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Buches zelebrieren die Taufe zuerst durch den Papst in Rom als Vorbedingung der<br />

Königskrönung, was die fraglose Anerkennung des päpstlichen Primats voraussetzte.<br />

Zu bedenken wäre noch, ob die Herstellung der luxurieusen Pergamenthandschrift mit<br />

Boccaccios ‘Philocolo’ als unabhängige Arbeit eines Schreibers, und der prächtige<br />

Bilderzyklus als selbständige Leistung eines einzelnen Künstlers vorstellbar sind, oder nur<br />

als Gemeinschaftswerk in enger Zusammenarbeit unter der intellektuellen Leitung eines<br />

Text- und Bildredakteurs und mit einem potenten, intellektuell und ästhetisch<br />

anspruchsvollen Auftraggeber geschaffen werden konnte.<br />

Anmerkungen<br />

1 Die folgenden Angaben beruhen im Faktischen wesentlich auf den Arbeiten von SCHUBART<br />

(1863), STRUCK (1930) und HILBERG (1993). Sie wurden ergänzt durch einige Beobachtungen<br />

anhand der Diapositive, die dem Verlag als Reproduktionsvorlagen für die Herstellung der<br />

Farbmikrofiches zur Verfügung standen.<br />

2 Diese Wappenfarben treten auch in signifikanter Weise innerhalb des Bilderzyklus’ in<br />

Erscheinung. Vgl. dazu das folgende ‘Verzeichnis der Bilder’. – Ein gleicher Wappenschild mit<br />

zwei waagerecht geteilten Feldern, oben rot, unten weiß, das die Herren von Be(u)munt -<br />

Margise von Monferrer, also der Markgraf von Montferrat im Piemont führte – seit 1416<br />

Herzöge von Savoyen – ist abgebildet in der Handschrift des ‘Uffenbachschen Wappenbuchs’<br />

vom Anfang des 15. Jahrhunderts (Bl. 20va). Siehe: Das Uffenbachsche Wappenbuch. Hamburg,<br />

Staats- u. Univ.-Bibl., Cod. 90b in scrinio. Farbmikrofiche-Edition. Einführung u. Beschreibung<br />

der heraldischen Hs. von Werner PARAVICINI. München 1990 (Codices figurati – Libri picturati<br />

1). Eine bedeutende Figur in der Geschichte des ‘Philocolo’ ist der duca Ferramonte. Ob<br />

Boccacccio, der in dieser Erzählung vielfach Anagramme einsetzt (vgl. dazu den umfangreichen<br />

Namensindex in der Ausgabe von BATTAGLIA (1938), S. 591ff.), mit diesem Namen auf eine<br />

reale Person anspielen wollte, eine Verbindung, die der viel spätere Buchmaler sich veranlaßt<br />

sah, wieder aufzunehmen, sei dahingestellt.<br />

3 SCHUBART (1863), S. 40. STRUCK (1930), S. 116. HILBERG (1993), S. 11-12. QUAGLIO (1965), S.<br />

68-69, Nr. 16.<br />

4 WIEDEMANN (1993), S. XXIIIf. - Bei DALLAPIAZZA (1988), S. 38, Nr. 55 noch als verloren<br />

angegeben.<br />

5 Benozzo Gozzoli, *1420 in Florenz, † 1497 in Pistoia. SCHUBART (1863), S. 41. STRUCK (1930),<br />

S. 115.<br />

6 STRUCK (1930), S. 115.<br />

7 MUSCETTA (1987), S. 344-345 (mit 2 Abbildungen: „Illustrazione per il ‘Filocolo’ di un miniatore<br />

lombardo dei primi anni del sec. XV detto il Maestro del Filocolo, Kassel, Landesbibliothek―).<br />

Vgl. den Hinweis bei STRUCK (1930), S. 115 auf eine Notiz von R. Kautzsch. – D’ANCONA<br />

(1907), S. 25-28. – Auf eine Entstehung der Handschrift im neapolitanischen Umkreis weisen<br />

auch Beobachtungen von Frau Dr. Antonella Negri, Urbino: „Die Bordüre der Zierseite Bl. 1r<br />

zeigt Ähnlichkeiten zu neapolitanischen Traditionen, die ab der Mitte des 13. Jahrhunderts zu

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