Dekodierung moderner Mythen: von Star Wars zur Popkultur
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Für George Lucas ist Luke Skywalker mehr, als nur der Held seiner<br />
Geschichte. Er ist sein Identifikationssubjekt. „…Luke ist sicher der Held, mit<br />
dem ich mich identifiziere.“ 1 Diese Identifikation geht über die Namensgebung<br />
des Helden hinaus. 1 Luke Skywalker Darsteller Mark Hamill hat diese<br />
Ähnlichkeit erkannt und sie sich bei der Darstellung des Luke Skywalker<br />
zunutze gemacht. „Bei den Dreharbeiten in Tunesien ließ Hamill sogar Lucas’<br />
Gestik und Aussprache in seine Auftritte einfließen.“ 1 Im übertragenen Sinn<br />
lässt sich sagen, dass die Heldenfahrt in <strong>Star</strong> <strong>Wars</strong>, die Heldenfahrt des<br />
‚George Lucas Skywalker’ ist.<br />
1.2.2 Die Berufung<br />
Mit dem Auftritt <strong>von</strong> Luke Skywalker nimmt die Story Fahrt auf und der Film wechselt seine<br />
Erzählperspektive <strong>von</strong> den Robotern zu Luke Skywalker. Bei der Reinigung <strong>von</strong> R2-D2 stößt<br />
Skywalker zufällig auf das Bruchstück eines Hilferufs <strong>von</strong> Prinzessin Leia Organa, die der<br />
Roboter per Hologramm abspielt. Skywalker fühlt sich zu der Prinzessin spontan hingezogen<br />
und will mehr erfahren. Mit ihrer Optik und ihrem Hilfegesuch leistet sie alles notwendige, um<br />
den männlichen Beschützerinstinkt in Skywalker zu wecken, der mit all seiner Naivität<br />
überhaupt keine Ahnung da<strong>von</strong> hat, woran er geraten ist.<br />
Die Figur der Prinzessin hat im klassischen Mythos eine bestimmte Funktion. „Sie ist der<br />
Inbegriff aller Schönheit, die Antwort auf alles Begehren, das beseligende Ziel jeder irdischen<br />
und unirdischen Heldenfahrt. Sie ist Mutter, Schwester, Geliebte und Braut. Was immer in<br />
der Welt gelockt, was immer Freude versprochen hat, war ein Hinweis auf ihre Existenz,<br />
sei’s in der Tiefe des Schlafes, sei’s in den Städten und Wäldern der Erde. Denn sie ist die<br />
Inkarnation des Versprechens der Vollkommenheit, die Gewißheit der Seele, dass sie am<br />
Schluß ihres Exils in einer Welt kreatürlicher Unvollkommenheit wieder die verlorene<br />
Seligkeit schmecken wird: die bei der zärtlichen, nährenden, >>guten