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Konfokale Einzelmolekülmikroskopie<br />

1 Die Fluoreszenz einzelner Moleküle – Vergleich zu<br />

konventionellen Ensemblemessungen<br />

Bei <strong>de</strong>r konventionellen Fluoreszenzspektroskopie wird eine hinreichend große<br />

Anzahl (ein Ensemble) von Molekülen auf ihr Fluoreszenzverhalten hin untersucht.<br />

Die gemessene Fluoreszenz entsteht durch Überlagerung <strong>de</strong>r Beiträge einzelner<br />

Moleküle in <strong>de</strong>m Probenvolumen. Wenn alle Moleküle zeitlich und spektral genau<br />

gleiches Verhalten zeigen, wird die Messung an einem einzelnen Molekül genau die<br />

gleichen Ergebnisse liefern wie Ensemblemessungen, allerdings mit einem <strong>de</strong>utlich<br />

ungünstigerem Signal-zu-Rausch Verhältnis.<br />

In <strong>de</strong>n meisten Systemen unterschei<strong>de</strong>n sich jedoch die Fluoreszenzeigenschaften<br />

<strong>de</strong>r Moleküle untereinan<strong>de</strong>r. Dabei sind Unterschie<strong>de</strong> sowohl in <strong>de</strong>n spektralen<br />

Eigenschaften wie auch im zeitlichen Verhalten möglich. Nimmt beispielsweise die<br />

Fluoreszenz einer Farbstofflösung mit zunehmen<strong>de</strong>r Bestrahlungsdauer ab, kann<br />

nicht ohne weiteres entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, ob nun je<strong>de</strong>s einzelne Farbstoffmolekül<br />

weniger abstrahlt o<strong>de</strong>r aber ob ein zunehmen<strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r Moleküle überhaupt nicht<br />

mehr fluoresziert – o<strong>de</strong>r ob bei<strong>de</strong> Effekte gleichzeitig auftreten.<br />

Viele spektroskopische Eigenschaften von Farbstoffmolekülen können erst durch die<br />

Untersuchung einzelner Moleküle bestimmt wer<strong>de</strong>n. Im folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n Beispiele<br />

für die bei<strong>de</strong>n wichtigen Aspekte – spektrale Eigenschaften und zeitliches Verhalten<br />

– skizziert.<br />

1.1 Homogene und inhomogene Linienform<br />

Die Farbstoffmoleküle liegen typischerweise in einer Lösung o<strong>de</strong>r eingebettet in eine<br />

feste Matrix vor. Je nach Art <strong>de</strong>r Umgebungsmoleküle und <strong>de</strong>ren räumlicher<br />

Anordnung um einen Farbstoff wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>ssen spektrale Eigenschaften beeinflusst.<br />

Als Beispiel wer<strong>de</strong>n die Emissionsspektren <strong>de</strong>s Farbstoffs Terrylendiimid gezeigt. Es<br />

sind <strong>de</strong>utliche Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Spektren zu sehen. Je nach lokaler Umgebung<br />

wer<strong>de</strong>n die Maxima <strong>de</strong>r Spektra verschoben. In einer Ensemblemessungen wür<strong>de</strong><br />

man nur ein Gesamtspektrum erhalten, die lokale Information wäre nicht zugänglich.<br />

Johannes Gutenberg - Universität<br />

Institut für Physikalische Chemie<br />

Seite 5<br />

Grundmodul<br />

Physikalische Chemie

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