14.05.2014 Aufrufe

Wohn(T)räume - Der Paritätische Berlin

Wohn(T)räume - Der Paritätische Berlin

Wohn(T)räume - Der Paritätische Berlin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ambulante <strong>Wohn</strong>gemeinschaften für<br />

Menschen (nicht nur) mit Demenz<br />

Von Andrea von der Heydt<br />

Sind ambulante <strong>Wohn</strong>gemeinschaften (WGs) eine Alternative<br />

für Menschen, die Pflege und Betreuung benötigen sowie für<br />

deren Angehörige? Andrea von der Heydt, Vorsitzende des Vereins<br />

Selbstbestimmtes <strong>Wohn</strong>en im Alter (SWA), schildert ihre<br />

nicht nur persönlichen Erfahrungen. Sie ist überzeugt von der<br />

Idee der ambulanten WG, betont jedoch, dass es vieler Verbesserungen<br />

und einer Menge an Aufklärung bedarf auf dem Weg,<br />

diese <strong>Wohn</strong>form als Alternative empfehlen zu können. Es gibt<br />

noch viel zu tun.<br />

Als ich meine Mutter 2007 aus München nach <strong>Berlin</strong> holte gab<br />

es in <strong>Berlin</strong> bereits an die 150 ambulant betreute WGs für Menschen<br />

mit Demenz. In den anderen Bundesländern stand diese<br />

<strong>Wohn</strong>form zu diesem Zeitpunkt noch nicht so sehr im Fokus<br />

oder war gerade erst dabei, sich zu entwickeln. Heute gibt es in<br />

<strong>Berlin</strong> an die 450 ambulant betreute WGs. Einerseits eine erfreuliche<br />

Entwicklung, steht diese alternative <strong>Wohn</strong>form doch für<br />

die Chance auf mehr Selbstbestimmung und Individualität auch<br />

im Pflegefall oder einer Erkrankung an Demenz. Andrerseits hat<br />

sich gezeigt, dass diese rasante Entwicklung auch Schattenseiten<br />

hat, da die Kostenträger, vor allem aber die Nutzerinnen über<br />

nur wenige Instrumente verfügen, um ihre Ansprüche rechtlich<br />

einzufordern.<br />

Noch vor dem neuen <strong>Wohn</strong>teilhabegesetz<br />

Die erste WG, in die meine Mutter einzog, lag in einem barrierefrei<br />

umgebauten Altbau in Mitte, in der nette Bewohner beiderlei<br />

Geschlechts wohnten, die entweder engagierte Angehörige<br />

oder, in einem Fall, eine sehr engagierte rechtliche Betreuerin im<br />

Rücken hatten.<br />

Es gab jedoch einige Dinge, die dazu führten, dass wir Angehörigen<br />

und Betreuerinnen letztlich den Pflegedienst wechseln<br />

wollten: Die Türen waren immer verschlossen, die Abrechnungen<br />

des Haushaltsgeldes waren nicht transparent, Anschaffungen,<br />

Renovierungen et cetera wurden automatisch vom Pflegedienst<br />

getätigt. Vor allem aber wechselte ständig das Personal. Es<br />

arbeiteten nicht eingearbeitete Aushilfen in der WG. Meist nur<br />

eine Person war im Dienst. Es gab keine ständige Nachtwache.<br />

Andrea von der Heydt besucht ihre Mutter in der ambulanten <strong>Wohn</strong>gemeinschaft, Foto: Joanna Kosowska<br />

32

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!