Gemeindezeitung, Ausgabe 97 - Paunzhausen

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Seite 22 Gemeinde Aktuell Juni 2013 Geburtstag und Goldene Hochzeit (UG) „Gottes guter Segen sei mit Euch“ sangen am Ende des Gottesdienstes zum 4. Fastensonntag die Sänger und Sängerinnen des Kirchenchors ihrem Chorleiter Hans Schauer zum 75. Geburtstag und seiner Frau Sissy zur goldenen Hochzeit. Pater Jojo gratulierte dem Ehepaar zu diesem hohen Festtag. Den Dank der Pfarrei überbrachte Karl Bach für viele, viele Jahre Mitarbeit im Pfarrgemeinderat, Kirchenverwaltung und der Leitung des Kirchenchores. Seit 46 Jahren leitet Hans Schauer nun schon den Kirchenchor. Hierbei gestaltete er viele, viele Festgottesdienste, Begräbnisse und führte nun auch schon mehr als 30 Adventsingen auf, die im gesamten Oberland bekannt sind. In seiner Erwiderung bedankte sich Hans Schauer für die Glückwünsche und gedachte wehmütig an die jüngst verstorbenen Weggefährten Hans Oberhauser, der 15 Jahre als Organist in Paunzhausen aushalf und an Alois Stampfl, den Zitherspieler der Paunzhausener Stubenmusik. Über neue Sänger und Sängerinnen würden sich die Kirchengemeinde und der Kirchenchor sehr freuen. Hundertjähriger Kalender Juni 1. - 4. herrlich schönes Wetter 5. sehr nebelig 6. starker Regen 7. - 27. schönes warmes Wetter, es regnet nur 2 mal kurz 28. - 29. es regnet 30. sehr kalte Nacht Juli 1. Nebel! 2. - 5. unbeständiges Wetter mit Regen 6.- 13. windig, kühl, bewölkt mit teilweise Sonnenschein 14. großer Platzregen1 5.- 31. schön bis schwül warm August 1.- 8. schönes warmes Wetter bis sehr warm 9. - 10. trübe und regnerisch 11. - 20. große Hitze, unleidlich schönes warmes Wetter 21. - 26. Regenwetter 27. - 31. schön warm bis heiß Die Nachtigall Das macht, es hat die Nachtigall Die ganze Nacht gesungen; Da sind von ihrem süßen Schall, Da sind in Hall und Widerhall Die Rosen aufgesprungen. Sie war doch sonst ein wildes Blut Nun geht sie tief in Sinnen, Trägt in der Hand den Sommerhut Und duldet still der Sonne Glut Und weiß nicht, was beginnen. Das macht, es hat die Nachtigall Die ganze Nacht gesungen; Da sind von ihrem süßen Schall, Da sind in Hall und Widerhall Die Rosen aufgesprungen. (Theodor Storm)
Juni 2013 Gemeinde Aktuell Seite 23 75. Geburtstag Wir gratulieren Hans Schauer wurde als Sohn eines Lehrers in München - Neuhausen geboren. Den Beginn des Krieges verbrachte die Familie in diesem Stadtteil. Als die Bombenangriffe sich immer mehr häuften, wurden die Münchner Kinder evakuiert. So auch die 5. Klasse seines Vaters, die allesamt Waisenkinder waren. Die Familie zog mit nach Bad Wiessee. Dort wurde Hans Schauer auch in die 1. Klasse eingeschult. Nach dem Einmarsch der Amerikaner zog die Familie wieder in die Münchner Wohnung. Herr Schauer besuchte die Volksschule am Dom - Pedro - Platz, trat dann in die Rupprecht - Oberrealschule über und schloss mit dem Abitur 1958 die Schulausbildung ab. Anschließend besuchte er die pädagogische Hochschule der Uni München und legte 1961 die 1. Staatsprüfung ab. Seinen ersten Einsatz als Lehrer hatte er in Eltingshausen (Ufr.) in der Nähe von Bad Kissingen. Schon bald nach seiner Ankunft trat Hans Schauer der dortigen Kissinger Kantorei bei und spielte bei vielen Gelegenheiten als Geiger in Messen der katholischen und evangelischen Kirche mit. Im neuen Schuljahr wurde er nach Paunzhausen versetzt. Nach seiner Heirat 1963 kamen seine beiden Kinder Wolfgang und Gabriele zur Welt. November 1966 gründete Hans Schauer und seine Frau Franziska den Kirchenchor auf Drängen von Michael Dreischl. Er gab sein Engagement im Freisinger Domchor auf und widmete sich von nun an ganz der Musik in Paunzhausen. So entstand 1968 noch eine Gruppierung aus dem Chor, nämlich die Paunzhauser Sängerinnen. 