17.04.2014 Aufrufe

Play3 Sonderheft – 65 Playstation 4 Spiele 65 PlayStation 4 Spiele (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

play³ test<br />

Meinung<br />

„Sehr guter Shooter mit<br />

grandioser Technik!“<br />

Matti Sandqvist Redakteur<br />

Wenn man seinen Freunden zeigen möchte, wie gut<br />

Next-Gen-Grafik sein kann, führt kein Weg an Killzone:<br />

Shadow Fall vorbei <strong>–</strong> allein das ist ein guter<br />

Kaufgrund für den Titel. Doch Guerilla Games hat<br />

mit dem vierten Teil nicht nur den bisher schönsten<br />

Ableger der Reihe geliefert, sondern auch<br />

spielerisch im Vergleich zu den Vorgängern deutlich<br />

zugelegt. Es ist insgesamt einfach unglaublich, wie<br />

viel die Entwickler innerhalb von nur 20 Monaten<br />

geschafft haben! Wäre da nicht die eine oder andere<br />

nervige Passage in der Kampagne und würde die<br />

Story auch mal Emotionen hervorrufen, hätte der<br />

grafische Wunderknabe auch locker eine Wertung<br />

jenseits der 90 verdient.<br />

Düster: Die dunklen Gassen von New Helghan<br />

sehen ziemlich atmosphärisch aus.<br />

fensichtlich viele Bezüge zur Berliner<br />

Mauer oder dem Nationalsozialismus<br />

hat, deutlich mehr hätte<br />

machen können <strong>–</strong> etwa eine Auseinandersetzung<br />

mit den Problemen<br />

einer totalitären Gesellschaft<br />

wäre locker drin gewesen. Ebenso<br />

mau ist die Emotionalität der Geschichte<br />

<strong>–</strong> große Gefühlsausbrüche<br />

dürfte Kellans Abenteuer bei<br />

den wenigsten hervorrufen und<br />

auch die Charaktere sind relativ<br />

oberflächlich und klischeehaft gezeichnet.<br />

Die Story führt den <strong>Spiele</strong>r<br />

jedoch gekonnt von einem Level<br />

zum nächsten, ohne dabei großartig<br />

zu stören <strong>–</strong> immerhin!<br />

Intelligente Action<br />

Doch ein Ego-Shooter braucht<br />

nicht unbedingt eine starke Handlung,<br />

vielmehr kommt es auf gutes<br />

und abwechslungsreiches Gameplay<br />

an. Die Spielmechanik von<br />

Shadow Fall erinnert lobenswerterweise<br />

ein wenig an die Crysis-<br />

Reihe. Statt eines Nano-Anzugs<br />

steht uns aber <strong>–</strong> neben einem großen<br />

Arsenal an Hightech-Waffen<br />

<strong>–</strong> eine OWL-Drohne zur Seite, mit<br />

deren Hilfe wir etwa Feinde kurzzeitig<br />

betäuben, Computer hacken,<br />

uns wiederbeleben oder entfernte<br />

Plattformen erreichen.<br />

Die Levels sind wie im Crytek-<br />

Shooter allesamt recht offen gestaltet,<br />

am Anfang eines Auftrags<br />

erfahren wir lediglich die Missionsziele.<br />

Uns bleibt also oft selbst<br />

überlassen, in welcher Reihenfolge<br />

wir vorgehen und ob wir lieber<br />

lautlos oder brachial die Aufgaben<br />

lösen. Deshalb lohnt es sich, am<br />

Anfang eines Levels die Umgebungen<br />

nach Feinden abzusuchen und<br />

sich Gedanken etwa darüber zu<br />

machen, welche Waffen man einsetzt<br />

und welche Funktionen der<br />

OWL-Drohne für die jeweilige Passage<br />

am hilfreichsten sind.<br />

So lobenswert dieser freie Ansatz<br />

ist, er frustriert auch manchmal:<br />

Da das Spiel nicht immer Hinweise<br />

darauf gibt, welchen Weg<br />

man nehmen sollte, ist man mit der<br />

Erkundung eines Gebiets oft unnötig<br />

lange beschäftigt und fragt sich,<br />

was die Entwickler von einem wollen.<br />

Auch so mancher unfair gesetzte<br />

