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Dekodierung moderner Mythen: von Star Wars zur Popkultur

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Einleitung<br />

<strong>Popkultur</strong> ist ein schillernder Begriff. Ein Begriff der heute aus unserem alltäglichen Leben<br />

kaum mehr wegzudenken ist. In den westlichen, postindustriellen Gesellschaften erweist es<br />

sich durchaus als schwierig einen Tag zu erleben, ohne ein Popprodukt wahrzunehmen. Pop<br />

ist quasi allgegenwärtig: Fernsehen, Internet, Kino, Radio, Zeitschriften, Zeitungen,<br />

Litfasssäulen, Werbebanner, Werbeplakate, Kleidung, Autos, Einkaufszentren usw. Alles ist<br />

durch Pop infiziert. Aber was ist und woher kommt Pop? Lebt Pop den amerikanischen<br />

Traum vom bösen Stiefkind zum heiß begehrten Liebling? Ist Pop nur der uramerikanische<br />

Weg des Lebens? Wieso funktioniert Pop dann global und vereint die Menschen<br />

unterschiedlichster Kulturkreise unter sich? Ist Pop überhaupt real oder ist es nur ein<br />

Mythos?<br />

Wie kann es sein, dass etwas, dass noch vor wenigen Jahren als Kultur des Proletariats,<br />

also als so genannte ‚Lo-Culture’ gehandelt wurde, so viel positive Dynamik entwickelt, dass<br />

es sich quasi zu einer eigenständigen Kulturform zu entwickeln vermochte? Hat da jemand<br />

nicht aufgepasst? Woher stammt die <strong>Popkultur</strong> und wie weit ist sie vorangeschritten? Hat<br />

<strong>Popkultur</strong> das Potential zu einer Art globaler Leitkultur oder ist die <strong>Popkultur</strong> möglicherweise<br />

bereits die globale Leitkultur?<br />

Fragen wie diese stellen sich unweigerlich, wenn man die Phänomene Pop und <strong>Popkultur</strong><br />

betrachtet. Antworten, die <strong>zur</strong> vollsten Zufriedenheit führen, sucht man vergebens. Sie<br />

werden auch nicht in dieser Arbeit zu finden sein. Für finale Antworten ist die <strong>Popkultur</strong> viel<br />

zu unstet. Zu schnell der Wandel der Mode, der Trends, der Stimmung, als das empirisch<br />

abgesicherte Schlüsse aus den zuweilen sehr kurzlebigen Phänomenen der <strong>Popkultur</strong><br />

gezogen werden könnten. Dennoch versuche ich mit dieser Arbeit der <strong>Popkultur</strong> eine Kontur<br />

abzugewinnen. Eine weitergehende Betrachtung <strong>von</strong> Popphänomenen zeigt, dass sie<br />

strukturelle Gemeinsamkeiten aufweisen, die scheinbar allen Popphänomenen, auf lokaler,<br />

wie auf globaler Ebene, zueigen sind. Auf lokaler Ebene zeigen sie sich tendenziell mehr<br />

indiviualistisch ausgeprägt, während sie auf globaler Ebene tendenziell gesellschaftlicher<br />

orientiert, bis hin zum Mainstream, sind.<br />

Ausgangspunkt dieser Untersuchung waren mehrere Seminare an der pädagogischen<br />

Fakultät der Universität Bielefeld, in denen moderne <strong>Mythen</strong> mit den Mitteln der strukturalen<br />

Hermeneutik in Verbindung mit komparativen Analysen im Stile der ‚Grounded Theory’<br />

untersucht wurden. Unsere Leitfrage dabei war, wieso moderne <strong>Mythen</strong> in der jüngeren<br />

Vergangenheit eine derartige Konjunktur erfahren konnten. Die These ist, dass moderne<br />

<strong>Mythen</strong> in ihrer Narration ein gesellschaftliches Grundbedürfnis aufgreifen, das <strong>von</strong> der<br />

<strong>Popkultur</strong> eo ipso befriedigt werden kann: die Teilhabe <strong>von</strong> Jedermann an kulturellen<br />

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