Play3 Sonderheft – 65 Playstation 4 Spiele 65 PlayStation 4 Spiele (Vorschau)

play³ vorschau
Next Gen: Solche Grafikqualität wäre niemals auf der guten, alten PS3 möglich
gewesen. Besonders die Landschaftsgestaltung wirkt sehr überzeugend.
Zwischen den Fronten: Geralt muss immer wieder schwierige Entscheidungen
treffen. Die Hauptgeschichte verzweigt sich in drei völlig unterschiedlichen Enden.
zieht. Wie in den Vorgängerspielen
gerät Geralt dabei wieder zwischen
die Fronten mehrerer Fraktionen
und muss knifflige Entscheidungen
treffen, die sich nicht nur auf kleine
Quests, sondern auch auf die große
Hauptstory auswirken. Wann und
wie er der Geschichte folgt, bleibt
dem Spieler überlassen – im Gegensatz
zu den Vorgängern ist The
Witcher 3 nämlich ein Open-World-
Spiel, man erkundet die wunderschöne,
lebendige Welt also auf eigene
Faust. Trotzdem versprechen
die Entwickler, dass die Story sogar
noch dichter und dramatischer
als in den aufregenden Vorgängern
ausfallen wird. Aber ob das wirklich
so hinhaut? Leise Zweifel sind
da durchaus angebracht, denn The
Witcher 3 soll 30 bis 40 (!) Mal größer
ausfallen als der zweite Teil. CD
Projekt gibt sich trotzdem selbstbewusst:
Während die Entwickler
uns das Spiel vorführten, betonten
sie sogar: In Sachen Umfang soll
The Witcher 3 selbst das Spielweltmonster
Skyrim schlagen.
Hexer auf der Jagd
Aber was bringt die größte Spielwelt,
wenn sie nicht gut gefüllt ist? Dafür
haben die Entwickler mehr als 100
Stunden an handgefertigten Quests
in Arbeit. Die Hälfte davon soll auf
die Story entfallen, die andere auf
Nebenaufgaben, in denen kleine Geschichten
erzählt, aber auch Monster
gejagt werden – immerhin muss
Geralt sich seinen Lebensunterhalt
verdienen. Mit seinem Pferd und
auf Wunsch sogar per Boot bereist
er die Spielwelt, die grob in drei Zonen
unterteilt ist: das trostlose No
Man’s Land, die gewaltige Stadt Novigrad
und das nordisch-raue Gebiet
Skellige Island, das optisch
stark an Skyrim erinnert. Dort kann
Geralt sich um die Sorgen und Nöte
der Bevölkerung kümmern und sich
auf die Suche nach seltenen Bestien
machen. Als Monsterjäger ist er
nämlich auch so etwas wie eine Art
Fantasy-Detektiv: Dank seiner geschärften
Mutanten-Sinne kann er
Tatorte und Leichen untersuchen,
um so Hinweise zu sammeln, mit
welchem Monster er es zu tun hat.
Auch Rückfragen bei NPCs helfen
ihm weiter. Hat er dann genügend
Informationen beisammen, bereitet
er sich durch spezielle Tränke, Salben
und Kräuter auf den Kampf vor,
denn jedes Monster hat bestimmte
Stärken und Schwachstellen. Wer
sich zum Beispiel unvorbereitet einem
Werwolf bei Mitternacht entgegenstellt,
hat schlechte Karten – zumal
die Stärke der Monster nicht an
Geralts Level angepasst wird, sodass
man also auch mal in Gebiete vorstoßen
kann, die eigentlich noch zu
hochstufig für unseren Helden sind.
In den actionbetonten Kämpfen
nutzt Geralt zwei Schwerter – eins
aus Metall, das gegen Menschen
zum Einsatz kommt, und eins aus
Silber, das besonders gegen Monster
effektiv ist. Aber auch andere
Items finden ihren Weg in Geralts
Inventar, darunter Nahrung und alchemistische
Zutaten sowie seltene
Materialien, mit denen er sich
spezielle Klingen und Rüstungsteile
herstellen kann. Außerdem ver-
fügt Geralt über eine kleine Auswahl
an Zaubersprüchen, die er über ein
neu gestaltetes Talentesystem seinen
Vorlieben anpassen kann.
Wenn wirklich alles hinhaut wie
geplant, haben Rollenspielfans einen
grafisch beeindruckenden, riesigen
Next-Gen-Titel vor sich – allerdings
erst 2015, denn einen Release
in diesem Jahr hat CD Projekt bereits
ausgeschlossen. FS
Meinung
„Hoffentlich übernehmen
sich die Entwickler nicht!“
Felix Schütz Redakteur
Als ich The Witcher 3 das erste Mal live und in Bewegung
sah, fiel mir die Kinnlade runter: Das, was
mir CD Projekt da eine gute Stunde lang vorspielte,
war viel, viel mehr, als ich mir von einer einfachen
Fortsetzung erwartet hätte! Die Vorgänger boten
ja schon eine herrlich düstere Welt voller interessanter
Charaktere, kniffliger Entscheidungen und
spannender Quests. Nun kommt nicht nur feinste
Next-Gen-Grafik, sondern vor allem dieser riesige
Umfang dazu – und der macht mir ein bisschen
Angst: Kann CD Projekt wirklich mehr als 100 Stunden
handgemachter Quests auf dem Niveau des
Vorgängerspiels liefern? Plus coole Nebenbeschäftigungen?
Ich habe da noch meine Zweifel! Immerhin
ging selbst dem sehr guten, aber viel kleineren The
Witcher 2 im letzten Spieldrittel kräftig die Puste
aus. Doch auch wenn sicher noch viel schiefgehen
kann: Was ich bislang von The Witcher 3 gesehen
habe, war schlicht beeindruckend.
Darauf basiert unsere Meinung:
Anfang 2013 haben uns die Entwickler exklusiv besucht
und uns das Spiel eine Stunde lang vorgespielt.
Später sahen wir es noch mal auf der Gamescom.
Infos
HERSTELLER
Bandai Namco
ENTWICKLER
CD Projekt
Mit den beiden Vorgängerspielen (Teil 1 nur für PC,
Teil 2 für PC und Xbox 360) hat sich das polnische
Team einen exzellenten Ruf unter RPG-Fans erarbeitet.
ALTERNATIVE The Elder Scrolls 5: Skyrim
In Sachen Umfang und Atmosphäre ungeschlagen. Noch.
TERMIN 2015
Held wider Willen: Geralt ist zwar von Beruf Monsterjäger, tritt aber notfalls auch
für die Schwachen und Wehrlosen ein – egal ob Mensch oder Fabelwesen.
Wertungstendenz
75 - 95
0 100
www.playdrei.de play 3 | Sonderheft 01.2014 | 55