Play3 Sonderheft – 65 Playstation 4 Spiele 65 PlayStation 4 Spiele (Vorschau)
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play³ test<br />
Meinung<br />
„Chaotisch und wunderschön<br />
<strong>–</strong> so muss das!“<br />
Sascha Lohmüller Redakteur<br />
In der Cover-Story der play³ 03/14 habe ich ja noch<br />
ein wenig herumgesponnen, was alles mit dem<br />
Karma-System und dem Kräfteabsorptions-Feature<br />
möglich gewesen wäre. Nun … eingetreten ist davon<br />
leider kaum etwas. Die Sache ist nur die: Das ist gar<br />
nicht mal schlimm. Denn Second Son funktioniert<br />
auch ohne diesen spielerischen Quantensprung. Es<br />
nimmt das Gameplay der Vorgänger, verfeinert es<br />
hier, fügt dort ein paar Neuigkeiten ein und garniert<br />
das Ganze mit einer wirklich fantastischen Technik.<br />
Mir persönlich reicht das, denn bei den wichtigen<br />
Punkten <strong>–</strong> Superkräfte, Action, Karmasystem und<br />
größtenteils auch Story <strong>–</strong> ist Second Son eine verbesserte<br />
Version seiner eh schon guten Vorgänger.<br />
Jetzt dämmert’s: Die Licht- und Wettereffekte sind fantastisch. Da ist es fast schon schade, dass die Tageszeit<br />
nicht dynamisch ist, sondern zur jeweiligen Hauptmission gehört. Es sollte immer nieseln im Morgengrauen!<br />
Explosionsscherben oder das Ausschalten<br />
von Doppelagenten und<br />
Kameras schnell zur ermüdenden<br />
Routine. Immerhin tragen all diese<br />
Aktionen dazu bei, das DUP aus den<br />
Stadtteilen zu vertreiben. Dadurch<br />
könnt ihr dann a) die Schnellreiseoption<br />
in diese Bezirke wahrnehmen<br />
und trefft b) nicht mehr ständig auf<br />
DUP-Patrouillen. Noch ermüdender<br />
sind diejenigen regelmäßigen<br />
Zusatzaufgaben, die euch „nur“ mit<br />
ein Paar Karma-Pünktchen versehen.<br />
Wenn ihr das zwanzigste Mal<br />
eine Gruppe von Drogendealern vermöbelt<br />
oder Demonstranten aufmischt,<br />
erwacht in euch unweigerlich<br />
der Wunsch, euch selbst mit<br />
einer Rauchgranate zu sprengen.<br />
Einziger Lichtblick im Miniaufgaben-<br />
Einerlei: die Graffitis. Wie eingangs<br />
erwähnt, ist Delsin ein begnadeter<br />
Sprayer und um das DUP zu demütigen,<br />
kann er an bestimmten Stellen<br />
der Stadt Wände mit seiner Sprühflasche<br />
veredeln. <strong>Spiele</strong>risch bieten<br />
die künstlerischen Einlagen zwar nur<br />
simples Gyrosensor-Gewackel, dafür<br />
entschädigen aber die oftmals wirklich<br />
lustigen Motive.<br />
Eine weiterer Strang Nebenmissionen<br />
wird zum Release freigeschaltet:<br />
die Paper Trails. Hier müsst<br />
ihr einem Origami-Conduit folgen<br />
und einen Mordfall aufklären. Um<br />
die schicke Story, die mehr Details<br />
zur Vorgeschichte erklärt, zu erleben,<br />
müsst ihr euch auf einer Webseite<br />
registrieren <strong>–</strong> diese Webanbindung<br />
ist ein zentrales Element der<br />
Quest-Reihe und wird nicht jedem<br />
Zocker schmecken. Dennoch: Das<br />
Mini-Add-on ist kostenlos und daher<br />
grundsätzlich willkommen.<br />
Wo also ordnet sich Infamous: Second<br />
Son schlussendlich ein? Es<br />
ist sicherlich nicht die Revolution<br />
geworden, die sich manch ein<br />
Fan erhofft hatte. Es ist eher eine<br />
natürliche Evolution, eine Weiterentwicklung<br />
dessen, wofür Infamous<br />
1 und 2 den Grundstein gelegt<br />
haben. Wir finden das völlig<br />
okay, denn schließlich waren bereits<br />
die Vorgänger sehr gute Open-<br />
World-Titel und Second Son ist in<br />
fast allen Belangen besser. Es sollte<br />
nur niemand erwarten, dass Sucker<br />
Punch mit ihrem neuesten<br />
Werk Wege beschreiten, die das<br />
Genre revolutionieren. Wer diesen<br />
Fehler nicht macht, erhält mit dem<br />
neuesten Infamous gute 10 bis 30<br />
Stunden fantastisch inszenierte<br />
Action. Nicht mehr, aber auch auf<br />
keinen Fall weniger. <br />
SL<br />
Infamous: Second Son<br />
Pro & Contra<br />
Termin: 21. März 2014<br />
Hersteller: Sony<br />
Entwickler: Sucker Punch<br />
USK-Freigabe: ab 16 Jahren<br />
Preis: ca. 70 Euro<br />
Grafik 10<br />
720p 1080p optionaler 3D-Modus<br />
Wunderschöne, flüssig laufende, knackig-scharfe<br />
Grafik, die selbst Killzone in die Tasche steckt.<br />
SOUND 8<br />
Stereo Dolby Digital 5.1 PCM 7.1<br />
Texte/Sprachausgabe: deutsch/englisch<br />
Sehr gute englische, meist gute deutsche Sprecher.<br />
Im Abspann ein Nirvana-Cover <strong>–</strong> passt.<br />
Bedienung 9<br />
Sixaxis-Steuerung Vibrationsfunktion<br />
<strong>PlayStation</strong> Move: erforderlich optional<br />
Installationsgröße: ca. 25 GByte (erforderlich)<br />
Nicht mehr so hakelig wie im ersten Teil, hier und<br />
da nervt die Kamera <strong>–</strong> kaum Grund zum Meckern.<br />
Einzelspieler 9<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht bis schwer (3 Stufen)<br />
Speichersystem: freies Speichern + Autosave<br />
Wer nur der Story folgt, hat 10 Stunden zu tun, wer<br />
alles sammelt und beide Enden sehen will, klar mehr.<br />
MEHRSPIELER -<br />
<strong>Spiele</strong>r online: - <strong>Spiele</strong>r offline: -<br />
Infamous: Second Son ist wie die Vorgänger ein<br />
reiner Einzelspieler-Titel. Auch der Editor für<br />
Missionen ist nicht mehr mit an Bord.<br />
Fantastische Technik <strong>–</strong> DAS ist Next-Gen<br />
Unterhaltsame Superkräfte, viele Upgrades<br />
Gut erzählte Story mit netten Charakteren<br />
Schön nachempfundenes Seattle<br />
Wenige schlecht synchronisierte Figuren<br />
Großteil der Nebenaufgaben nervt schnell<br />
Crosstown Traffic: Das nachgebaute Seattle ist in zwei Stadtteile aufgeteilt <strong>–</strong> den zweiten<br />
dürft ihr erst nach ein paar Stunden betreten. Ansonsten ist die Metropole frei begehbar.<br />
Wertung & Fazit<br />
89<br />
Besser und hübscher<br />
als die Vorgänger <strong>–</strong> aber<br />
keine Genrerevolution<br />
www.playdrei.de play 3 | <strong>Sonderheft</strong> 01.2014 | 13