Umformen - Blechnet
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Reinigungsflexibilität<br />
bei langen Teilen<br />
Hohe Anlagenflexibilität liefert in derTeilereinigung nicht nur<br />
die Steuerung,inForm einer SPS,über die sichProzessfolgen<br />
und -zeiten frei programmieren und überwachsen lassen.<br />
Mindestens genauso wichtig ist das konstruktive<br />
Konzept, wie der Anlagenhersteller<br />
Rosink anhand einer Entwicklung<br />
zeigt: der Anlage RCBC, die bei längeren<br />
Teilen bezüglichder Geometrie viel FreiFreiraum lässt.<br />
JOSEF KRAUS<br />
Mit it der Länge der Bauteile steigt<br />
der Schwierigkeitsgrad der maschinellen<br />
Reinigung. So begrenzt<br />
die Arbeitskammer konventioneller<br />
Toplader die Bauteillänge. Dagegen besteht<br />
bei Durchlaufanlagen die Gefahr, dass<br />
Teile ab einer bestimmten Länge<br />
über die Abmessungsgrenzen der<br />
einzelnen Reinigungsstufen oder<br />
sogar der Anlage hinausragen.<br />
Hohe Verschleppungsraten der<br />
Wasch- und Spülbäder wären die Folge.<br />
In diese Lücke stößt nun der Anlagenhersteller<br />
Rosink, Nordhorn: Zur<br />
Reinigung vonTeilen mit größeren Längen<br />
hat er die Anlage RCBC (Rosink Cross<br />
Beam Cleaner) entwickelt.<br />
Kennzeichnend für diese Anlage ist ein<br />
Düsenstock, der bei der Reinigung in Längsrichtung<br />
der Teile verfährt. Dieses Reinigungsprinzip<br />
ermöglicht unterschiedliche<br />
Anlagengrößen. So bedingten die Abmessungen<br />
von Kurbelwellen für Schiffsmotoren<br />
eine Anlagengröße von 4600 mm×<br />
1800 mm × 1480 mm. Die Reinigung von<br />
Kurbelwellen gab den Anstoß für die Anlagenentwicklung,<br />
zusammen mit Impulsen<br />
vonweiteren Herstellern größerer Bauteile,<br />
sodass sichheute mit dieser Anlagengröße<br />
ein breites Spektrum an Teilen abdecken<br />
lässt – einschließlich größerer flächiger<br />
Teile, zum Beispiel Gehäusebleche. Sie<br />
können beidseitig gereinigt werden. Dazu<br />
befinden sich schräg gestellte Flachstrahldüsen<br />
an der offenen Seite des bügelförmigen<br />
Düsenstocks unter dem Gitter.Düseneinstellungen<br />
und Düsenstockform lassen<br />
sich der jeweiligen Aufgabe anpassen.<br />
Zur Anwendung kommt eine zweistufige<br />
Spritzreinigung: ein Wasch- und Spülprozess<br />
auf wässriger Basis mit Kreislaufführung<br />
der Waschflüssigkeit inklusiveAufbereitung,<br />
die bei der Reinigung von Kurbelwellen<br />
aus einem Ölskimmer als Leichtstoffabscheider<br />
und einem Rücklauf über<br />
Filterkörbe besteht, jedoch aufgerüstet<br />
Zusätzliche Spritzdüsen<br />
an der offenen<br />
Seite des bügelförmigen<br />
Düsenstocks unter dem Gitter<br />
ermöglichen eine beidseitige Reinigung<br />
längerer, flächiger Teile.<br />
Zur Minimierung vonVerschleppungen<br />
wird das Auflagegitter<br />
schräg gestellt.<br />
werden kann, zum Beispiel mit einem Plattenphasentrenner,<br />
einem Vollstromfilter<br />
oder einer Mikrofiltration. Zur Minimierung<br />
vonVerschleppungen wird das Auflagegitter<br />
schräg gestellt. So kann die Waschflüssigkeit<br />
abfließen, die bei der Kurbelwellenreinigung<br />
aus 96% Wasser und 4% waschaktiven<br />
Substanzen besteht. Zum Spülen eignet<br />
sichvollentsalztes Wasser oder weiches<br />
Regenwasser. Plattenwärmeaustauscher<br />
an denTanks halten dieWasch- und Spülflüssigkeit<br />
auf Arbeitstemperatur.Ein Zeitrelais<br />
startet das Aufheizen vor Arbeitsbeginn.<br />
Nach dem Spülen fährt der Düsenstock<br />
indieAusgangslagezurück,dieHeißlufttrocknung<br />
beginnt. Spätestens dann, wenn die<br />
beiden in die Reinigungskammer ragenden<br />
Rohre wie ein großer Fönarbeiten, werden<br />
OBERFLÄCHENTECHNIK<br />
Bilder: Rosink<br />
Der bügelförmige Düsenstock verfährt<br />
beim Waschen und Spülen im Spritzverfahren<br />
in Längsrichtung derTeile. Bei der abschließenden<br />
Heißlufttrocknung funktionieren<br />
die beiden in die Reinigungskammer ragenden<br />
Rohre wie ein großer Fön.<br />
die letzten Verschleppungsreste von den<br />
Teilen geblasen. Gleichzeitig findet dieTrocknung<br />
statt. Die warme Luft entweicht am<br />
gegenüberliegenden Kammerende durch<br />
eine separate Öffnung aus der Anlage und<br />
gelangt durch ein Abluftrohr ins Freie. Bei<br />
Badwechsel erleichtern schräge Böden und<br />
Schieber an der tiefsten Stelle das Absaugen<br />
der Wasch- und Spülflüssigkeit aus den<br />
Tanks. Damit dieTeile beim Waschen, Spülen<br />
und Trocknen in Position bleiben, können<br />
sie auf dem Gitter befestigt werden.<br />
BeiGroßteilen mit ausreichend Gewicht ist<br />
das jedochnicht erforderlich. Auch bei Kleinteilen<br />
benötigt man keine besondere Fixierung.<br />
Sie lassen sich inKörben reinigen.<br />
Bis zu1000 kg kann das Beladungsgewicht<br />
bei der Reinigungsanlage für die Kurbelwellen<br />
betragen. Beim Waschen und<br />
Spülen wird der vierkantförmige Düsenstock<br />
mehrmals hin und her gefahren. Ein<br />
frequenzgeregelter Antrieb ermöglicht die<br />
Umsetzung eines frei programmierten Geschwindigkeitsprofils.<br />
Somit kann die Fahrgeschwindigkeit<br />
der Reinigungsaufgabe<br />
entlang des Verfahrwegs angepasst werden,<br />
der sichinfünf Stufen verkürzenoder<br />
verlängern lässt.<br />
blechnet 1-2010 57