Checkpoint und die trivialen<br />

Rätseleinlagen verlängern die<br />

Spielzeit von etwa neun Stunden<br />

nur künstlich.<br />

Ein wenig zu einfach<br />

Wegen der vielen Taktik-Optionen<br />

dürften Serienneulinge zudem in<br />

den ersten Stunden etwas überfordert<br />

sein. Das ist schade, denn<br />

die Entwickler verschießen fast ihr<br />

gesamtes Pulver, was die Komplexität<br />

angeht, in der Anfangsphase<br />

des Spiels <strong>–</strong> gegen Ende tauchen<br />

kaum neue herausfordernde <strong>Spiele</strong>lemente<br />

auf. Da wäre es vielleicht<br />

sinnvoller gewesen, etwa die einzelnen<br />

Funktionen der OWL-Drohne<br />

nacheinander einzuführen.<br />

Ein weiterer kleiner Kritikpunkt<br />

ist, dass Shadow Fall auch auf<br />

dem höchsten Schwierigkeitsgrad<br />

in den Ballereien nicht herausfordernd<br />

ist. Das liegt zum einen an<br />

der Möglichkeit, sich mithilfe der<br />

OWL-Drohne wiederbeleben zu<br />

lassen und zum anderen an den KI-<br />

Gegnern. Die Feinde tauchen zwar<br />

in großen Zahlen auf, greifen aber<br />

eher selten von der Flanke aus an<br />

und halten zudem nur wenige Treffer<br />

aus. Positiv ist aber, dass die<br />

Entwickler auf ein Auto-Aim verzichtet<br />

haben. Anders als bei anderen<br />

Konsolen-Shootern wie Battlefield<br />

4 oder Call of Duty: Ghosts<br />

muss man in Shadow Fall selbst<br />

zielen, was dank der sehr präzisen<br />

Steuerung problemlos von der<br />

Hand geht.<br />

MS<br />

Nervig: Obwohl die Szene mit dem Wingsuit brachial gut aussieht,<br />

frustriert sie zugleich. Man weiß einfach nicht, wohin man fliegen soll.<br />

Killzone: Shadow Fall<br />

Pro & Contra<br />

Termin: 29. November 2013<br />

Hersteller: Sony<br />

Entwickler: Guerilla Games<br />

USK-Freigabe: ab 18 Jahren<br />

Preis: ca. 60 Euro<br />

Grafik 9<br />

720p 1080p optionaler 3D-Modus<br />

1080p, scharfe Texturen, tolle Lichteffekte, viele<br />

Details <strong>–</strong>so muss Next-Gen-Grafik aussehen!<br />

SOUND 8<br />

Stereo Dolby Digital 5.1 PCM 7.1<br />

Texte/Sprachausgabe: deutsch/deutsch<br />

Realistischer Waffensound, atmosphärischer<br />

Soundtrack, durchschnittliche Synchronisation<br />

Bedienung 9<br />

Sixaxis-Steuerung Vibrationsfunktion<br />

<strong>PlayStation</strong> Move: erforderlich optional<br />

Installationsgröße: 41 GByte (erforderlich)<br />

Sehr gute Shooter-Steuerung, die sogar ohne<br />

Auto-Aim auskommt<br />

Einzelspieler 9<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht bis schwer (3 Stufen)<br />

Speichersystem: Checkpoints<br />

Weitläufige Levels sorgen für viele Taktikoptionen,<br />

die Story ist jedoch nur Durchschnitt.<br />

MEHRSPIELER 8<br />

<strong>Spiele</strong>r online: 2-24 <strong>Spiele</strong>r offline: 1<br />

Der Multiplayer-Modus hat mit insgesamt acht<br />

guten Varianten zwar viel Potenzial, doch herrscht<br />

auf den Servern leider oft akuter <strong>Spiele</strong>rmangel.<br />

Grandiose 1080p-Grafik<br />

Abwechslungsreiche Umgebungen<br />

Viele taktische Möglichkeiten<br />

Grandiose Tonkulisse<br />

Einige nervige Passagen<br />

Story eher durchschnittlich<br />

Wertung & Fazit<br />

87<br />

Grafisch brillant, spielerisch<br />

hochklassig <strong>–</strong> ein<br />

gelungener PS4-Auftakt!<br />

www.playdrei.de play 3 | <strong>Sonderheft</strong> 01.2014 | 29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!