Steirische Reise - Landentwicklung - Steiermark
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WASSERLAND STEIERMARK<br />
LAND STEIERMARK – ABTEILUNG 16 – LANDES- UND GEMEINDEENTWICKLUNG<br />
DIETLINDE MLAKER<br />
Lebensraum<br />
Unteres Murtal<br />
Den Fluss als Lebensraum<br />
für Tiere und Menschen zu<br />
erhalten ist das Ziel des<br />
Projektes.<br />
Fotos: Land <strong>Steiermark</strong><br />
Die Murauen sind nicht nur Lebensund<br />
Rückzugsraum für die regionale<br />
Fauna und Flora, sie beherbergen<br />
auch bedeutende Trinkwasserreserven<br />
und stellen als weitgehend intakte<br />
Landschaft eine wirtschaftliche<br />
Grundlage im regionalen Tourismus<br />
dar.<br />
EU-Programm zur Sicherung des<br />
Mur-Lebensraumes<br />
Der Aubereich entlang der Grenzmur<br />
ist eine der wichtigsten noch<br />
erhaltenen Naturlandschaften Europas<br />
und gilt mit seinen bemerkenswerten<br />
Auwäldern und Artenvorkommen als<br />
ökologisches Juwel von europäischer<br />
Bedeutung. Ein Umstand, der in der Ausweisung<br />
als NATURA-2000-Gebiet „<strong>Steirische</strong><br />
Grenzmur“ seinen Niederschlag<br />
gefunden hat. Gleichzeitig ist das Gebiet<br />
aber mit zahlreichen Problemen konfrontiert:<br />
Das ehemals in einer Breite<br />
von 75 bis 200 m stark verzweigte Flusssystem<br />
der Grenzmur mit seinen zahlreichen<br />
Altarmen beziehungsweise „Lahnen“<br />
wurde zwischen 1875 und 1894 in<br />
ein geradliniges Flussbett zusammengefasst<br />
– mit dem Ziel, den Kulturboden<br />
zwischen Mureck und Radkersburg zu<br />
sichern. Dies hat zusammen mit anderen<br />
Eingriffen, wie der Regulierung der<br />
Zubringerbäche, der flussaufwärtigen<br />
Veränderung des Geschiebehaushaltes<br />
durch Sperren an den Zubringern und<br />
Kraftwerken in der Mur, den Zustand der<br />
Grenzmur erheblich verändert. Besonders<br />
nachteilig wirkt sich – als Folge der<br />
mittlerweile bereichsweise stark eingetieften<br />
Flusssohle – die Absenkung des<br />
Grundwasserspiegels aus. Die Auswirkungen<br />
für Mensch und Natur zwingen<br />
zum Handeln.<br />
Durch das EU-Förderungsprogramm für<br />
Grenzregionen INTEREGG IIA (1995 –<br />
1999) gelang es, einen ersten Schritt zur<br />
Bewältigung der Probleme dieses Gebietes<br />
mit dem Projekt „Lebensraum Unteres<br />
Murtal“ zu setzen. Schwerpunkte<br />
dieses Projektes lagen in der Grundlagenerhebung<br />
bzw. der darauf folgenden<br />
Analyse und Bewertung von zahlreichen<br />
Themenschwerpunkten hinsichtlich der<br />
Bedeutung der Aulandschaft, den Ansprüchen<br />
der Region an die Kulturlandschaft<br />
und den Auswirkungen verschiedener<br />
Nutzungen auf das Ausystem der<br />
Grenzmur. Aufbauend auf dieses Projekt<br />
wird nun im Rahmen des INTEREGG-IIIA-<br />
Programms (2000 – 2006) die maßnahmenorientierte<br />
Fortführung unter dem<br />
Titel „Lebensraum Unteres Murtal – Umsetzungsmaßnahmen<br />
zur Ressourcenund<br />
Lebensraumsicherung“ durchgeführt.<br />
Durch die mustergültige Zusammenarbeit<br />
von Raumplanung, Wasserwirtschaft,<br />
Forstwirtschaft, Naturschutz,<br />
Baubezirksleitung, Region (Wasserverband,<br />
Bezirkshauptmannschaft, Gemeinden)<br />
und den Planern war es möglich,<br />
17 Einzelprojekte mit einem Gesamtvolumen<br />
von 2,66 Mio. Euro abzuwickeln.<br />
Besonders hervorzuheben sind<br />
die Projekte „Ertüchtigung Mühlbach“,<br />
der mit dem Umweltschutzpreis des<br />
Landes ausgezeichnet wurde, der<br />
Grundankauf für die Aufweitung der Mur<br />
und der NATURA 2000-Mangementplan<br />
für die Murauen.<br />
Intakte Natur fördert<br />
den Tourismus<br />
Den Schwerpunkt des derzeit laufenden<br />
Folgeprojektes mit einem Projektvolumen<br />
von insgesamt 3,8 Mio. Euro bilden<br />
Maßnahmen an den Nebengewässern<br />
(Spielfelder Mühlkanal, Rinnensystem,<br />
Grabenlandbäche) an der Mur mit Aufweitungen<br />
und Strukturverbesserungen<br />
und im Auwald entlang der Grenzmur.<br />
Die geplanten Umsetzungsaktivitäten<br />
haben vorrangig die Ziele, die naturräumliche<br />
Situation zu verbessern, die<br />
Lebensgrundlagen für die Region zu erhalten<br />
und Wertschöpfung in die Region<br />
zu bringen – etwa durch eine an die naturräumlichen<br />
Gegebenheiten angepasste<br />
„Wassererlebniswelt“. Das Projekt<br />
wird in enger Zusammenarbeit mit<br />
der slowenischen Seite (PHARE-CBC)<br />
durchgeführt.<br />
HR DI Dietlinde Mlaker ist Leiterin<br />
der Abteilung 16 des Landes <strong>Steiermark</strong>.<br />
E-Mail: dietlinde.mlaker@stmk.gv.at<br />
l e b e n s We r t<br />
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