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AUTOStraßenverkehr Heft 10-2014

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Heiß auf Asphalt<br />

VON SOMMERREIFEN beachten.<br />

E<br />

Winterreifen fährt man von<br />

Oktober bis Ostern. Jetzt ist<br />

die Zeit von Greiflamelle und<br />

Stahlfelge vorbei. Das müssen<br />

Sie bei NEUKAUF UND MONTAGE<br />

ndlich werden die Tage länger.<br />

Wer jetzt noch die Winterreifen<br />

drauf hat, muss allerdings<br />

auch längere Bremswege<br />

einkalkulieren. Denn die weiche<br />

und auf niedrige Temperaturen<br />

ausgelegte Gummimischung der<br />

Kälteprofis hat auf heißem Asphalt<br />

nicht viel zu bieten. Bis zu<br />

20 Prozent längere Bremswege<br />

können im Extremfall schon<br />

einen Totalschaden bedeuten.<br />

Also runter mit den Winterpellen,<br />

die neue Sommerware liegt<br />

längst in den Lagern. Doch welche<br />

nehmen? Seriöse Reifentests<br />

sind bei der Wahl ein gutes Hilfsmittel,<br />

die passende Größenangabe<br />

findet sich in der Regel im<br />

Fahrzeugschein. Doch oft sind<br />

andere Reifengrößen optisch<br />

attraktiver oder auch günstiger<br />

zu haben. Welche Reifengrößen<br />

in Verbindung mit welchen Felgen<br />

bereits vom Autohersteller<br />

freigegeben sind und daher ohne<br />

weitere Eintragung gefahren werden<br />

dürfen, steht im COC-Papier<br />

des Wagens. Das ist ein eher<br />

unauffälliges Beiblatt, das meist<br />

beim Serviceheft zu finden ist. Im<br />

Zweifel weiß der jeweilige Markenhändler<br />

weiter.<br />

Der lockt im Frühjahr häufig mit<br />

Sonderaktionen. Nicht wenige<br />

Markenwerkstätten bieten Komplettservice<br />

zu attraktiven Preisen.<br />

Hier lohnt der Vergleich:<br />

Während bei Angeboten aus dem<br />

Internet stets Montage, Wuchten<br />

und Altreifenentsorgung einkalkuliert<br />

werden müssen, ist bei<br />

Offerten von Werkstätten oder<br />

Reifenfachhändlern dieses Servicepaket<br />

meist mit dabei. Oft<br />

sogar in Verbindung mit Zusatzleistungen<br />

wie etwa einer Reifengarantie,<br />

bei der plattgefahrene<br />

Reifen innerhalb des Garantiezeitraums<br />

kostenlos ersetzt werden.<br />

Wer die bereits im Vorjahr gefahrenen<br />

Räder montiert, sollte auf<br />

eine gründliche Sichtprüfung von<br />

Lauffläche und Seitenwand nicht<br />

verzichten. Eingefahrene Fremdkörper,<br />

Risse oder Schnitte sind<br />

ein Fall für den Fachmann, ebenso<br />

eventuelles Nachwuchten.<br />

Schon eine leichte Unwucht kann<br />

durch permanente Vibrationen<br />

die Fahrfreude auf Dauer trüben.<br />

Hat ein Reifen während des Winterschlafs<br />

deutlich Luft verloren,<br />

deutet das auf einen versteckten<br />

Reifenschaden hin. Doch nicht<br />

nur der Reifen kann undicht werden,<br />

auch Ventile und sogar Felgen<br />

können für Druckverlust verantwortlich<br />

sein. Auch übers Jahr<br />

gilt: Regelmäßige Druckkontrolle<br />

hilft Reifenschäden vermeiden.<br />

Thiemo Fleck<br />

❶<br />

➑<br />

➋ ➌ ➍ ➏<br />

➐<br />

➎<br />

➒<br />

So liest man den Reifen richtig<br />

➊ Reifenbreite in Millimetern<br />

➋ Reifenhöhe im Verhältnis zur Breite in Prozent<br />

➌ Radialreifen (technische Bauart)<br />

➍ Reifendurchmesser an der Felge in Zoll<br />

➎ Load-Index (Reifentragfähigkeit) siehe Tabelle<br />

➏ Speed-Index. Muss bei Sommerreifen über<br />

der möglichen Höchstgeschwindigkeit des<br />

Fahrzeugs liegen<br />

➐ Kennzeichnung XL – hier Extra Load für<br />

erhöhte Tragfähigkeit<br />

➑ Outside – Außenseite oder Drehrichtung:<br />

Montagekennzeichnung bei asymmetrischen<br />

oder laufrichtungsgebundenen Reifen<br />

➒ DOT-Nummer. Gibt das Produktionsdatum<br />

des Reifens an. 2613 steht dabei für die<br />

26. Kalenderwoche 2013<br />

Quelle: Continental<br />

Winterreifen bremsen länger<br />

Besonders auf trockenem, heißem Asphalt<br />

sind Winterreifen wegen ihres feingliedrigeren<br />

Profils und der weichen Mischung deutlich im<br />

Nachteil. Im schlimmsten Fall ist der Bremsweg<br />

um bis zu 20 Prozent länger. De r höhere<br />

Rollwiderstand treibt zudem den Spritverbrauch<br />

nach oben, auch der Reifenverschleiß<br />

ist deutlich höher.<br />

Das sind die Codes<br />

Speed-Index Geschwindigkeit<br />

S bis 180 km/h<br />

T bis 190 km/h<br />

H bis 2<strong>10</strong> km/h<br />

V bis 240 km/h<br />

W bis 270 km/h<br />

Y bis 300 km/h<br />

Z über 240 km/h*<br />

*Herstellerfreigaben beachten<br />

Load-Index Tragfähigkeit pro Reifen*<br />

70 bis 335 kg<br />

75 bis 387 kg<br />

80 bis 450 kg<br />

85 bis 515 kg<br />

90 bis 600 kg<br />

95 bis 690 kg<br />

<strong>10</strong>0 bis 800 kg<br />

*Bei Nennluftdruck<br />

Der Load-Index<br />

beschreibt bei Pkw<br />

die zulässige<br />

Belastbarkeit eines<br />

Reifens bei Nennluftdruck<br />

und Indexgeschwindigkeit.<br />

Bei Winterreifen<br />

darf der<br />

Speed-Index unter<br />

der Höchstgeschwindigkeit<br />

liegen<br />

– dann ist ein<br />

Warnaufkleber im<br />

Sichtfeld Pflicht.<br />

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