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Heiß auf Asphalt<br />
VON SOMMERREIFEN beachten.<br />
E<br />
Winterreifen fährt man von<br />
Oktober bis Ostern. Jetzt ist<br />
die Zeit von Greiflamelle und<br />
Stahlfelge vorbei. Das müssen<br />
Sie bei NEUKAUF UND MONTAGE<br />
ndlich werden die Tage länger.<br />
Wer jetzt noch die Winterreifen<br />
drauf hat, muss allerdings<br />
auch längere Bremswege<br />
einkalkulieren. Denn die weiche<br />
und auf niedrige Temperaturen<br />
ausgelegte Gummimischung der<br />
Kälteprofis hat auf heißem Asphalt<br />
nicht viel zu bieten. Bis zu<br />
20 Prozent längere Bremswege<br />
können im Extremfall schon<br />
einen Totalschaden bedeuten.<br />
Also runter mit den Winterpellen,<br />
die neue Sommerware liegt<br />
längst in den Lagern. Doch welche<br />
nehmen? Seriöse Reifentests<br />
sind bei der Wahl ein gutes Hilfsmittel,<br />
die passende Größenangabe<br />
findet sich in der Regel im<br />
Fahrzeugschein. Doch oft sind<br />
andere Reifengrößen optisch<br />
attraktiver oder auch günstiger<br />
zu haben. Welche Reifengrößen<br />
in Verbindung mit welchen Felgen<br />
bereits vom Autohersteller<br />
freigegeben sind und daher ohne<br />
weitere Eintragung gefahren werden<br />
dürfen, steht im COC-Papier<br />
des Wagens. Das ist ein eher<br />
unauffälliges Beiblatt, das meist<br />
beim Serviceheft zu finden ist. Im<br />
Zweifel weiß der jeweilige Markenhändler<br />
weiter.<br />
Der lockt im Frühjahr häufig mit<br />
Sonderaktionen. Nicht wenige<br />
Markenwerkstätten bieten Komplettservice<br />
zu attraktiven Preisen.<br />
Hier lohnt der Vergleich:<br />
Während bei Angeboten aus dem<br />
Internet stets Montage, Wuchten<br />
und Altreifenentsorgung einkalkuliert<br />
werden müssen, ist bei<br />
Offerten von Werkstätten oder<br />
Reifenfachhändlern dieses Servicepaket<br />
meist mit dabei. Oft<br />
sogar in Verbindung mit Zusatzleistungen<br />
wie etwa einer Reifengarantie,<br />
bei der plattgefahrene<br />
Reifen innerhalb des Garantiezeitraums<br />
kostenlos ersetzt werden.<br />
Wer die bereits im Vorjahr gefahrenen<br />
Räder montiert, sollte auf<br />
eine gründliche Sichtprüfung von<br />
Lauffläche und Seitenwand nicht<br />
verzichten. Eingefahrene Fremdkörper,<br />
Risse oder Schnitte sind<br />
ein Fall für den Fachmann, ebenso<br />
eventuelles Nachwuchten.<br />
Schon eine leichte Unwucht kann<br />
durch permanente Vibrationen<br />
die Fahrfreude auf Dauer trüben.<br />
Hat ein Reifen während des Winterschlafs<br />
deutlich Luft verloren,<br />
deutet das auf einen versteckten<br />
Reifenschaden hin. Doch nicht<br />
nur der Reifen kann undicht werden,<br />
auch Ventile und sogar Felgen<br />
können für Druckverlust verantwortlich<br />
sein. Auch übers Jahr<br />
gilt: Regelmäßige Druckkontrolle<br />
hilft Reifenschäden vermeiden.<br />
Thiemo Fleck<br />
❶<br />
➑<br />
➋ ➌ ➍ ➏<br />
➐<br />
➎<br />
➒<br />
So liest man den Reifen richtig<br />
➊ Reifenbreite in Millimetern<br />
➋ Reifenhöhe im Verhältnis zur Breite in Prozent<br />
➌ Radialreifen (technische Bauart)<br />
➍ Reifendurchmesser an der Felge in Zoll<br />
➎ Load-Index (Reifentragfähigkeit) siehe Tabelle<br />
➏ Speed-Index. Muss bei Sommerreifen über<br />
der möglichen Höchstgeschwindigkeit des<br />
Fahrzeugs liegen<br />
➐ Kennzeichnung XL – hier Extra Load für<br />
erhöhte Tragfähigkeit<br />
➑ Outside – Außenseite oder Drehrichtung:<br />
Montagekennzeichnung bei asymmetrischen<br />
oder laufrichtungsgebundenen Reifen<br />
➒ DOT-Nummer. Gibt das Produktionsdatum<br />
des Reifens an. 2613 steht dabei für die<br />
26. Kalenderwoche 2013<br />
Quelle: Continental<br />
Winterreifen bremsen länger<br />
Besonders auf trockenem, heißem Asphalt<br />
sind Winterreifen wegen ihres feingliedrigeren<br />
Profils und der weichen Mischung deutlich im<br />
Nachteil. Im schlimmsten Fall ist der Bremsweg<br />
um bis zu 20 Prozent länger. De r höhere<br />
Rollwiderstand treibt zudem den Spritverbrauch<br />
nach oben, auch der Reifenverschleiß<br />
ist deutlich höher.<br />
Das sind die Codes<br />
Speed-Index Geschwindigkeit<br />
S bis 180 km/h<br />
T bis 190 km/h<br />
H bis 2<strong>10</strong> km/h<br />
V bis 240 km/h<br />
W bis 270 km/h<br />
Y bis 300 km/h<br />
Z über 240 km/h*<br />
*Herstellerfreigaben beachten<br />
Load-Index Tragfähigkeit pro Reifen*<br />
70 bis 335 kg<br />
75 bis 387 kg<br />
80 bis 450 kg<br />
85 bis 515 kg<br />
90 bis 600 kg<br />
95 bis 690 kg<br />
<strong>10</strong>0 bis 800 kg<br />
*Bei Nennluftdruck<br />
Der Load-Index<br />
beschreibt bei Pkw<br />
die zulässige<br />
Belastbarkeit eines<br />
Reifens bei Nennluftdruck<br />
und Indexgeschwindigkeit.<br />
Bei Winterreifen<br />
darf der<br />
Speed-Index unter<br />
der Höchstgeschwindigkeit<br />
liegen<br />
– dann ist ein<br />
Warnaufkleber im<br />
Sichtfeld Pflicht.<br />
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