuert die Umschaltung der Helizität, die alle 20 ms erfolgt.<br />

Die Parameter des Elektronstrahls (Strom, Lage, Energie) werden an verschiedenen<br />

Stellen gemessen und geregelt (Kap. 3.2.3). Die polarisierten Elektronen streuen<br />

an einem 10 cm langen unpolarisierten Flüssig-Wasserstofftarget (Kap. 3.2.4)<br />

und werden im PbF 2 -Kalorimeter detektiert (Kap. 3.2.5). Die Targetdichte wird von<br />

acht Luminositätsmonitoren überwacht (Kap. 3.2.6). Zur Bestimmung der physikalischen<br />

Asymmetrie ist die Kenntnis der Elektronenpolarisation notwendig. Hierzu<br />

stehen mehrere Polarimeter zur Verfügung bzw. sind im Aufbau (Kap. 3.2.7).<br />

3.2.1 Experimentsteuerung<br />

Zur Experimentsteuerung und Helizitätsumschaltung wurde ein sogenannter Gategenerator<br />

gebaut. Dieser weist die Quelle an, dem Elektronstrahl eine festgelegte<br />

Helizität zu geben, und speist der A4-Elektronik das Signal zur Datennahme ein.<br />

Das Gerät arbeitet netzsynchron, so daß falsche Asymmetrien durch Einstreuung<br />

von Störsignalen korreliert mit 50 Hz vermieden werden. Die Meßgatelänge wird<br />

an die Netzfrequenz angebunden und beträgt T = 1/ f ≈20 ms. Die Polarisations-

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