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22 Kapitel 2. Einzelspin-Asymmetrien in der elastischen Elektron-Proton-Streuung<br />
2.1.5 Andere Experimente zu paritätsverletzender Elektronstreuung<br />
Es gibt eine Reihe weiterer Experimente, die sich mit der Bestimmung der<br />
Strangeness im Nukleon mittels paritätsverletzender Elektronstreuung befassen:<br />
HAPPEX[31] am TNJAF, SAMPLE [32] an MIT-Bates und G 0 am TJNAF [40].<br />
Darüberhinaus gibt es zwei Experimente, die sich derselben experimentellen Methode<br />
widmen, der paritätsverletzenden Elektronstreuung, die aber ein anderes physikalisches<br />
Ziel haben, nämlich die Untersuchung des Laufens der Kopplungskonstante<br />
sin 2 θ W : E-158 [33] am SLAC und Q weak [34] am TJNAF.<br />
SAMPLE<br />
Die SAMPLE-Kollaboration hat Messungen zu den seltsamen Formfaktoren mit<br />
Streuung von Elektronen an Wasserstoff und Deuterium unter Rückwärtswinkeln<br />
130 ◦ ≤ θ e ≤ 170 ◦ am MIT-Bates-Beschleuniger durchgeführt [32]. Der mit dem<br />
Wirkungsquerschnitt gewichtete mittlere Streuwinkel beträgt θ e = 148.15 ◦ [35],<br />
die Targetlänge 40 cm und der mittlere Strahlstrom 40 µA bei einer Polarisation<br />
P ≈ 36%. Es findet ein Luft-Cherenkov-Detektor Verwendung, der wegen der vergleichsweise<br />
geringen Raten unter Rückwärtswinkeln einen großen Raumwinkelbereich<br />
von etwa 1.5 sr abdeckt. Das Cherenkov-Licht der rückgestreuten Elektronen<br />
wird mittels Spiegeln auf 10 Photomultiplier fokussiert, die integrierend messen.<br />
Es wurde nahe der Pion-Produktionsschwelle gemessen, so daß inelastischer Untergrund<br />
unterdrückt ist. Eine apparative Trennung zwischen elastischer Streuung<br />
und Untergrund findet nicht statt, daher muß die experimentelle Asymmetrie später<br />
in der Analyse auf die Abschwächung durch Pionenzerfallsprodukte korrigiert<br />
werden. Deren Beiträge wurden in GEANT-Simulationen ermittelt.<br />
Aufgrund der gewählten Kinematik ist das Experiment sensitiv auf eine Kombination<br />
des seltsamen magnetischen Formfaktors G S M und des neutralen axialen<br />
Formfaktors G e A , während Beiträge von Gs E unterdrückt sind. Messungen an<br />
Wasserstoff (SAMPLE I) und Deuterium (SAMPLE II und SAMPLE III) erlauben<br />
eine Separation zwischen G s M und Ge A .<br />
Bei SAMPLE I wurden Elektronen mit einer Energie von E=200 MeV an Wasserstoff<br />
gestreut [36]. Dies entpricht einem Impulsübertrag von Q 2 = 0.1 (GeV/c) 2 .<br />
Die gemessene und korrigierte Asymmetrie beträgt:<br />
A SAMPLE , p<br />
(<br />
Q 2 = 0.1(GeV/c) 2) = (−5.61 ± 0.67 stat ± 0.88 syst ) · 10 −6 (2.54)<br />
Es wurde eine relative Genauigkeit von 11.9% statistisch und 15.7% systematisch