1972 gesellten sich zur Begleitung der Sängerinnen Zither und Hackbrett hinzu. Die Stubnmusik war als 2. Formation geboren. 1978 entstand auch noch der Theaterspielkreis, bei dem Herr Schauer die Regie führte. 10 Jahre wurden Lustspiele aufgeführt, bis durch den Wegzug von mehreren guten Spielern dem Spiel ein Ende gesetzt wurde. Wenige wissen, dass Hans Schauer auch den Anstoß zur Gründung des TSV gegeben hat. Bürgermeister Elfinger und Herr Müller wollten Spieler von Paunzhausen in den Schweitenkirchner Verein integrieren. Dazu rief Herr Schauer eine Sitzung im Gasthaus Liebahrdt ein. Als die Wünsche der Schweitenkirchner vorgebracht wurden, stand Georg Gasteiger auf und erklärte, dass dies nicht in Frage käme. Er wäre dafür, selbst einen Verein zu gründen. Das war die Geburtsstunde des TSV. Hans Schauer schloss sich dieser Meinung an und setzt seine Kräfte für die Neugründung ein. Schon ein paar Jahre später war er zunächst unter Artur Duschner 2. Vorstand und im Anschluss sogar 1. Vorstand. Niemand weiß wahrscheinlich, dass auch Frau Schauer sich für den Verein einsetzte. Sie war nicht nur das erste Mitglied im Verein, sondern sie entwarf auch den Vereinswimpel, denn Geld für einen Auftrag an einen Designer hatte man nicht. Für Herrn Schauer war es nicht leicht, alle Tätigkeiten unter einen Hut zu bekommen. Mittwoch Chorprobe, Donnerstag und Sonntag Fußball, Freitag Stubnmusikprobe, Samstag und Sonntag eventuelle musikalische Auftritte. Es war klar, dass diese Belastung neben der Schule nicht auf die Dauer zu tragen war. So zog er sich im Sport mehr und mehr zurück und widmete sich ganz seiner Musik. Mittlerweile war die Stubnmusik und der Dreigesang doch so bekannt und die Volksmusik zu diesem Zeitpunkt so gefragt, dass man in den 80-er Jahren oft bis zu 50 Auftritten im Jahr zu erledigen hatte. Vor allem kirchliche Hochzeiten wurden in ganz Oberbayern gespielt und gesungen. Reisen der Stubnmusik und der Sängerinnen führten bis Österreich und Ungarn. Auch mehrere Auftritte im Rundfunk waren zu absolvieren. (Sendungen: 12 Mittags!) Heute liegen diese Auftritte der Stubnmusik immer noch im 2-stelligen Bereich, während die Sängerinnen 2004 durch die Erkrankung der 3. Stimme ihr Singen aufgeben mussten. Auch der Kirchenchor sang nicht nur im Ort bei kirchlichen Festtagen, Geburtstagen, Fahnenweihen und Beerdigungen (über 300!), sondern ging auch auf Reisen nach Andechs, Kehlheim, Burghausen usw, um dort jeweils Mozart– oder Haydnmessen aufzuführen. Erwähnenswert sind die 31 Adventsingen, die bis heute veranstaltet wurden. Mit hervorragenden Solisten und professionellen Musikern, sowie dem erweiterten Kirchenchor und der Stubnmusik konnte sich Herr Schauer bei vielen weit her gereisten Zuhörern einen Namen machen. Leider bedauert er es, dass die Paunzhauser nur geringes Interesse für so eine hervorragende Veranstaltung zeigen. Eine große Sorge bereitet ihm der Kirchenchor. In den letzten Jahren mussten 7 Sängerinnen und Sänger aus Gesundheitsgründen aufgeben. Ein kleiner Chor verkraftet solchen Aderlass nicht so leicht. Es wäre schön, wenn auch in Zukunft wieder anspruchsvollere Messen gesungen werden könnten oder wenigstens der Bestand des Chores gesichert sei. Dazu sind sangesfreudige Bürger aufgerufen, mitzumachen. Das „Opfer“ ist eine wöchentliche Chorprobenstunde mit viel Freude am Gesang! Es wäre schön, wenn sich einige bereit erklärten, diesen Schritt zu tun. Das wünscht sich das Geburtstagskind!
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