Play3 Sonderheft – 65 Playstation 4 Spiele 65 PlayStation 4 Spiele (Vorschau)
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test play³<br />
Video killed the radio star: Mit seinem Digitalschwert langt Delsin sehr kraftvoll<br />
im Nahkampf zu, um beispielsweise Funkstationen des DUP zu vernichten.<br />
einfach einen Heidenspaß. Hinzu<br />
kommt, dass das Zerstörungssystem<br />
noch einmal merklich aufgehübscht<br />
wurde. Wachtürme krachen zusammen,<br />
Autos explodieren und spätestens<br />
wenn ihr eine der Superattacken<br />
verwendet, hinterlasst ihr ein<br />
wahres Trümmerfeld. Allerdings ist<br />
nicht die komplette Levelarchitektur<br />
zerlegbar.<br />
Dennoch: Hier haben die Entwickler<br />
wirklich Wort gehalten und<br />
die Intensität der Action auf eine<br />
neue Stufe gehievt, ohne dabei<br />
dem leicht bodenständigen Ansatz<br />
der Vorgänger untreu zu werden.<br />
Auch wenn ihr euch in die Luft katapultiert<br />
und danach in einer Explosion<br />
auf dem Boden aufschlagt<br />
oder mit einer Neon-Explosion<br />
ganze Straßenblöcke einäschert,<br />
fühlt sich Infamous paradoxerweise<br />
stets recht geerdet an. Das ist<br />
zum einen den realistisch charakterisierten<br />
Figuren mit ihren irdischen<br />
Problemen zu verdanken,<br />
zum anderen aber auch der Tatsache,<br />
dass Second Son nicht mehr<br />
in einer fiktiven Metropole spielt,<br />
sondern im realen Seattle, wenn<br />
auch in einer vereinfachten, kleineren<br />
Variante. Dennoch ist Seattle<br />
unverkennbar abgebildet, sei<br />
es durch Bauwerke wie die Space<br />
Needle, Unternehmen wie Sonic<br />
Boom Records oder durch den fast<br />
allgegenwärtigen Regen.<br />
Das alles macht die Stadt spürbar<br />
lebendiger als noch in den Vorgängern,<br />
was mit Sicherheit aber auch<br />
zu einem großen Teil an der fantastischen<br />
Technik liegt. All jene, die erste<br />
Screenshots für aufpoliert hielten,<br />
können nämlich aufatmen: Second<br />
Son ist tatsächlich das wunderschöne<br />
Next-Gen-Spiel geworden, auf<br />
das wir alle gehofft hatten. Lichteffekte,<br />
Vegetation, Animationen, Regen,<br />
Partikeleffekte <strong>–</strong> all das sieht<br />
wirklich fantastisch aus. Auch bleibt<br />
die Framerate stabil (bei 30 fps)<br />
ohne irgendwelche Einbrüche oder<br />
sonstige Ärgernisse. Einzig und allein<br />
die Tatsache, dass Pfützen nicht auf<br />
die Schritte der Hauptfigur reagieren,<br />
wirkt in all dem Optik-Overflow<br />
etwas befremdlich. Hinzu kommt,<br />
dass zwar die wichtigsten Figuren<br />
mit guten deutschen Synchronsprechern<br />
versehen wurden, aber gerade<br />
einige unwichtigere Personen doch<br />
arg gestelzt klingen <strong>–</strong> aber das ist im<br />
Lokalisations-Alltag ja keine Überraschung<br />
mehr. Wer den besten Sound<br />
will, stellt auf Englisch um.<br />
Schlaf, Kindchen, schlaf<br />
Apropos Umstellen: Das müsst ihr<br />
euch hinsichtlich der Nebenmissionen<br />
nicht. Denn wie schon in den<br />
Vorgängern findet sich hier einer<br />
der größten Kritikpunkte von Infamous:<br />
Second Son. Die Nebenmissionen<br />
sind meist langweilig und wiederholen<br />
sich bereits im zweiten von<br />
13 Stadtteilen. In jedem Bezirk warten<br />
diverse Standardaufgaben auf<br />
euch, die ihr teilweise sogar erledigen<br />
müsst, um die nächste Story-<br />
Mission starten zu können. Während<br />
das Vernichten von Kommandozentralen<br />
immerhin noch abwechslungsreich<br />
genug ist, verkommen<br />
das Sammeln von Audiobändern<br />
und der für Upgrades benötigten<br />
Phönix in der Asche: Mit der Super-Fähigkeit des Rauchsets katapultiert sich Delsin in die Luft, um dann einem Kometen<br />
gleich auf den Boden zu schnellen <strong>–</strong> man sieht ihn hier sogar im Inneren der Flammen, wenn man genau hinsieht.<br />
12 | <strong>Sonderheft</strong> 01.2014 | play 3 www.playdrei.de