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von HANS KELLER<br />

100 Jahre Schützengesellschaft Bruggen<br />

Vorbemerkung: Zur schweizerischen Tradition gehört die Milizarmee. In Krisenzeiten längere, heute<br />

kürzere Zeiten ist der Schweizer S o l d a t und bleibt es bis zur Wehrentlassung. Milizarmeen sind zur<br />

Verteidigung und nicht zum Angriffskrieg geschaffen.<br />

Die relativ kurze militärische Ausbildung, verlangt deshalb auch ausserdienstliche Tätigkeiten der militärischen<br />

Ausbildung um den Anforderungen über die Zeit zu genügen. Auch wenn wir sehr weit<br />

in der Geschichte zurückgehen, waren ausserdienstliche Übungen verordnet worden. Im Laufe der<br />

Neuzeit ist aus vielen militärischen Disziplinen ein Sport geworden. So auch beim Schiessen. Mit der<br />

Entwicklung von Präzisionswaffen stieg auch die Freude und grosse Verbreitung des Schiess-Sportes.<br />

Von der Bedeutung überzeugt, förderte der Bund unter anderem auch das schweizerische Schiesswesen.<br />

Im Jahre 1860 stellte das EMD die Forderung, dass das Schiessen den militärischen Interessen<br />

entsprechen soll.<br />

Einleitung<br />

1899 beschloss der Schweiz. Schützenverband, gegründet<br />

1824, die Feldsektionswettkämpfe der<br />

Kantone fi nanziell zu unterstützen.<br />

Im Laufe der Jahre wurde, bei steigender Beteiligung,<br />

die Klassierung der Sektionen in verschiedene<br />

Kategorien eingeführt, die Schiessprogramme<br />

vereinheitlicht und durch den Bund die Gratisabgabe<br />

der Munition beschlossen. Allerdings brachte<br />

der 1. Weltkrieg eine erhebliche Zäsur durch die<br />

Einschränkung der Munitionszuteilungen.<br />

1925/26 nahmen erstmals alle Kantone am Feldsektionswettkampf<br />

teil. Das Feldschiessen ist eidgenössisch<br />

geworden.<br />

Seit 1940 wird dieser Grossanlass alljährlich ausgetragen.<br />

1940 waren es 108 421 Schützen und 2973<br />

Sektionen, 1950 bereits 163 743 Schützen und 3449<br />

Sektionen. Im Jahre 2006 waren es noch 144 213<br />

Schützen.<br />

Im Jahre 1944 wurde auch die obligatorische Bundesübung<br />

eingeführt als ausserdienstliche Schiesspfl<br />

icht, welche bis zu 400 000 Wehrpfl ichtige zu<br />

absolvieren hatten. Mit den Armeereformen reduzierten<br />

sich allerdings die Teilnehmerzahlen drastisch,<br />

auch zuungunsten der Vereine.<br />

Verantwortlich für diese beiden Schiessen sind<br />

nebst den Kantonen und Bezirken vor allem die<br />

Sektionen, so auch die Schützengesellschaft Bruggen.<br />

Geschichte<br />

Wann die erste Schützengesellschaft in Bruggen<br />

gegründet wurde, ist leider nicht erforscht. Historisch<br />

überliefert ist, dass 1646 durch den fürstlichen<br />

Pfalzrat viermal jährlich auf dem Schiessplatz St.Fiden<br />

waffenfähige Tablater, Rotmontener und<br />

STRAUBENZELLER eine Schiesspfl icht zu erfüllen<br />

hatten. Ein Ochse oder ein Stier war damals bei<br />

grösseren Anlässen stets der erste Preis, neben silbernen<br />

Bechern, Zinntellern und vorzugsweise<br />

Tuch, Hosen und Wams.<br />

Ausführlich wird über ein Freischiessen vom 17. bis<br />

21. April 1768 in St.Fiden berichtet, an welchem<br />

Schützen von Straubenzell teilgenommen haben.<br />

Gallus Lehmann im Wilen-Straubenzell hatte den<br />

besten Schuss getan und den Ochsen gewonnen,<br />

welchen Abt Beda als Preis gestiftet hatte. Insgesamt<br />

nahmen an diesem Anlass 603 Schützen teil.<br />

Überliefert ist auch, dass in Bruggen in alten Zeiten<br />

an drei verschiedenen Orten geschossen wurde. Im<br />

Wilen, bei der Ziegelhütte (Gebiet der heutigen<br />

Empa) und in der Au-Bruggen. Aber auch auf dem<br />

Breitfeld, in der Solitüde und in der Watt St.Georgen.<br />

Im Übrigen feierte die Feldschützengesellschaft<br />

St.Fiden im Jahre 1995 das 375-Jahr-Jubiläum<br />

(gegründet 1620). Protokollarische<br />

Aufzeich nungen von Schützenvereinen in Bruggen<br />

liegen von 1876 vor. Drei Vereine unterhielten in<br />

der Au Bruggen einfache Schiessanlagen.<br />

Die Schützengesellschaft Straubenzell<br />

Der Militärschützenverein Straubenzell<br />

Der Militärschützenverein an der Sitter<br />

In einem «Commissionsprotokoll» von 1876 der<br />

Schützengesellschaft Straubenzell ist zu lesen:<br />

«Wie bereits allerorts, so wurde auch in der Gemeinde<br />

Straubenzell das Vereinsleben schon seit<br />

Jahren nach allen Richtungen hin mit viel Eifer gepfl<br />

ogen und konnten sowohl die Mitglieder der<br />

betreffenden Gesellschaften als auch ihre Gönner<br />

und Freunde die Stunden der Erholung auf eine<br />

angenehme und nützliche Art zubringen. Zu diesen<br />

Vereinen darf namentlich auch die Schützengesellschaft<br />

gezählt werden, welche durch biederes<br />

und treues Zusammenhalten zu einem grossen<br />

Ganzen erstarkt ist und den Zweck, sich in der<br />

Schiessfertigkeit möglichst zu vervollkommnen,<br />

schon in ziemlich schönem Grade erreicht hat.»<br />

Zur gleichen Zeit wurde eine Aufsichtskommission<br />

bestellt für den Schützenstand. Die einfache<br />

Schiess-Anlage wurde privat fi nanziert und es<br />

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