Dekodierung moderner Mythen: von Star Wars zur Popkultur
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Computerspielverfilmungen erst in der jüngeren Vergangenheit etabliert. Hierzu zählen<br />
beispielsweise die Verfilmungen <strong>von</strong> ‚Spider Man’, ‚The incredible Hulk’ und ‚Tomb Raider’.<br />
Allerdings werden Comics seit Ende der siebziger Jahre verfilmt, z.B. die ‚Superman’ Reihe<br />
mit Christopher Reeves und die ‚Batman’ Reihe. Comichelden waren aber auch bereits in<br />
den 50er und 60er Jahren Gegenstand <strong>von</strong> Fernsehserien. <strong>Star</strong> <strong>Wars</strong> generierte eine bis<br />
heute nicht abreißende Flut <strong>von</strong> Comicserien und Computerspielen.<br />
Blanchet führt weiterhin die Neuverfilmung <strong>von</strong> Klassikern als ebenfalls gelungenes<br />
Strategem an. Als Beispiele hierfür können ‚Dracula’, ‚Mask of Zorro’, ‚Godzilla’, ‚Psycho’,<br />
‚Shaft’ und ‚The Mummy’ angeführt werden. Durch die selbstreferentielle Rahmung <strong>von</strong> <strong>Star</strong><br />
<strong>Wars</strong> lässt sich retrospektiv durchaus sagen, dass mit Episode I der Klassiker neu verfilmt<br />
wurde. Die strukturellen Ähnlichkeiten zwischen Episode I und Episode IV, bzw. VI sind<br />
unübersehbar.<br />
Ein wesentliches Merkmal, dass auf dem Konzept des ‚High Concept’ aufsetzt ist das<br />
entsprechende Distributionsschema. Hier differenziert Blanchet zwischen dem ‚Platform<br />
Release’ und dem ‚Saturation Release’. Beim ‚Platform Release’ wird der Film nur in<br />
wenigen zentralen Metropolen Amerikas gestartet. Deshalb lässt sich bei dem Release <strong>von</strong><br />
<strong>Star</strong> <strong>Wars</strong> Episode IV durchaus <strong>von</strong> einem ‚Platform Release’ sprechen, wenn sie auch<br />
nicht, wie oben gezeigt, ganz freiwillig <strong>von</strong>statten ging.<br />
Beim Saturation Release hingegen wird der Film auf einer maximalen Anzahl <strong>von</strong><br />
Leinwänden zugleich gestartet. „Heute geht kaum eine Majorproduktion oder aufwändigerer<br />
Pick-up mit weniger als 2000 Kopien ins Rennen.“ 88 Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurden<br />
die ersten globalen ‚Saturation Releases’ gestartet. Hierunter fallen beispielsweise Matrix II,<br />
die ‚Herr der Ringe’ Trilogie, ‚Harry Potter’ etc und selbstverständlich die Episoden I – III <strong>von</strong><br />
<strong>Star</strong> <strong>Wars</strong>. Der Gedanke hinter dem Saturation Release ist der, dass die Idee des ‚High<br />
Concept’ Pre-sold Properties verschafft. Diese Properties sollen, durch die Präsenz der<br />
aktuellen Marketingkampagne, maximalen Ertrag beim Release des Films erwirtschaften.<br />
Flankiert wird der ‚High Concept’-Film durch die den Umsatz befeuernde ‚Crossover<br />
Publicity’, mittels derer ein hoher ‚Wiedererkennungswert’ generiert werden soll.<br />
Das Handwerk des Blockbusterkinos treibt dabei interessante Blüten im Mediendschungel<br />
vor sich her. So wird versucht ‚attraktive Hintergrundstories für Zeitgeistmagazine und<br />
Infotainment’ zu entwickeln. Wird ein Blockbuster nur <strong>von</strong> Ferne angekündigt, erscheinen<br />
alsbald entsprechende Dokumentationen, scheinbar in der gesamten Medienwelt. Dies ist<br />
durch einen Begleitumstand heutiger medialer Exposition zu erklären. Die Querverbindungen<br />
88 Blanchet, R., 2003. S. 167<br />
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