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CIMA 54.pdf

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38<br />

ILario il quale consomma so/llecitudine auea al uecchio/re i santi sacramenti della/chiesa con<br />

diuotione donati ... (QU. 5, 93, 1)<br />

(208 vb ) IL dolcie tempo era et ilcielo/tutto ridente ... (QU. 5, 95, 1)<br />

209. 209 rab Die Königskrönung des Florio durch Ylario in Cordoba, mit Herolden und den<br />

Edlen des Königreichs im Gefolge <br />

... ma poi che in cosi grande allegrecça apparecchiate/le necciessarie cose il diterminato gior/no<br />

della coronatione fu uenuto. Flo/rio uestito de reali uestimenti venne/in una gran piacça<br />

accompanginato/da nobili del reame. Et quiui ylario/el duca Ferramonte elletti da<br />

tutti/glialtri in gienerale allalto mestiere/cielebrato il santo ufficio. (QU. 5, 95, 5)<br />

209 vb Große Schlußinitiale O mit Halbporträt des Autors auf Goldgrund und mit<br />

Rankenwerk <br />

O Picciolo mio libretto/amme piu anni sta/to gratiosa fatica il/tuo lengnio sospinto/da<br />

gratiosi uenti tocca/i liti con affanno ci/ercati ... (QU. 5, 97, 1)<br />

Anmerkungen zum Bilderzyklus des ‘Filocolo’<br />

Die Pergamenthandschrift ist mit einem einzigartigen Zyklus von 209 meist in eine<br />

Textspalte eingefügten, goldgerahmten Miniaturen so reich ausgestattet wie kein anderes<br />

Werk Boccaccios. Die Bilder stehen am Beginn der fünf Bücher, die durch große Initialen<br />

bezeichnet sind, und am Anfang von Abschnitten mit kleinen Initialen, ohne daß aber alle<br />

Abschnitte mit einem Bild begännen. Rubriken oder Bildlegenden sind nicht vorhanden. So<br />

erfüllen allein die Miniaturen die Aufgabe, neben den Initialen optisch die Einteilung des<br />

Textes hervorzuheben.<br />

Das hier vorhergehende ‘Verzeichnis der Bilder’, das die dargestellten Bildszenen kurz<br />

beschreibt und mit dem unmittelbaren Kontext an den Anfängen der Abschnitte verbindet,<br />

bietet gleichzeitig eine Inhaltsübersicht zu diesem Werk. Die Bilderzählung der Geschichte<br />

von Florio und Biancifiore verleiht dem Geschehen durch Konzentration auf die wenigen<br />

handelnden Figuren sichtbar geradlinige Kontinuität im Gegensatz zur Texterzählung, die<br />

durch lange Dialoge und innere Monologe, Exkurse und Digressionen zusammengefügt<br />

ist. 21<br />

Erzählte Veränderungen von Ort und Zeit werden durch ikonographische Details<br />

dargestellt, so daß auch der Bilderzyklus epische Dimensionen gewinnt. Ein augenfälliges<br />

Beispiel ist die Figurenzeichnung von Florio und Biancifiore, die während der Kinder- und<br />

Jugendzeit (Buch II) proportionsmäßig sehr viel kleiner dargestellt werden als die Eltern,<br />

während sie zum Ende der Erzählung (Buch V) als Erwachsene im Kreis ihrer Begleiter<br />

erscheinen. Ausritte oder Schiffe im Hafen und auf dem Meer signalisieren Ortswechsel.<br />

Stadtarchitekturen und Landschaftsdarstellungen bewahren dagegen ihren beständigen,<br />

topischen Charakter ohne Besonderheiten. Einige der Miniaturen zeigen simultan mehrere<br />

Szenen, die sich in der Texterzählung zeitlich nacheinander abspielen, so Bl. 19 ra , 58 vab ,

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