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Top-TesT<br />
mercedes c 200<br />
Mitte mit Sahne<br />
Extrem niedriger Luftwiderstand, beispielhafter Komfort, optimale Sicherheit:<br />
Laut Mercedes steckt die neue C-Klasse voller Superlative. Fragt sich nur:<br />
Erfüllt die Limousine als C 200 mit Zweiliter-Benziner die hohen Erwartungen?<br />
Mercedes-Fahrer alter<br />
Schule müssen jetzt<br />
ganz stark sein: Bei der neuen<br />
C-Klasse ist der gute Stern auf<br />
allen Straßen aus ihrem Blickfeld<br />
verschwunden. Neben<br />
Avantgarde und AMG trägt ihn<br />
nun auch die Basisversion im<br />
Grill, nur das Exclusive-Exterieur<br />
für 1250 Euro extra ziert<br />
noch die klassische Kühlermaske<br />
mit dem Markensymbol<br />
obendrauf.<br />
unser Avantgarde-testwagen<br />
muss also ohne auskommen,<br />
taugt ansonsten jedoch kaum<br />
zum Bürgerschreck. trotz starker<br />
Gewichtssenkung (bis zu<br />
<strong>10</strong>0 kg) und ausgefeilter Aerodynamik<br />
(c W<br />
-Wert nur 0,24)<br />
steht die Limousine satt und<br />
solide auf ihren optionalen<br />
18-Zoll-Rädern, zeigt optisch,<br />
funktional und qualitativ mehr<br />
Nähe zum Flaggschiff S-Klasse<br />
als zum ähnlich langen, aber<br />
flacheren, innen sehr knapp<br />
geschnittenen Frontantriebs-<br />
Yuppie CLA.<br />
Entsprechend bequemer steigt<br />
man vorn wie hinten ein,<br />
genießt die angenehme Polsterung<br />
und das ungedrängte<br />
Raumgefühl. Von den fast<br />
zehn Zentimetern mehr Radstand<br />
und Außenlänge als<br />
beim Vorgänger ist allerdings<br />
wenig zu spüren, höchstens<br />
die Knie der Fondpassagiere<br />
haben – auch dank speziell<br />
ausgeformter Vordersitzlehnen<br />
– etwas mehr Luft. Im Gegenzug<br />
rückt ihnen wegen der<br />
schräg stehenden Rücksitzlehne<br />
der Dacheinzug näher an<br />
den Kopf.<br />
Selbst der Kofferraum im<br />
kurzen Heck wuchs nur um<br />
fünf Liter, und der tank fällt<br />
mit lächerlichen 41 Litern Volumen<br />
sogar erheblich kleiner<br />
aus als zuvor. Ein größerer 66-<br />
Liter-Behälter kostet ebenso<br />
Aufpreis (59,50 Euro) wie all<br />
die anderen Annehmlichkeiten<br />
aus den Bereichen Infotainment<br />
(Burmester-Audioanlage),<br />
Assistenz (Head-up-Display),<br />
Sicherheit (Pre-Safe-<br />
System) und Komfort (heizbare<br />
und belüftete Vordersitze),<br />
doch nicht alle teuren Extras<br />
erleichtern das Leben in der<br />
C-Klasse.<br />
So hinkt auch das neue Navigationssystem<br />
Comand online<br />
für üppige 35<strong>10</strong>,50 Euro mit<br />
seiner wirren Menüstruktur<br />
sowie den optisch schicken<br />
und haptisch angenehmen,<br />
aber redundanten Bedienelementen<br />
auf der Mittelkonsole<br />
dem BMW iDrive hinterher. In<br />
Material- und Verarbeitungsqualität<br />
liegt der C hingegen<br />
klar vorn, unterstreicht mit geschmackvollen<br />
hochwertigen<br />
Kunststoffen, feiner Chromzier<br />
sowie satt klickenden Schaltern<br />
und Drehreglern seinen<br />
Premiumanspruch.<br />
Noch mehr löst ihn das neue<br />
Fahrwerk mit einer Vierlenker-<br />
Vorderachse und der optimierten<br />
Raumlenkerkonstruktion<br />
hinten ein, das erstmals für<br />
1416 Euro Aufpreis mit Luftpolstern<br />
(Airmatic) verfeinert<br />
werden kann. In Verbindung<br />
mit den adaptiven Dämpfern<br />
26 Auto <strong>10</strong>/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AutoStrassenverkehr